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 2. Schneeberg & Co
... zurück nach Niederösterreich ...

Donnerstag, 15.6.: ... WOW ... ein Wahnsinnstag - das Fahren von Bozsok nach Puchberg am Schneeberg hat einen unglaublichen Spaß gemacht. Auch wenn es anstrengende, fast 95 Kilometer und 1.159 Höhenmeter waren, aber bei diesem Wetter und auf super Nebenstraßen und Radwegen ... einfach ein Genuss.


Nach dem Packen, einem Müsli und einem Tässchen Kaffee geht es los, die Temperatur ist großartig zum Fahren, kein Wölkchen am Himmel, die vorsorglich bereitgelegte Fleecejacke erübrigt sich. Die erste paar Kilometer geht es wieder retour, den Weg vor drei Tagen gekommen bin, bis ich in Köszeg nach Norden in Richtung Österreich abbiege. Köszeg ist ebenfalls ein naher an der österreichischen Grenze gelegener Ort, sodass ich nach nicht einmal einer Stunde Fahrt wieder Heimatboden befahre 😄. Die ehemaligen, an der Seite befindlichen ehemaligen Grenzhäuser lassen auf alte Zeiten schließen.

Nach dem Überqueren der niederösterreichischen Landesgrenze, geht es weiter nach Schwarzenbach, kurz danach folgt eine Serpentinenstraße hinauf auf 520 Meter und wenig später ist die erste "große" Erhebung, der Gerichtsriegel (651m) erreicht. Bis hierher waren es 51 Kilometer und ich lege mal eine Trinkpause ein, zumal die Aussicht von hier oben in Richtung Schneeberg (in Wolken) und Hohewand einfach phänomenal ist - kommt auf dem Bild nicht so wirklich raus. Man sollte es nicht für möglich halten, ich befand mich ja im ungarischen Flachland und auch im burgenländischen Hügelland, doch bis hierher, waren es schon 740 Höhenmeter; es ist nicht zu unterschätzen, wie oft es hier, durch den Landseer Naturpark auf und ab geht.

Wo's raufgeht, geht's auch meistens wieder runter - so auch hier und die Abfahrt, beginnend ein paar Kilometer weiter, geht zunächst sehr steil durch Wald auf einem asphaltierten Forstweg bergab, dann weniger steil und anschließend eben dahin, bis ich die Südautobahn quere. Es zieht langsam zu und der ein oder andere Schauer ist angekündigt, aber so richtig nach Regen schaut es nicht aus (es wird auch keinen geben, stellt sich dann am Ende des Tages heraus). Übrigens sieht man auf dem Autobahnbild mein übernächstes Übernachtungsziel, den Semmering. Dann geht es noch die "letzten" 25 Kilometer in Richtung Puchberg, nochmals eine kleine Pause, bevor es dann endgültig wieder steiler hinauf geht. Das Ortsschild Puchberg am Schneeberg und ich habe mein Quartier erreicht.

Im heutigen Quartier, im Wellnesshotel Paradiesquelle, werde ich vier Nächte verbringen - es ist ja Urlaub 😂 ... na ja, ganz so stimmt das nicht - die Sache mit dem Urlaub schon - aber nicht die vier Nächte. Ich habe zwar für vier Nächte gebucht und bezahlt, doch morgen, am Freitag, werde ich auf den Schneeberg gehen und auf der Fischerhütte übernachten. Ursprünglich hatte ich vor, von Samstag auf Sonntag dort zu übernachten, doch da ist die Hütte ausgebucht. Einen Ruhetag brauche ich nicht nach der heutigen Fahrt, also habe ich die Nacht von Freitag auf Samstag gebucht. Ich mag die Hütte sehr, war im letzten Herbst mal dort oben. Sie wird von total jungen Leute bewirtschaftet und es gibt ein super Essen (vegetarisch 😄) und ein hervorragendes Bier aus der Gegend. Aber dazu dann morgen von 2.049 Metern mehr 😉 ...


Das Wellnesshotel Paradiesquelle ist angeblich ein 4-Sterne Hotel. Wenn dem so ist, dann bräuchte es dringendst eine Renovierung. Die Zimmer sind recht schön, jedoch ist das Bad eine vor Jahrzehnten eingebaute Plastik-WC-Wasch-Dusch-Komplettlösung; der Duschvorhang ist nun wirklich nicht mehr zeitgemäß, dies ist einem 4-Sterne Hotel nicht würdig. Insgesamt ist das Hotel sehr renovierungsbedürftig. Die Aussicht vom Balkon auf den Schneeberg entschädigt allerdings ...

Ein kurzer Spaziergang führt mich am Bahnhof der Hochschneebergbahn vorbei, ein Salamanderzug macht sich gerade auf den Weg hinauf und ich schlendere noch zum hiesigen Spar, ein paar Lebensmittel werden eingekauft und es geht zurück zu meiner Wellnessoase 😉, mal sehen, ob ich sie nutze ...


... ach, übrigens, gestern habe ich noch den zweiten Teil der Milleniums-Trilogie geschaut (ihr wisst schon, die Verfilmung der Stieg Larsson Bücher). Eventuell kommt dann heute noch der dritte Teil (Vergebung) ... also dann .. bis morgen vom Schneeberg - nach den derzeitigen Wettervorhersagen, sollte es mal wieder einen fantastischen Sonnenuntergang geben ...


Freitag, 16.6.: ... langsam wird's fad 😉 - aber ... WOW, was für ein Tag ... Der Schneeberg, das Klosterwappen die höchste Erhebung mit 2.076 Metern. 6:35 Stunden war ich unterwegs - genau 4 Stunden "in Bewegung". Insgesamt 1.490 Höhenmeter gegangen. Ein perfekter, "fast" relaxten Tag. Sehr viele Pausen - es geht ja um keinen Geschwindigkeitsrekord.


Der Ausblick nach dem Aufwachen aus dem Hotelzimmer lohnt sich - der Schneeberg wird wunderbar angeleuchtet, die Wolken bewegen sich allerdings sehr heftig über das Plateau - es dürfte wohl stürmisch werden. 

Wenn ich gestern über die Paradiesquelle geschimpft habe, das Frühstücksbuffet macht es allemal wieder wett. Es gibt so ziemlich alles (na ja, fast alles), was zumindest mein Herz begehrt. Es zahlt sich aus! Die Temperaturen sind wieder äußerst angenehm, es hat ca. 10 Grad, perfekt zum Wandern. Für heute ist ähnliches Wetter wie gestern angekündigt, möglicherweise gibt es um die Mittagszeit herum einen Regenschauer (gleich vorweg, auch heute hat es keinen Niederschlag gegeben). Trotzdem, ihr werdet es sehen, der Himmel war schon manchmal mit dunklen Wolken verhangen. Also los dann, kurze Hose, wärmendes Funktionsuntershirt und ein kurzärmeliges Funktions-T-Shirt (die übliche Kleidung zum Radfahren und zum Berge gehen - hat sich in dieser Kombination bewährt, sollte es kälter werden, kommen zwiebelschalenartig weitere leichte Kleidungsstücke darüber) ...


Meine Unterkunft befindet sich nahe dem Wanderweg auf den Schneeberg, zumindest die Strecke, die entlang der Salamanderbahn führt. Ein paar Meter ums Eck und mein heutiger Berg strahlt im morgigen Sonnenlicht. Erneut wenige Meter weiter die Wegweiser, die die unterschiedlichen Ziele benennen. Entlang der Bahnstrecke geht es auf einer Schotterforststraße gemütlich dahin. Irgendwie folgt mir jemand, dann stoppt die Person, plaudert mit Arbeitern, die das Gras entlang der Bahn mähen, dann geht's wieder ein paar Meter weiter ... Die Damei ist echt schnell unterwegs, eine Plauderei iwäre willkommen, also warte ich ein paar Minuten ab, bis sie mich eingeholt hat. Sie trägt einen Rucksack mit jeder Menge Tafeln auf denen Kilometerzahlen aufgedruckt sind. Ich frage sie, was sie mit diesen Tafeln vorhat und sie antwortet, sie rammt sie in die Erde an der Seite des Weges. Morgen findet der  26. Schneeberglauf  statt und Uli, so heißt das Mädel - ein wenig älter wie ich, aber urfit (!!!) - bereitet die Strecke für den morgigen Lauf vor. Die Tafeln haben schon Tradition, obwohl sie wohl mittlerweile nicht mehr notwendig wären, da ohnehin jede:r Läufer:in mit einer entsprechenden Smartwatch durch die Gegend rennt - aber Tradition ist Tradition. Es gibt zwei Bergläufe, der eine ist ein sehr intensiver Traillauf, der andere (nicht weniger intensiv) ist  Mensch gegen Maschine. Es geht darum, wer schneller von Puchberg bis zur Endstation der Bahn auf dem Hochschneeberg ist, die Läufer oder der Salamanderzug - einfach unfassbar. Wenn man sich vorstellt, dass der Streckenrekord, gehalten von Jonathan Wyatt aus dem Jahr 2007, 52:21 Minuten ist, dann ist das echt der Hammer. Es sind immerhin so 8,5 Kilometer und fast 1.300 Höhenmeter - einfach unglaublich.

Bis zur Hengsthütte gehen wir gemeinsam, rammen Kilometertafeln in den Boden, "sperren" abzweigende Wege ab, damit sich keiner verläuft - und es entwickelt sich eine sehr nette Plauderei. Uli ist promovierte, mittlerweile pensionierte Chemikerin der TU Wien. Interessant ist, dass sie Fitnesskurse veranstaltet, z.B. am Dienstag in der Früh um 6:45 auf dem Sportplatz, der sich gegenüber dem Eingang der Spitalgasse zum AKH/der MedUni Wien befindet. Ich werde dort mal vorbeischauen, da dies so ziemlich meiner morgendlichen Ankunftszeit an meiner Arbeitsstelle entspricht. Ist schon witzig, was Plaudereien wieder alles zu Tage bringen ...

Bei der Hengsthütte verabschieden wir uns und ich gehe meinem Urlaub nach, ausruhen, ein Sonnenbad auf der Wiese, einfach nett - irgendwann muss ich dann doch weiter, meinen nächsten Stopp lege ich bei der Haltestelle Baumgartner ein, eventuell besser bekannt als Buchtelstation. Kurz vorher befindet sich noch die Ternitzer Hütte mit einem sehr netten Schild auf der Wiese - auch das möchte ich euch nicht vorenthalten.

Eine kleine Mittagsjause bekomme ich auch, eine Kaspressknödelsuppe - hervorragend - keine Buchteln, die gibt es dann vermutlich morgen auf dem Weg nach unten. Hier lege ich eine deutlich längere Pause ein - so eine Dreiviertel Stunde. Wenn ihr genau hinschaut, dann seht ihr zwei Liegestühle, in einem lasse ich mir für einige Minuten die Sonne auf den Pelz nennen - ein Sodazitron leistet mir Gesellschaft.

Weiter geht's zur Elisabeth Kapelle, es sind von der Buchtelstation immerhin nich 400 Höhenmeter, auch wenn diese Kirche (ist ziemlich riesig), schon so nah wirkt. Nach 53 Minuten ist auch diese Strecke bewältigt und es folgt mal wieder eine Besichtigung. Ich war ja schon im letzten Jahr auf meinem Weg zum Großglockner hier, bin damals allerdings nicht von unten hinaufgegangen, sondern mit der Bahn bis oben gefahren und dann zur Fischerhütte spaziert. Auf dem Weg hinauf ist der kurzstielige Enzian häufiger anzutreffen und ein "Büschel" lohnt sich zu fotografieren.

Auf diesem Areal (Kapelle, Bergstation) befindet sich auch eine Galerie, die sehenswerte Fotografien ausstellt. An der Stirnwand hängt ein riesiges Bild, was mich frappant an meine Nepal Trekkingtour eeinnert. Ich würde es euch sehr gerne vorstellen, doch kann ich es ohne Erlaubnis hier nicht veröffentlichen. Die Galerie, die dieses Gemälde zur Verfügung gestellt hat, habe ich schon angeschrieben. Ich vermute, dass es kein Problem wird, aber fragen muss ich halt.

Jetzt ist es nicht mehr weit (ca. 1 Stunde) bis zur Fischerhütte. Was aus der Ferne zu sehen ist, der Fahrweg, den ich eigentlich gehen wollte, ist anscheinend nicht bis oben zur Hütte vom Schnee befreit. Der Weg über das Klosterwappen, die eigentlich höchste Erhebung des Schneeberg, scheint ohne Schnee zu sein. Also wähle ich diesen Weg, er ist zwar steiler, aber der fast ebene Weg vom Gipfelkreuz zur Fischerhütte ist ein Traum, ich gehe diesen Weg echt gerne - ist eine tolle Belohnung "nach getaner Arbeit" fast waagerecht auf die Hütte zuzugehen.

Es jetzt noch fehlt das Gipfelfoto und der Weg auf den höchsten Berg Niederösterreichs ... dem  dritten Berg der Austrian Seven Summits ...

Auf der Hütte werde ich wieder einmal sehr nett empfangen - die Wirtsleute sind grandios, witzig, nett, es macht Spaß hier oben zu sein - ohnehin mag ich die ungezwungene Hüttenatmosphäre sehr. Es ist ein totaler Kontrast zum Hotel unten im Ort!

Die Hütte ist neuerdings mit nepalesischen Gebetsfahnen geschmückt. Das fällt mir sofort auf und ich spreche das umgehend an. Ein Nepalese hört aufmerksam zu, es ist seine Idee gewesen und wir kommen umgehend ins Gespräch. Wir tauschen uns über Nepal aus, er ist ebenfalls ein Guide und arbeitet, so wie Mingma, mein Guide auf der Nepal Tour, als Koch während der Sommermonate auf der Hütte.


Mittlerweile hat es schon Abendessen gegeben, die Küche schließt um 19 Uhr und zu guter letzt, als Abschluss des heutigen Tages, möchte ich euch die versprochene hiesige Bierspezialität zeigen. Das zweite Bier ist keine lokale Größe, allerdings ist der weiße Schriftzug auf dem Glas nett. 

In einer Stunde geht die Sonne unter … und wenn wir Glück haben - zwei sehr nette Ungarn habe ich kennengelernt - erleben wir einen tollen Sonnenuntergang. Auch diesen habe ich gestern angekündigt, ich hoffe sehr, der Wettergott hält mein Versprechen.


... tja, leider - es sind im Westen viel zu viele Wolken, mit dem Sonnenuntergang wird es also nichts. Daher ... und als kleine Entschädigung (zugegeben, etwas gemogelt) … ich war am 12. August im letzten Jahr ebenfalls hier zur Übernachtung ... ein Sonnenuntergang, wie er nicht schöner sein könnte - mit dem Kaiserstein im Vordergrund ... 


Samstag, 17.6.: Hat das gestürmt die Nacht, irgendwann gestern Abend ging es los. Es hat gepfiffen, die Gebetsfahnen hätte es fast zerrissen und das Stürmen hielt die ganze Nacht an. Der Abend aber war witzig, unterhaltsam - tolle Gespräche und Diskussionen unter den wenigen Gästen mit Michael, dem Hüttenpächter und Martin, seiner rechten Hand. Wir haben echt viel Spaß gehabt und sind dann so gegen Mitternacht ins Bett gegangen - nein, im Ernst, es war wohl gefühlt so, tatsächlich war es 21:45 Uhr. Und Bett ist wohl auch übertrieben, Matratzenlager.


So, und jetzt ist es 7 Uhr in der Früh, ich habe das Gefühl nicht geschlafen zu haben, den anderen geht es wohl ähnlich. Wir sind nur zu Viert auf dem Lager gewesen, echt nichts los. Zwei Zimmer waren noch belegt, im Grunde war die Hütte von Freitag auf Samstag nur sehr schwach belegt. Kurz vor Halbacht sitze ich beim Frühstück, Michael hat sich noch gemerkt, dass ich Vegetarier bin, also keine Wurst. Das Frühstück ist prima eine Hütte, inklusive Tomaten und Gurken.


... es stürmt, es ist feucht, keiner traut sich so recht raus und Michael meint, es ist selten soooo stürmisch hier oben. Eigentlich wollte er heute morgen Schwammerln suchen gehen, wollte um 5 Uhr aufstehen, der Sturm hat die Suche allerdings nicht möglich gemacht. Die heutigen Gäste müssen also auf Schwammerln verzichten. Mal abgesehen vom Sturm, hängt der Schneeberg in einer Wolke, die Sicht ist also hundsmiserabel. Wir warten ab, es stürmt weiter und es lockert nicht auf. Gegen 9 Uhr scheint die Sonne sich einen Weg durch die Wolken zu bahnen, leider nein, um 9:45 Uhr mache ich mich dann trotz Nebelsuppe auf den Weg. Diesmal nicht über das Klosterwappen, es könnte mich vom Berg wehen, sondern direkt hinunter. Haube auf, es hat - und haltet euch fest - 2 Grad. Es ist echt saukalt, immerhin schneit es nicht 😉. Zwischenzeitlich kommen Trailläufer des heutigen Schneeberglaufs vorbei, hier oben nicht gerade witzig zu laufen. Besonders dann nicht als es steil über ein Schneefeld hinab zur Schotterstraße geht. Diese Stelle ist mit einem Seil gesichert und ich hangele mich über den Schnee hinunter. Hinter mir folgt ein Läufer, er verliert das Gleichgewicht, rutscht auf mich zu und reißt mich um - "Entschuldige, ich konnte nicht mehr bremsen" - und weg war er. Beim Umreißen habe ich mir mal wieder, wie soll es anders sein, mein linkes Knie verdreht, ist nicht arg, aber ich spüre es. Ich fasse also den Entschluss, da morgen in einer Woche der Hohe Dachstein auf dem Plan steht und ich diese Tour nicht gefährden möchte, mein Knie zu schonen und von der Bergstation den Salamanderzug zu nehmen.

Es sind gerade mal 40 Minuten bis zur Bergstation, im Grunde ein netter Weg, nur schlängeln sich jetzt schon Menschenkarawanen in Richtung Fischerhütte. Wie ruhig und einsam es doch gestern war, ich war nahezu alleine unterwegs und meine Plauderpartnerin Uli, habe ich mir selbst ausgesucht. Irgendwie erinnert mich das doch an Nepal und die Menschenmassen, die sich in Richtung Everest Base Camp geschoben haben ...


Am Damböckhaus vorbei, so wie die Fischerhütte ebenfalls ein Haus des Österreichischen Touristenclubs, und ich habe die Bergstation erreicht. Das Wetter ist um Klassen besser geworden, es ist nicht mehr saukalt, sonder nur noch frisch und der Wind fegt nicht mehr. Gerade mal 11 Uhr, somit kann ich mir noch ein "Early Bird" Ticket kaufen, es kostet bis 12 Uhr 9 Euro. Nach 12 Uhr würde die Talfahrt nach Puchberg 30 Euro kosten und das ist schon heftig.

Der Punkt der Galerie ist übrigens die Endstation des Mensch gegen Maschine Berglaufs. Um 11:15 fährt die nächste Salamanderbahn nach unten. Ein paar Minuten vorher kommt sie vollbesetzt an und welch angenehme Überraschung, ich begegne Uli wieder. Uli ist ebenfalls den Berg hinaufgelaufen und jetzt wieder auf dem Weg nach unten. Sie wird von einer Freundin/Bekannten begleitet, die bei der Organisation behilflich war. Auch jetzt entwickeln sich wieder tolle Gespräche, es braucht ja einige Zeit, bis wir unten sind - übrigens hat der Mensch gegen die Maschine (Dampflok) gewonnen. Die Siegerzeit war wohl 54 Minuten irgendwas ... echt sehr beeindruckend. Die Freundin versorgt uns noch mit Nutellakeksen (die esse ich zum ersten mal, habe sie vorher auch nicht gekannt) und auf dem Weg nach unten erhalte ich eine Email, dass ich das Gemälde aus der Galerie in meinem Blog zeigen darf.


Das Gemälde des Künstlers aus der Galerie Voka, ich kenne den Namen des Künstlers leider immer noch nicht, die Email wurde aber mit Voka gezeichnet, zeigt den Everest, den Lhotse, den Makalu und den Hillary Peak. Links wird es wohl der Cho Oyu sein. Ich habe dies in meiner Anfrage so gefragt und keine negative Bestätigung erhalten, sodass ich annehme, dass die Bergszenerie tatsächlich so stimmt. Das Bild hat bei mir ganz einfach Erinnerungen und Sehnsüchte freigesetzt, die ich euch hier zeigen möchte. Die Dimension des Bildes, ich habe es nicht vermessen, daher ist es nur ein Schätzwert, wird wohl so ungefähr 3,5 Meter x 1,2 Meter sein, also wirklich groß. Wenn man genau hinschaut, dann erkennt man auch den Hillary Step kurz unter dem Everest Gipfel. (Nachsatz: das Gemälde habe ich auf der Homepage des Künstlers gefunden. Es zeigt tatsächlich den Everest, ist mit Acryl auf Leinwand gemalt und hat die Dimension 2,5 Meter x 1,2 Meter).

Allerdings ist das Bild definitiv keine Ansicht vom Gokyo Ri, aber so ähnlich hat es ausgesehen. Ich vermute, es ist eine Aussicht vom Gipfel der Ama Dablam, ich habe mir die geografische Karte nochmals angesehen. Das käme hin, denn der Lhotse ist frei einsehbar, der Cho Oyu ist aus diesem Winkel relativ nah am Everest - ich werde das nochmal hinterfragen, mal sehen, ob ich wieder eine Antwort bekomme. Nachdem sich das Studio allerdings in Puchberg befindet und morgen von 10-17 Uhr geöffnet hat, werde ich diesem vermutlich einen Besuch abstatten ... eine Email folgt dann eventuell nach nicht geglückter Auskunft.

Das Knie hat es recht gut überstanden, der heutige Umknickser dürfte nicht zu große Folgen hinterlassen haben, ich gehe noch zum Spar, besorgen mir ein Mittagessen und verziehe mich dann auf mein Zimmer und lasse bei Lesen und Schreiben mal wieder die Seele baumeln ...


Sonntag, 18.6.: Gestern Abend hat es noch ein "fast" denkwürdiges Ereignis gegeben. Die österreichische Fußball-Nationalmannschaft hat in Brüssel, ein sensationelles Unentschieden gegen die belgische Nationalmannschaft erreicht. Immerhin ging es bei der EM Qualifikation für das nächstjährige Tournier gegen kein geringeren, als den Vierten der FIFA Weltrangliste. Zur Halbzeit hatte Österreich sogar 1:0 geführt, zugegeben, es war ein Eigentor, aber das folgte auf einen beherzten Schuss von Gregoritsch (esr wird ihm wohl noch im Nachhinein als sein Tor angerechnet). In der zweiten Halbzeit wurde der Druck der Belgier stärker und es folgte fast unweigerlich der Ausgleich durch Lukaku. Das Besondere war dann allerdings, und damit unterschied sich das Spiel von den meisten der letzten Jahre, dass Österreich nicht in Schockstarre verfallen ist, sondern weiter Druck gemacht hat und auf Sieg gespielt hat. Es hätte auch so kommen können, wenn der Tormann der Belgier an diesem Abend nicht glänzend gehalten hätte - auch hier zugegeben, in der 95 Minute (!!!), also der Nachspielzeit, landete ein Schuss von Tielemans am Kreuzeck der Latte. Insgesamt, so sah es dann auch der belgische Trainer, ein gerechtes Unentschieden. Am Dienstag geht es dann zuhause im Ernst Happel Stadion in Wien gegen Schweden. Auch dieses Spiel werde ich sehen, ich freue mich schon echt drauf ...


Aber zu heute: dazu gibt es tatsächlich nicht viel zusagen 😉 ... ich unternehme eine Rundtour, die ich mir gestern beim Länderspiel noch ausgedacht habe. Es werden so ungefähr 20 Kilometer und 700 Höhenmeter werden. Die Tour führt mich von Puchberg zu den Sebastian Wasserfällen, dann hinauf zur Mamauwiese (nein, kein "u" vergessen - also nicht Maumauwiese 😂) und weiter aufwärts zur Edelweißhütte auf 1.235 Meter. Von dort geht es dann kontinuierlich abwärts zurück nach Puchberg. Übrigens werden alle Touren (Wanderungen & evtl. E-Mountainbike-Hüttenanstieg), die "abseits" der Seven Summits laufen, im Anhang als gesonderte Touren angeführt.


Die Wanderung ist ein Traum, um 8:30 geht es los, die Luft ist noch frisch, doch die Sonne zeigt schon jetzt ihre Kraft - es knallt ordentlich herunter und der Schneeberg zeigt sich mal wieder majestätisch in der Ferne.

Kurz nach dem Ortende von Puchberg geht es in bewaldetes Gebiet, kühle Luft - und nach etwas  mehr als einer Stunde habe ich nach dem Wasserfallwirt die Sebastian Wasserfälle erreicht. Auf dem Weg dorthin kommt mir noch ein Mercedes Oldtimer entgegen, den ich in Fahrt fotografiere. Der Fahrer bemerkt es und hält kurz an, damit ein "ordentliches" Foto entsteht. Ich bedanke mich und wir setzen unsere Wege fort (der Mercedes war nicht ohne Nummerntafeln unterwegs - ich habe dieses nur geschwärzt).

Ab hier geht es dann steiler durch den Wald den Berg hinauf. Ein schöner Weg, dessen Ende die Mamauwiese ist. Über diese wunderbar gelegene Wiese geht es an einer Kuhherde vorbei in Richtung Edelweißhütte. Der eigentliche Rundweg (es gibt diesen auch als "offiziellen" Puchberg Rundweg) zweigt vor der Mamauwiese ab, der Aufstieg von hier ist mit einer Stunde angegeben. Ich wähle den etwas weiteren Weg über die Mamauwiese und werde nach Beschilderung 1,5 Stunden brauchen. Wie schon erwähnt, befindet sich auf der Wiese eine recht große Kuhherde ... ich habe echt Respekt vor den Tierchen. Der Bauer, der sich gerade mit seinen Kühen beschäftigt hat (sie haben sich um ihn versammelt), kommt in seinem Auto auf dem Rückweg von der Herde an mir vorbei. Ich frage ihn, ob die Kühe eh friedlich sind, er antwortet: "Sie haben ja eh Stecken dabei, geben sie ihnen einfach einen Hieb" - er meint das ernst, doch dass ist nicht so meins. An der ersten vordersten Kuh komme ich noch vorbei, doch dann steht ein Jungbulle vor mir - irgendwie habe ich das Gefühl er geht in Angriffshaltung - und, nun ja, eine Streit mit so ungefähr einer halben Tonne Kuh (keine Ahnung wieviel er wirklich wiegt) brauche ich echt nicht. Ich entschließe mich also den Feigling zu spielen und die Herde auf ihrem gedeckten Tisch (sehr hohe Wiese), weitläufig zu umgehen. Am Ende ist ein Gatter, dieses passiere ich und ich fühle mich in Sicherheit 😄 - dass dies möglicherweise die richtige Entscheidung war, zeigt mir die Hinweistafel am Gatter 😜.

Von hier sind es noch 250 Höhenmeter zur Edelweißhütte, auch dieser Anstieg führt durch Wald. Um 11:30 komme ich oben an und der Ausblick auf den beliebten Fadensteig, der ebenfalls zur Fischerhütte führt, lässt doch ein wenig die Ausgesetztheit dieses Weges erahnen.

Eine kurze Rast im Edelweiß Liegestuhl und es geht den Weg der Skiroute bergab nach Losenheim. Vorbei an der Burgruine Losenheim und nach weiteren fünf Kilometern habe ich meine Unterkunft erreicht. Es ist also nichts mit der Galerie geworden, sie lag dann doch etwas abseits - somit werde ich den Standort, von dem das Gemälde entstanden ist, per Email erfragen. Es ist kurz nach 14 Uhr, es war also eine etwas verlängerte Vormittagstour. Solltet ihr mal eine nette Rundwanderung im Schneeberggebiet suchen, dann kann ich diese nur empfehlen. Sie lässt sich um ca. 8 Kilometer abkürzen, wenn der Anfang bei den Parkplätzen des Wasserfallwirts gewählt wird und nicht in Puchberg. Ist ein sehr netter Tagesausflug von Wien.


Die Sonne hat zum ersten Mal in diesem Jahr ihre sommerliche Kraft entfaltet - wurde gestern im Wetterbericht auch so angekündigt. Ich bin seit mittlerweile 8 Tagen unterwegs und nutze die kräftigen Sonnenstrahlen zum Trocknen meiner soeben frisch gewaschenen Wäsche - die Zeit muss genutzt werden 😉 ...


Viel mehr wird heute nicht mehr auf dem Programm stehen - eventuell noch der sonntägliche "Fast"-Pflichttermin, der Tatort - das hat eigentlich schon Tradition und ich schaue diese Krimiserie sehr sehr gerne. Das Wort Krimiserie wird ihm nicht gerecht, da der Tatort die langlebigste Krimireihe im deutschsprachigen Raum ist. Die erste Folge wurde 1970 ausgestrahlt und es ist, als wäre es gestern, ich habe damals als Zehnjähriger am Sonntagabend immer etwas zeitiger ins Bett gehen müssen, da meine Eltern ungestört den Tatort sehen konnten. Tatort für einen Zehnjährigen, wäre undenkbar gewesen 😄 ...


... also dann ... heute darf ich ja ... bis morgen ... es geht weiter zur nächsten Etappe, in die Steiermark ...


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