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 4. Salzburgerland ...
... eintauchen ... erleben ... genießen  ...

Samstag, 3.7.:  Dieser Tag - EINFACH UNFASSBAR - besser geht es nicht - traumhaftes Wetter - bis zur Edelweißspitze (2.572m) - so gut wie keine Menschen - es war ein Traum ...


... aber fangen wir vorne an. Irgendwie plagt mich vor heute doch ein echt mulmiges Gefühl, die vielen vielen Höhenmeter auf den ersten 17 Kilometern mit Steigungen bis zu 18% beeindrucken mich sehr. Zumindest wird das Wetter mitspielen, das ist mal sicher. Für 6 Uhr habe ich den Wecker gestellt, ich sollte spätestens um 6:30 losfahren - daher bin ich gestern absichtlich zeitig um 22 Uhr Schlafen gegangen, um heute, zumindest WIRKLICH frisch zu sein. Das für mich frühe Schlafengehen hat natürlich Auswirkungen auf meine Aufwachzeit. Somit bin ich um 5 Uhr munter und ich beschließe, dass ich doch etwas früher losdüse. Vom Balkon aus sehe ich, wie die ersten Sonnenstrahlen die Berggipfel rötlich anfärben - also packe ich den Rest meiner Sachen zusammen. Um kurz nach sechs sitze ich auf dem Rad und verlasse meine sehr gastliche Unterkunft (unten ein Bild der Pension von gestern Abend). Die Luft ist frisch, aber nicht kalt, es hat 9 Grad und es ist windstill. Die Sonne wird noch längere Zeit nicht über die Berge kommen, sodass ich die ersten Kilometer sicher im Schatten fahren werde. Ich radle zum Dorf Heiligenblut hinauf, dann geht es rechts ums Eck und wenige Meter weiter beginnt es steil bergan zu gehen - ab hier, dem "Einstieg" zur Großglockner Hochalpenstraße, sind es 48 Kilometer Panoramastraße - was wird das werden ...

Bevor ich weitererzähle gibt es jetzt ein paar grundlegende Informationen zu dieser Straße: "Wie ein Bänderornament liegt die Großglockner Hochalpenstraße zwischen grünen Bergmatten, bunten Blumenwiesen, felsigem Geröll, Eis und Schnee. Sie schmiegt sich an Hänge, folgt dem Verlauf des natürlichen Untergrunds, passt sich dem Berg an, als wäre sie ein Teil von ihm. Das Rauschen von Wasserfällen, das schrille Pfeifen der Murmeltiere und das Pfeifen des Windes in den Gipfelregionen ergibt eine hochalpine Geräuschkulisse, die man nicht vergisst. Und dann taucht er plötzlich auf: seine Majestät, der Großglockner, der schwarze Berg, das Energiekraftwerk. Kommen Sie mit uns auf eine unvergleichliche Reise, hoch hinauf zum ewigen Eis der Gletscher! ... Die insgesamt 48 km lange Passstraße führt mit 36 Kehren tief hinein ins Zentrum des größten Nationalparks Österreichs, dessen 1.800 km² großes Gebiet sich auf die Bundesländer Salzburg, Tirol und Kärnten erstreckt. Der höchste Punkt der Gebirgsstraße ist die Edelweißspitze, die auf knapp über 2.500 m liegt. Zahlreiche Dreitausender öffnen sich dem staunenden Blick, aber der Größte von allen ist der Großglockner. Mit 3.798 m überragt der markante Berg die gesamte Region und ist gleichzeitig der höchste Gipfel der Alpenrepublik. Jedes Jahr zieht es Besucher aus aller Welt auf die Großglockner Hochalpenstraße ins Zentrum des Nationalparks: Statten auch Sie seiner Majestät, dem Großglockner, einen Besuch ab! ..." https://www.grossglockner.at/gg/de/hochalpenstrasse/diehochalpenstrasse 3.7.2021  Wenn ihr näheres über die Straße erfahren möchtet bzw. mehr Infos zur Region haben möchtet, schaut euch diese Seite an - es lohnt sich!

... wie gesagt, fast 17 Kilometer bis zum Hochtor. Es geht überraschend gut, ich bewege mit meinem eBike die 40 Kilogramm im mittleren Unterstüzungsmodus gut voran. Mehr Unterstützung traue ich mich nicht zu aktivieren, da der Akku dann noch schneller "runterzählen" würde und ich sicher nicht bis Zell am See auskommen würde. Daher heißt es ordentlich strampeln. Meine Muskeln haben sich anscheinend über Nacht ganz gut erholt, das mehrmalige Einreiben meiner Beine mit Franzbranntwein dürfte auch zur Erholung beigetragen haben und überdies habe ich gestern noch meinen Kohlenhydratspiegel ordentlich aufgefüllt - es läuft also.

Nach einer der ersten Kehren erscheint auch wieder der Großglockner, morgendlich angeleuchtet. Wenig später erreiche ich die Mautstation - Fahrradfahrer brauchen keine Maut zu zahlen - auch eBiker nicht 😉 - der Herr im Mauthäuschen, es ist gerade mal dreiviertel sieben, wünscht mir eine gute Fahrt und es geht weiter. Immer noch liegt der Hang im Schatten, was durchaus willkommen ist. Ich trage heute auch meinen Radregenschutz, der überdies eine signalgelbe Farbe hat - so werde ich auch besser gesehen.

Meine erste Rast lege ich nach ungefähr der Hälfte der Strecke beim Kasereck ein. Diese Hütte ist derzeit verlassen, sie dürfte wohl seit dem ersten Lock Down, zumindest sieht es so aus, ihren Betrieb eingestellt haben - aber wer weiß. Ein isotonisches Getränk und ein Proteinriegel muntern auf und es geht dann weiter in Richtung Hochtor. 3 Kilometer vor dem Hochtor lege ich nochmals eine kurze Rast ein, es ist trotz Unterstützung nicht ohne, soeben hat sich die Sonne von Osten über den Bergen gezeigt. Die Landschaft zu bewundern ist der Hammer ... aber das wisst ihr ja schon 😉. Die letzen drei Kilometer sind dann gut gefahren und nach insgesamt 2 Stunden komme ich oben am Hochtor an. Ich bin jetzt auf 2.504 Meter, echt coooool. Mit einer Familie aus Tulln (bzw. St. Pölten, sie haben "nur" ein Tullner Kennzeichen) werden Handys ausgetauscht für Gruppen- und Einzelfotos 😉.

Auch am Hochtor bleibe ich ein paar Minuten stehen, teile meine Euphorie per WhatsApp und fahre dann durch den Tunnel, der Kärnten und Salzburg verbindet. Inmitten des Tunnels verläuft die Landesgrenze (beachtet das Schild an der Tunneldecke). Üblicherweise wird man hier nicht stehenbleiben können, doch es sind ausgesprochen wenige Fahrzeuge unterwegs, sodass ich dieses Bild wagen kann. Von Heiligenblut haben mich bisher drei Fahrzeuge überholt, ich habe sie gezählt, von der nördlichen Seite waren es mehr, doch auch nicht die Massen - ich habe dies schon anders erlebt, sowohl mit dem Motorrad als auch mit dem Auto. Eventuell liegt es daran, dass es tatsächlich noch sehr früh am Tag ist. Radfahrer sind ohnedies angehalten vor 9 Uhr aufzubrechen und erst nach 15 Uhr wieder abzufahren.

Jetzt aber geht es zunächst mal bergab bis zum Gasthof Fuscherlacke Mankeiwirt (2.262m) - auch von hier ein paar Fotos, bevor es hinauf zum Fuschertörl geht. Vor dem Mankeiwirt stehen ein paar nette fahrbare "Geschosse" herum, die es sich später auf der Straße ordentlich geben ... Der Blick aufs Hochtor mit dem Alpengasthaus am Römerweg, zeigt den nur noch kurzen Anstieg zum zweiten Etappenziel. Das Fuschertörl ist von einigen Radfahrern belagert, die zuerst Angekommenen feiern die "Nachzügler" für ihren Gipfelsieg, das ist echt nett. Es ist eine größere Gruppe und an dem Punkt "Ziel" wird dann immer ein entsprechendes Foto gemacht, manche Radler heben dabei ihr Rad als "Siegespose" über den Kopf.

Nun, ich habe das nächste Tagesziel erreicht, die obligatorischen Postkarten Bilder gemacht und vor mir tut sich die Edelweißspitze auf. Ursprünglich hatte ich sie nicht eingeplant, doch lässt das Adrenalin und die tolle Stimmung, den Weg hinauf einfach erscheinen. Ich werde vermutlich nicht mehr oft hier vorbeikommen - zumindest nicht mit dem Rad, also fahre ich die paar Höhenmeter auch noch hinauf. "Die Edelweißspitze (2.572 m ü. A.) ist ein kleiner Berggipfel. Er ist der höchste befahrbare Punkt der Großglockner Hochalpenstraße mit herrlichem Rundblick über 37 Dreitausender und 19 Gletscherfelder (bei Schönwetter)." https://www.sn.at/wiki/Edelweißspitze  3.7.2021

Und um das letzte in Klammern zu ergänzen - JAAA, schönes Wetter hat es - alle Umherstehenden sind restlos begeistert und ich kann mich dem nur anschließen. Der Weg zur Edelweißspitze ist mit Kopfstein gepflastert und es wird alles Erdenkliche getan, diesen historischen Belag auch so beizubehalten. Für Radfahrer ist es halt eine Rumpelei ...

Bisher waren es "nur" ca. 23 Kilometer, doch die hatten es in sich - aber wie gesagt - Euphorie. Jetzt geht es nur noch bergab, bis nach Zell am See, keine echten Steigungen mehr - ein paar Blicke voraus, ein paar Blicke zurück und ein paar nette Bildchen gemacht - aber zumindest die Strampelei hat ein Ende. Die Abfahrt ist grandios, natürlich nicht ungefährlich, denn es geht in ähnlichem Gefälle den Berg hinunter, wie es gerade bergauf gegangen ist. Der erste Teil verläuft noch in vielen Serpentinen und damit deutlich langsamer, doch später folgt die Straße eher einem geradeaus Verlauf - wie schnell man sich an 65 km/h auf dem Rad gewöhnen kann, ist schon bedenklich. Nachdenken darf ich nicht, wenn irgendetwas passieren sollte ... ist echt krass. Nach teilweise waghalsiger Fahrt passiere ich die Mautstelle auf nördlicher Seite und ab hier, wie gesagt, es geht immer noch bergab, komme ich dann kurz später in Zell am See an. Der Zeller See begrüßt mich und jetzt sind es nur noch wenige Meter bis zu meinem Hotel (ja, hier übernachte ich äußerst zentral in einem komfortablem 3-Sterne-Hotel - der Grüne Baum).

Die nachfolgenden Bilder brauchen nicht wirklich eine Erklärung, sie sollen nur die tolle Aussicht, die wundervolle Landschaft und das unendlich schöne Wetter zeigen.

Ein Sprung unter die Dusche, eine kurze Rast, ein wenig Einkaufen beim Billa und dann gibt es auf einer schattigen Bank am Zeller See ein verspätetes Mittagessen. Wenn ich diesen Tag Revue passieren lasse, dann war er einfach nur toll. Auch jetzt, um 18 Uhr beim Schreiben dieser Zeilen, stecke ich noch immer voller Emotionen, auch nach dem Buchhören am Zellersee ... es ist echt schwer, von diesen Erlebnissen halbwegs runterzukommen.

Jetzt aber wartet ein EURO Viertelfinaltag - und heute tatsächlich bis zum Ende ... morgen werde ich vermutlich nicht sooo zeitig aufstehen ... also dann bis morgen ...


Sonntag, 4.7: Die halbe Nacht hat es geregnet - ich habe wie immer bei geöffnetem Fenster geschlafen - und wehe, wenn sie losgelassen - jetzt verstehe ich den Aufkleber am Fenster "Liebe Gäste! Für Ihren erholsamen Schlaf bei offenem Fenster fragen Sie an der Rezeption nach Ihrem persönlichen Ohropax." 'Persönlich' hin oder her ... es hätte vermutlich auch nichts genutzt, es war die halbe Nacht Lärm von unten zu hören, der erst gegen Halbvier verstummt ist. Tja, eben eine zentrale Lage in der Nähe von Fußgängerzone, Bars etc.

Irgendwie ist das Wetter heute nicht so, wie ich es die letzten zweieinhalb Wochen gewohnt war - das drückt schon auf die Stimmung - nein im ernst, ich werde es heute ohnehin etwas ruhiger angehen lassen und auf die Schmittenhöhe fahren. Noch einen Cappuccino und dann geht es die 2,6 Kilometer zu Fuß den Berg hinauf, es würde auch ein Bus bis zur Talstation der trassXpress Bahn fahren. Ja, die Bahn heißt wirklich so und befindet sich in unmittelbarer Nähe Schmittenhöhenbahn. Diese ist derzeit nicht in Betrieb, was aber nicht wirklich ein Problem darstellt, da die Bergstationen beider Bahnen nur wenige Minuten voneinander entfernt liegen. Ich kaufe ein Ticket, mit der Gästekarte bekomme ich eine kleine Ermäßigung und dann geht es per 6er Gondel den Berg Schmitten hinauf. Ich war vor Jahren mit dem Motorrad schon einmal in der Nähe von Zell am See und hatte damals eine Pension etwas außerhalb vom Ort gebucht - sehr sehr preisgünstig. Diese war einem Ring angeschlossen, und der Gast  auch die erhielt die Zell am See Card. Mit dieser Karte sind die meisten Bahnen und andere Erlebnisse inkludiert. Ich hatte damals ebenfalls ein dreitägiges Programm und das Aufrechnen der Ersparnis der Erlebnisse glich den Pensionspreis mehr als aus. Also solltet ihr mal in diese Region kommen, dann schaut, ob eure Beherbergung diesem Konsortium angegliedert ist; die Zell am See Card ist nämlich nicht käuflich zu erwerben.

Die Talstation der trassXpress Bahn dürfte recht neu sein - ich kenne sie noch nicht. Natürlich ist sie eher für Skifahrer angelegt, das zeigen auch die Rolltreppen, die die Ebenen überwinden. Es ziehen schon wieder die ersten Wolken auf oder die letzten der Nacht haben sich noch nicht verzogen. Aus der Gondel heraus hat man einen bestehenden Blick auf den Gipfel der Schmitten.

Die Aussicht von der Schmitten ist normalerweise super, heute allerdings prägen sehr spannende Wolkenbildungen das Bild. Die haben eindeutig etwas Beeindruckendes und wenn ich mir vorstelle, dass ich gestern dieses hervorragende Wetter hatte und heute durch eine Wolkensuppe über die Großglockner Hochalpenstraße fahren müsste ... Zum "Gipfel" sind es, wie gesagt, nur ganz wenige Meter. Dort oben steht die Elisabeth-Kapelle (errichtet 1904/05), die tatsächlich Kaiserin Elisabeth gewidmet wurde, ihren Namen aber nach der Heiligen Elisabeth von Thüringen bekam. "Am 7. August 1885 kam un 8 Uhr abends Kaiserin Elisabtz - Siri - mit dem Seperathofzug in Zell am See an, und stieg im damaligen Hotel Elisabeth, welches heute nicht mehr besteht, ab. Vor dem bau der Schmittenhöhenbahn wurden die Gäste mit Schlitten-Wagerln, einem Pferdegespann, über einen Reitweg auf die Schmittenhöhe gebracht.   Elisabeth wollte aber nicht mit diesem transportiert werden und ging daher am 9. August 1885 um 1 Uhr nachts mit dem Bergführer Anton Ullmann aus Zell am See auf die Schmittenhöhe, um den traumhaften Sonnenaufgang zu erleben. Elisabeth schaffte als begeisterte Bergsteigerin diesen Aufstieg in nur 2 Stunden und 16 Minuten." So steht es auf einer Tafel, die eine der Stationen eines Sisi Weges ist. Wenn die Zeitangabe stimmt, dann ist dies eine erstaunliche Leistung, schließlich sind mehr als 1.000 Höhenmeter zu überwinden ... heute befindet sich ein Wegweiser oben auf dem Gipfel und gibt den Abstieg mit 3 Stunden an.

Ein wenig schlendere ich hier oben herum, es zieht immer mehr zu und es macht nicht wirklich Sinn mehr Zeit hier zu verbringen. Ich beobachte noch zwei Paraglider, die ihre Schirme schon startklar gemacht haben und per Funk mit der "Bodenstation" verbunden sind. Sie hoffen auf klareres Wetter, es sieht aber nicht so aus, denn die Wolken werden immer dichter. Trotzdem, die Wolkenstimmung ist beeindruckend, schön anzusehen und durch ein Wolkenloch hindurch ist der Zeller See zu erahnen.

Bevor ich die Gondel wieder nach unten nehme, komme ich etwas abseits vom Weg noch an langstieligem blauen Enzian vorbei. Dieser ist bei weitem nicht so häufig anzutreffen, wie der kleine Enzian. Ein Bild gemacht, somit haben wir auch mal ein Blümchen im Blog ... Direkt neben der Bergstation befindet sich eingezäunt eine "Skulpturenlandschaft". Leider gibt es zu diesem Kunstwerk, keine Beschreibung hier oben. Ich habe es dann per Google recherchiert - insgesamt gibt es 27 Kunstobjekte eines Projekts über diese Region verteilt, dies ist Objekt No. 3, die hölzernen Monolithen mit dem Titel "Lieber Waldbesucher" von Max M. Seibald, Adalbert Wazek, Österreich, 1998.

Es zieht immer mehr zu und ich gleite mit der Gondel durch Wolken hinunter. Unten angekommen, suche ich mir noch  einen am Sonntag geöffneten Supermarkt, kaufe mein wieder mal verspätetes Mittagessen ein und lasse mich dann am Zeller See nieder. Es stehen Fahrräder an Bäumen gelehnt, Decken sind ausgebreitet und schwimmende Menschen sind im klaren Wasser zu sehen. Hier geht jede*r an jeder Stelle ins Wasser und genießt den See ... echt nett.


Zum Abschluss für heute noch der letzte Hinweis zum Rätsel - googelt die bisherigen Begriffe mal und versucht "das Haus" dann zu zitieren ... manchen von euch dürfte es nicht schwer fallen - ich weiß es! Und dann gibt es morgen die Bekanntgabe der Gewinnerin oder des Gewinners - viel Erfolg ...


... genau jetzt, es ist 17:49, fängt es ordentlich an zu schütten - morgen aber wieder ist es dann strahlend schön ... vermutlich ... 😉


Montag, 5.7: ... auf in den neuen Tag ...


... und ... Träräääää ... es gibt eine Gewinnerin zum diesjährigen Rätsel. Barbara, meine Nachbarin in unserer Wohnsiedlung, hat es ziemlich genau erraten ...


... das Rätsel Bild ist eines der altehrwürdigen Häuser in der Straße in der Anna Baar, die Autorin von "Nil" ihre Kindheit verbracht hat. Das Zitat, welches sich auf das Haus beruft, möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten. Es ist auf Seite 104 zu finden und lautet: "... Das DA aber ist keine Frage des Orts, sondern der rechten Zeit. 46 Grad, 37 Minuten und 38,9 Sekunden nördlicher Breite, 14 Grad, 17 Minuten und 30,2 Sekunden östlicher Länge - Koordinaten einer fernen Vergangenheit. ..." Warum aber habe ich dieses Zitat in diesem Gewinnspiel verarbeitet. Ich habe "Nil" Anfang April gelesen, war und bin noch immer sehr fasziniert von diesem Roman. Beim Lesen bin ich dann natürlich zwangsläufig über diese Textstelle mit den Koordinaten gestolpert und habe sie in Google Maps eingegeben und ... meinen Augen nicht getraut, dass dies eine physische Adresse jenes Hauses in Klagenfurt in der Kinkstraße 23 ist.

Meine Radtour war schon geplant und sie führte mich ja bekanntermaßen auch in die Kärntner Landeshauptstadt. Da lag es nahe, mich mit dem Buch und der Umgebung, die in "Nil" beschrieben ist, näher zu beschäftigen und das habe ich recht intensiv getan. Das meiste, was ihr unten in der Google Abbildung seht (die habe ich bereits beim Lesen Anfang April erstellt), findet ihr auch im Buch wieder. Lest das Buch, es lohnt sich, es ist sehr sehr dicht geschrieben, aber in einer wundervollen berauschenden Sprache.

Es hat viele Rezensionen zu diesem Buch in der österreichischen Presse gegeben, eine, die der Standard erst vor wenigen Tagen, am 27.6. veröffentlich hat, möchte ich euch auszugsweise hier wiedergeben: "BUCHNEUERSCHEINUNG - Anna Baars "Nil": Abenteuerroman der anderen Art - Baars dritter Roman pfeift auf Handlung und Kausalität und steigt tief hinein ins Bewusstsein einer Autorin. Anna Baar macht es ihren Lesern nicht leicht. In ihrem jüngsten Buch gerät alles durcheinander. Den frustrierten Widerspruch hat sie gleich mitgedacht. Anna Baars Roman Nil gehört zu den rätselhaftesten der ersten Jahreshälfte. Dabei beginnt er ganz simpel: Eine Autorin von Fortsetzungsromanen in einem Frauenmagazin muss ihre Arztgeschichte dort zu einem jähen Ende bringen, denn der Chefredakteur will sie nicht mehr. Wie aber die Geschichte abwürgen? Ab diesem Moment gerät alles aus den Fugen: Figuren, Kausalität, Wahn und Erleben. Kindheitserinnerungen vermischen sich mit – was eigentlich? Visionen? Beobachtungen? Ängsten? ..."  DerStandard, 27.6.2021, 18:00, Michael Wurmitzer 

Wie es weitergeht, lest selbst - es lohnt sich. Ich werde das Buch allerdings zumindest ein zweites mal lesen müssen, um dieses Buch noch tiefer zu verstehen und zu begreifen. Die zwei Bilder unten zeigen zum einen das Cover des Buchs, zum anderen den Ausschnitt von Google Maps in dem der Roman spielt, mehr möchte ich nicht verraten ... Solltet ihr mal in Klagenfurt sein und das Buch gelesen haben, dann nehmt euch ca. drei Stunden Zeit, und geht die Strecken ab, die in diesem Buch beschreiben sind - taucht in diesen Roman ein und folgt ... ja folgt ... wessen Spuren ...

Damit ist das Rätsel gelöst - zugegeben, es war echt nicht einfach, aber die letzten Hinweise waren dann schon eindeutig.

Jetzt aber geht es los zum Waschsalon. Es ist wieder Zeit einen Teil meiner Wäsche zu waschen - diesmal habe ich in absehbarer Zeit keine Waschmaschine zur Verfügung, also brauche ich externe Hilfe. Nur ein paar Minuten von meiner Pension entfernt gibt es einen Waschsalon, der 5 kg für 15 Euro wäscht. Soviel Wäsche habe ich nicht, aber das Geld ist es mir wert. Ich packe meine Schmutzwäsche zusammen, geh ein paar Meter den Berg hinauf und liefere meine Wäsche kurz nach Acht ab. Ich kann sie heute noch abholen, großartig.

Der nächste Weg führt mich zur Post. Ich habe meiner Gewinnerin des Rätsel Spiels - Barbara - eine kleine Aufmerksamkeit gekauft, die ich heute verschicken möchte. Ich hoffe, liebe Barbara, du hast Freude an dem, was die Post dir die nächsten Tage bringen wird. Es wäre nett, wenn du ein Bildchen machen könntest, mir schicken würdest, dann könnte ich es den Leser*innen hier präsentieren.

Die Post befindet sich direkt beim Postbus Busbahnhof - welch Wunder. Ich werde heute auf's Kitzsteinhorn fahren, da war ich das letzte mal vor ca. 10 Jahren bei der angegebenen Motorradtour. Allerdings muss ich feststellen, dass sich seeeeehr viel in den letzten Jahren geändert hat ...

Früher, also vor wenigen Jahren, hat man mit dem Bus bis zur Endstation fahren müssen, um auf's Kitsteinhorn zu kommen. Mittlerweile ist dies auch vom Ortskern von Kaprun aus möglich. Die alte Maiskogel Gondelbahn gibt es nicht mehr, es gibt jetzt eine Gondel Umlaufbahn, die über 12 (!!!!) Kilometer den Ortskern von Kaprun mit dem Gipfel des Kitzsteinhorns verbindet. Okay, man muss dreimal umsteigen, genießt jedoch während der Fahrten ein traumhaftes Panorama. Besonders der erste, der neue Teil beginnend in Kaprun, ist echt toll. Während der Busfahrt zur Talstation des Maiskogel Lifts sind Skifahrer zugestiegen, sie möchten sich vermutlich den frisch gefallenen Schnee der letzten Nacht auf dem Gletscher des Kitzsteinhorns gönnen. Die Fahrt, unten in Bildern gezeigt, vermittelt den schönen Aufstieg bis hinauf auf 3.000 Meter. Beachtet die super Sommerrodelbahn unterhalb des ersten Teils der Gondelstrecke. Manche Gondeln, mit den entsprechenden Sitzreihen, habe ich so ich noch nicht erlebt.

Die tief hängenden Wolken schaffen eine gespenstische Atmosphäre - es wirkt irgendwie gruselig einige Zeit in dieser Suppe herumzugleiten ... aber es hat was ... ein Wolkenloch ermöglicht einen kurzen Blick zurück auf den Zeller See ...

Die letzte Sektion bringt mich dann ins "ewige Eis" (kleine Anmerkung - mal sehen, wie lang die Ewigkeit noch andauern wird). Skifahrer sind zu sehen, die im Schnee ihre Schwünge ziehen. Ich habe kurz, aber nur ganz ganz kurz überlegt, ob ich mir für 2 Stunden eine Ausrüstung ausborgen sollte, doch ehrlich - das wäre doch echt krank ... es ist Sommer und Skifahren sollte der entsprechenden Jahreszeit zugeordnet werden, aber definitiv nicht jetzt ...

Oben angekommen, gibt es ab jetzt mehrere Möglichkeiten die "Tour" fortzusetzen. Eine Möglichkeit ist in die National Park Gallery einzutauchen und eine Stollen/Tunnel entlang zu gehen. Andere Möglichkeiten sind das Cinema 3000 zu besuchen, das Gipfelrestaurant oder noch ein paar Meter höher, Top of Salzburg mit der Plattform zu besuchen. Eins nach dem anderen, ich entscheide mich für die erste Möglichkeit, den Tunnel. Zwischenzeitlich weißt ein Schild daraufhin, doch langsam zu gehen (es betrifft wahrscheinlich die Bergaufgehenden) - vermutlich hat es hier auf 3.000 Metern schon den ein oder anderen kardiologischen Zwischenfall gegeben - ohne Grund werden solche Hinweise nicht angebracht. Am Ende des 360 Meter langen Stollens taucht man aus dem Berginneren wieder auf und betritt die Aussichtsplattform Nationalpark Gallery. Der Ausblick von hier ist grandios, wären da nicht die in Wolken verhüllten Berge und dem Wahnsinn, der sich weiter unten abspielt.

Okay, wieder zurück durch den Stollen gegangen, am besagten Herz-Hinweisschild vorbei und der nächste Halt ist Cinema 3000. Auch das habe ich schon vor Jahren einmal gesehen. Ich mache fleißig Videos mit dem Handy, doch alles umsonst, wenn es das Original, einen ca. 12 Minuten langen Film auf YouTube gibt. Er ist wirklich sehenswert und man mag zu der Musik und besonders zu Andreas Gabalier stehen wie man will (ich bin echt kein Fan), aber hier passt die Musikzusammenstellung wie die Faust auf's Aug (noch so ein blödes Wortspiel - wir hatten ja schon mehrere davon). Der Sound ist sehr gut, die Bilder überragend, besonders auch die dominante Persönlichkeit im Film, der Adler, präsentiert sich hervorragend - eine sehr sehr gute filmische Leistung.

Die Zwischenstation, das Restaurant, überspringe ich. Ich werde mich der Aussichtsplattform und ihrem Panorama widmen. Es zeigt sich nicht wesentlich anders als ein paar Meter tiefer, doch werden hier wieder einmal wechselseitig Fotos mit fremden Handys gemacht.

Das war's dann für heute hier oben, es beginnt langsam zu winden, es zieht zu - unten schaut es vollkommen anders aus - und ich beginne meinen "Rückzug". Die zwölf Kilometer sind genauso schnell gefahren wie hinauf - ein kleiner Scherz - und dann geht es mit dem Bus zurück nach Zell am See, wo ich um kurz vor 16 Uhr meine gewaschene, fein säuberlich zusammengelegte und verpackte Wäsche abhole. Der Rest des Tages wird wieder dem Relaxen gegönnt.

Morgen geht es dann weiter nach Krimml - irgendwie geht mir mein stählerner Begleiter oder besser  - treuer Freund - schon ab - ist schon komisch ...

... doch noch ein Nachtrag vom abendlichen Spaziergang an der Strandpromenade des Zeller Sees, es ist nett, dort noch abends herum zu flanieren, besonders dann, wenn das Wetter und die Stimmung so toll mitspielen.


Dienstag, 6.7: Die heutige Tour ist eine der kürzeren - relativ wenige Kilometer und nur wenige Höhenmeter. Dazu ist das Wetter hervorragend, die Temperaturen ebenso, ich muss also nicht so zeitig aufbrechen. Trotzdem geht es um 7:30 Uhr los, die ersten Kilometer sind die, die ich nach Zell am See hineingefahren bin, eine bekannte Strecke - ein letzter Blick auf den Zeller See und dann geht es "rechts“ ab - also in Richtung Westen. Nochmals ein super Blick auf das Kitzsteinhorn mit bestem Wetter, wobei die Wolkenstimmungen gestern vermutlich für die besseren Fotos gesorgt haben. Von hier geht es also schnurstracks geradeaus - mehr oder weniger, ich passiere unzählige Baustellen mit notwendigen Umfahrungen (der Pinzgau scheint eine einzige Baustelle zu sein), dann mal wieder unzählige Dörfer, die alles andere als in der "Ebene" liegen - mal rauf und dann am Ortsende eine kleine Abfahrt, bis sich der Radweg auf Nebenstraßen im ebenen Gelände einpendelt. Der Pinzgau ist erstaunlich dünn besiedelt, ich hatte das vorher nicht gewusst. An den jeweiligen nördlichen und südlichen Hängen der auslaufenden Berge gibt es Ortschaften, dazwischen sind überwiegend Felder, die  von geschäftigen Bauern bestellt werden.

Bevor es dann nach Krimml hinaufgeht, fahre ich noch an Neukirchen am Großvenediger vorbei, der Großvenediger einer der österreichischen Traditionsberge. Der Blick auf diesen Berg macht echt Lust auf mehr, er fehlt mir noch auf meiner Liste. Den zweithöchsten, die Wildspitze, habe ich schon bestiegen, der Großglockner und der Großvenediger fehlen noch - wird noch kommen - vielleicht dann nächstes Jahr ...

Okay, aber zurück zur Tour, die letzten Meter geht es dann etwas steiler hinauf nach Krimml und gegen 11 Uhr erreiche ich die Pension Posch,  meine Unterkunft für die kommenden zwei Nächte.

Meine Wirtin, Frau Posch, ist überrascht, dass ich schon da bin. Das Zimmer ist noch nicht fertig, ich hatte auch nicht damit gerechnet. Frau Posch schlägt vor, dass ich die Anmeldung gleich ausfülle, damit bekomme ich die Gästekarte und kann mich gleich auf den Weg zu den Krimmler Wasserfällen machen. Ich bin nicht zum ersten mal hier, ich glaube, es ist das dritte mal, sie sind aber jedesmal einen Besuch wert. Was sich gleich am Anfang herausstellt ist, dass sie dieses Jahr sehr viel Wasser führen, so habe ich sie bisher noch nicht gesehen. Die nachfolgenden Bilder zeigen den Beginn (mittlerweile wird Eintritt für die Begehung verlangt - mit der Gästekarte ist dies jedoch gratis) und die anschließenden Abschnitte unterer Wasserfall und oberer Wasserfall.

Glaubt mir, die Regenkanzel macht ihrem Namen alle Ehre 😄. Der Sprühregen bringt eine willkommene Abkühlung, die Funktionskleidung ist ohnehin schnell wieder getrocknet. Das letzte mal, als ich so einem Wasserfallgesprühe ausgesetzt war, war an den Niagara Fällen bei einer Bootstour, da ist dies hier aber ein lauwarmes, leichtes Sommertröpfeln.

Den oberen Wasserfall bin ich bisher noch nicht gegangen und da es echt früh am Tag ist, werde ich auch diesen erklimmen - "erklimmen" ist in diesem Zusammenhang nicht ganz verkehrt, denn, wenn der untere Teil schon recht steil ist, dann ist der zweite Abschnitt doch um einiges steiler. Es mag Zufall sein, aber bei Verbindungsstraßen kreuzen zwei Krankenwagen den Weg ...

Zu den Wasserfällen hier noch ein paar Basisinformationen: "Die Krimmler Wasserfälle sind mit einer gesamten Fallhöhe von 385 m die höchsten Wasserfälle Österreichs. Sie befinden sich am Rand des Ortes Krimml (Salzburger Land) im Nationalpark Hohe Tauern. Gebildet werden sie durch die Krimmler Ache, die am Ende des hoch gelegenen Krimmler Achentals in drei Fallstufen hinunterstürzt. Das Wasser fließt dann in die Salzach, den Pinzgau entlang weiter Richtung Salzburg und gelangt zur Mündung in den Inn. ..."  https://de.wikipedia.org/wiki/Krimmler_Wasserfälle Wikipedia, 6.7.2021   Der gesamte Artikel ist lesenswert.

Faszinierend ist jedoch der Blick von einer Aussichtstation auf den "Regenbogen". Diese Regenbögen werden mir beim Abstieg noch öfters begegnen, da die schon tiefer stehende Sonne, dieses Schauspiel noch begünstigt. Okay, den zweiten Absatz der Wasserfälle habe ich gemeistert und jetzt stehe ich vor der Entscheidung weiter oder zurück. Es geht weiter zu einen der ungefähr 30 Minuten entfernten Almen und das lohnt sich wirklich. Irgendwann tut sich das Tal auf, es ist ein wunderbares Hochtal, vorher rinnt noch der "Bach" der Wasserfälle in beschleunigtem Tempo - bis er dann auf der Hochebene (fast 1.600 Meter) als Bächlein dahin gleitet. Ist schon sehr sehr faszinierend, wie aus diesem sanften Bächlein die nur 2 Kilometer entfernten Krimmler Wasserfälle werden - echt beeindruckend!!!

Hier auf 1.600 Meter Höhe haben sich einige Almen zusammengetan und bieten Getränke und diverse Speisen an. Mir ist jetzt echt nach einem Radler und dazu gibt es ein Butterbrot mit frischen Kräutern - eine unsagbare Wohltat. Nach einer ausgedehnten Rast, gehe ich denselben Weg hinunter ins Tal und lasse es mir am Abend im benachbarten Wirtshaus bei einem Abendessen echt gut gehen ... irgendwie bin ich echt platt heute ... mal sehen, was dann morgen auf dem Programm steht ...

Jetzt aber gibt es das erste Halbfinale der EURO zwischen England und Italien - wird ein spannendes Spiel werden.


Mittwoch, 7.7: Heute beginnt der letzte Tag im Salzburger Land, bevor es dann morgen nach Tirol weitergeht ... und es wird ein lehrreicher Tag 😉 (wie es sich im Nachhinein herausgestellt hat). Das Wetter ist zunächst nicht sonderlich schön, eher trüb und schon recht kühl, so ca. 18 Grad. Zum Wandern habe ich heute keine Lust und was mir von Krimml noch fehlt, sind die Wasserwelten. Das ist ein kleiner Spaziergang von ungefähr 1,5 Kilometern - noch kurz beim Spar vorbeigeschaut und etwas Verpflegung mitgenommen und die Wasserwelten dürfen mich empfangen.

Mit der Gästekarte gibt es ermäßigten Eintritt und was dann in dem Gebäude geboten wird, ist nett und bietet sehr viele Informationen zum Thema Wasser und alles was damit zusammenhängt. Auch die durchschnittlichen Niederschlagsmengen pro Jahr der Landeshauptstädte und Hohenau sind dargestellt. Ist ein nettes Ratespiel - drückt man einen Knopf einer entsprechenden Stadt, dann wird diese mit der Niederschlagsmenge angezeigt. Gut, im Moment leuchtet das zweite Türmchen von links in Blau - welche Stadt? - richtig, es ist Wien. Aber das wissen wir ja, dass es bei uns recht wenig regnet - auch im Moment mal wieder 😢.

Der kleine rote Kerl mit den zwei weißen Ohrwascheln ist also Wasser - in der Mitte das Sauerstoffatom und die zwei kleinen weißen Dingerchen die Wasserstoffatome. Diese Verbindung ist nicht sonderlich stabil, zerbricht pausenlos und bildet wieder neue H2O Moleküle - okay, die fehlende Stabilität erklärt dann auch den Zustand des Wassers. Soviel mal zur Grundvoraussetzung. Die weiteren Textpassagen sind den Erklärungen der Tafeln dieses Hauses entnommen und die späteren Erläuterungen den Infos am unteren Teil der Krimmler Wasserfälle.

Geh'n wir aber nochmals zurück zu den Wasserfällen:: "Alles beginnt in der Krimmler Ache [ihr kennt noch das Bild von gestern]. Dort hat das Wasser für die Krimmler Wasserfälle seinen Ursprung und durchfließt sanfte, ebene Almböden bis es am Talausgang in einem tosenden Gletscherbach die gewaltigen Stufen der Krimmler Wasserfälle hinabstürzt. Danach geht die Reise weniger turbulent weiter. Gemächlich bahnt es sich seinen Weg über die Salzach und den Inn in die Donau. Im Fluss Europas führt dann die Schlussetappe ans Schwarze Meer, wo die Reise nach etwa 2 Tagen endet."

Zwischenzeitlich komme ich an einer Art Kaleidoskop vorbei, in das man tatsächlich seinen Kopf stecken kann. Die Farben und die gewählten Motive der unterschiedlichen Aggregatfzustände des Wassers lassen schöne, farbenprächtige Bilder produzieren. Zwei findet ihr nachfolgend (könnte mal ein Kalenderblatt werden).

Nachdem schon Schnee oder Schneeflocken gezeigt werden, dann hierzu noch ein paar Informationen: "Lufttemperatur, Wasserdampfgehalt und Wind formen jede einzelne Schneeflocke. Besonders mit wechselnden Temperaturen verändert sich ihre Gestalt. Dabei lässt sich ein Muster erkennen. Während sich zwischen 0°C und -3°C dünne Plättchen und die klassischen Schneesterne (Dendriten) bilden, entstehen unter -3°C dünne Nadeln und Prismen. Von -10 bis -22°C formen sich wieder ästhetische Sterne sowie Plättchen und Sektorenscheiben. Nur noch kleine Prismen und Plättchen gibt es bei Temperaturen unter -22°C. Als Diamond dusts (Diamantenstaub) bezeichnen die Forscher die Gestalt der Schneeflocken bei unter -30°C." Übrigens ist die größte je dokumentierte Schneeflocke 38 (!!!!) Zentimeter groß - echt der Wahnsinn, sie wurde 1887 in Montana entdeckt.

Der Außenbereich ist ebenfalls sehr schön gestaltet und bietet den Blick auf die Wasserfälle (was sonst), sowie interessante Wasserspielchen - eins zeige ich euch unten, sowie die farbenprächtige Seerose.

Hier die letzte Info zu Wasser von dieser Stelle, es gäbe noch einige andere Dinge zu zitieren, aber auch das würde den Rahmen sprengen: "Das gänzlich unnormale Verhalten von Wasser - Bei Temperaturveränderungen wird es spannend rund um das Wasser. Wenn man es abkühlt, verringert es nämlich zunächst sein Volumen. Bei 4 Grad Celsius ist das Volumen dann am kleinsten und die Dichte am größten. Die Überraschung kommt aber, wenn die Temperatur weiter sinkt. Dann wird das Volumen wieder größer und die Dichte kleiner. Kein anderer Stoff der Erde verhält sich so im Alltag, nur eine von 74 Anomalien des Wassers. Das meistuntersuchte Material der Erde ist unglaublich geheimnisvoll und daher ein immerwährendes Forschungsobjekt."


So, jetzt geht es  zum untersten Teil des Wasserfalls, diesen habe ich gestern wegen der Menschenmassen ausgelassen, heute kann ich ihn ohne Eintritt zu bezahlen nicht mehr besuchen, aber es gibt ja noch die andere Seite, die "normal" zugänglich ist. War gut, dass ich gestern den untersten Teil nicht besucht habe, denn jetzt wird es wirklich wissenschaftlich. Mal abgesehen von der tollen Aussicht, gibt es auf dem zweiten Bild nahe am Wasserfall eine Wiese, einen Therapieort - ziemlich durchfeuchtet und von Sprühnebel belegt - und das hat folgende Bewandtnis.

Der Text, der jetzt kommt ist länger, doch für die wissenschaftlich Interessierten unter euch sehr interessant und fast unglaublich, wenn die Artikel zu den Texten, nicht auf PubMed zu finden wären. Die zwei Originalartikel werde ich am Ende verlinken, sodass ihr sie euch bei Interesse herunterladen und lesen könnt.


"Die offiziell anerkannte Heilkraft der Krimmler Wasserfälle - An der untersten Stufe der Krimmler Wasserfälle bildet sich ein besonders feiner Sprühnebel, der mit keinem anderen Wasserfall-Aerosol vergleichbar ist. Durch den Aufprall an den Felsen werden die Wassermoleküle negativ aufgeladen und In winzige Teile zerschmettert, die besonders tief In die Atemwege gelangen. Das konnte die Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg dank der Initiative und finanziellen Beteiligung der Gro8glockner Hochalpenstraßen AG wissenschaftlich nachweisen. Vom Land Salzburg gab es dafür die "offizielle Anerkennung als natürliches Heilvorkommen.


DIE KRIMMLER WASSERFÄLLE EIN NATÜRLICHES HEILMITTEL 
Die Krimmler Wasserfälle sind nicht nur die größten Wasserfälle Europas, sondern auch ein natürliches Heilmittel bei Allergien und Asthma. Schon im Jahre 1808 empfahl der damalige Medicus Wolfgang Oberlechner seinen Patienten einen Aufenthalt an den Krimmler Wasserfällen. Heute werden die Krimmler Wasserfälle als Naturheilmittel bei Allergien und Asthma genutzt. 


NACHHALTIGER GESUNDHEITSERFOLG - WISSENSCHAFTLICH NACHGEWIESEN
Das Geheimnis des heilsamen Effektes der Krimmler Wasserfälle liegt im besonders feinen Sprühnebei. Dieser Sprühnebel besteht aus negativ geladenen, fein verstäubten, Lungen gängigen Wasserfragmenten, die als Wasserfallaerosole bezeichnet werden. Ihre geringe Größe (200-mal kleiner als der Tropften eines Asthmasprays) ermöglicht es den Wasserfallaerosolen, tief in die Atemwege vorzudringen und dort ihre immunmodulierende Wirkung zu entfalten. 
In einer klinischen Studie mit 54 asthmakranken Kindern konnte der heilsame Effekt der Krimmler Wasserfälle eindeutig nachgewiesen werden. Der dreiwöchige Aufenthalt der Kinder an den Wasserfällen verbesserte medizinische Leitparameter des allergischen Asthmas signifikant. Dieser positive Effekt blieb bis zu 4 Monate bestehen. 

DIE NATURLICHE AEROSOL INHALATIONS-THERAPIE

Bei der natürlichen Aerosol Inhalations-Therapie verbringt man täglich eine Stunde im Nahbereich der Wasserfälle. Die Therapiestunde kann jeder frei für sich gestalten: dem Wasser lauschen, meditieren ganz bewusst atmen oder einfach nur die Natur genießen. Eine Therapie sollte mindestens 14 Tage dauern, ideal wären drei Wochen. Bei starkem Regen ist keine Aerosol Inhalation möglich."


Die Originalpublikationen habe ich auf die Schnelle in der medizinischen Datenbank (PubMed) nicht gleich gefunden, habe aber den Tipp bekommen, dass es im Gemeindeamt eine "Außenstelle der PMU Salzburg" gibt und ich dort fündig werden würde. Gesagt, getan, zum Gemeindeamt gegangen und eine sehr hilfsbereite Dame, mit Namen Johanna, hat mir die zwei Artikel gleich per Email zugeschickt. Übrigens ist der Link zum Institut an der PMU folgender:  www.ecomedicine.cc


Der erste Artikel, um den es sich handelt, beschreibt die Physik des Zustandekommens der negativ geladenen Aerosole:  "Characterization of ions at Alpine waterfalls. Kolarz P. et al..   Atmosperic Chemistry Physics, 12, 3687–3697, 2012"


Der zweite klinische Artikel, bei dem es um die 54 asthmatischen Kinder (aufgeteilt in zwei Gruppen) geht, ist hier zu finden:  "Effects of Ionized Waterfall Aerosol on Pediatric Allergic Asthma. Gaisberger M. et al.   Journal of Asthma, 2012; 49(8): 830–838" 


Das sind zwei äußerst spannende Artikel, ich habe sie überflogen - es wird in dieser Richtung von verschiedenen Seiten aus weiter geforscht.


So, das war's dann mal zunächst - ich werde mir heute Abend um 21 Uhr die zweite Halbfinalbegegnung anschauen und mal sehen, wer dann im Endspiel gegen die Italiener antreten darf. Es ist vielleicht etwas vermessen - aber was wäre wenn ... wenn Österreich gegen Italien gewonnen hätte (okay, "hätte"  🙂) ...


Morgen geht es dann über die Landesgrenze  auf dem Gerlospass von Salzburg nach Tirol, nach Finkenberg, meiner nächsten Station ...


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