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 Heimreise & Fazit
... es war ein unfassbar tolle Tour  ...

18.7. Sonntag: Meine diesjährige Tour nähert sich dem Ende ... und ein Fazit wird in den nächsten Tagen noch folgen ... ich muss diese besondere Tour erst noch auf mich einwirken lassen ...


... 6:00 und entgegen der Vorhersagen regnet es nicht, so breche ich um 6:30 auf und fahre die 400 Meter zum Bahnhof von Bregenz - es ist menschenleer, na klar, es ist ja auch Sonntag. Eine morgendliche sportliche Herausforderung war noch das "Gepäckschleppen" vom 4. Stock hinunter. Es geht nicht alles auf einmal, daher musste ich dreimal gehen 😉. Das erste mal mit leichtem Gepäck, das zweite mal mit meiner linken und rechten Gepäcktasche und das dritte mal mein 23 Kilogramm Pedelec hinunter schleppen - immer achtgebend auf den neuen, teuren und schönen Stuck an der Wand.

Jetzt aber stehe ich mit meinem Gefährt am Bahnhof und suche den Bahnsteig, von dem der Zug nach Feldkirch abfährt. "Natürlich" der letzte Bahnsteig, Plattform 5, in  den Aufzug bekomme ich mein "Monster" nicht hinein, immerhin gibt es Rolltreppen - die Bremsen gegriffen und so geht es zunächst aufwärts und dann an Bahnsteig 5 wieder abwärts.

Pünktlichst fährt der Zug ein, mein Rad kann auf selbem Niveau in den Zug geschoben werden und ab hier geht es 45 Minuten bis nach Feldkirch. Feldkirch ist 35 Kilometer entfernt, das ist nicht weit, trotzdem aber 45 Minuten Bahnfahrt.

In Feldkirch habe ich ein paar Minuten, bevor um 8:17 der Zug weiter nach Wien geht, diesmal heißt es das Rad "wuchten" - es ist echt mühsam - auch nach Entfernen des Gepäcks (ohne Abladen würde es ohnehin nicht gehen, da zu wenig Platz) - das Rad senkrecht unter der Decke an einem Haken einzuhängen - ich bekomme Hilfe, denn die breiten Reifen meines Rads machen es zu einem Millimeterspiel.

Mein Gepäck verstaue ich in den Ablagen und setze mich auf den ersten freien 4er Platz, dierekt nach meinem Rad 😉 - ich habe schließlich vor, den Blog mal auf Rechtschreibfehler zu korrigieren und auch andere leichte Korrekturen und Ergänzungen anzubringen.

Erwähnen muss ich noch, da mir beim Korrigieren doch langsam die Augen zufallen, dass die letzte Nacht mal wieder sehr sehr mühsam war. Wie schon bei anderen Unterkünften erlebt, war die schöne Bleibe in Bregenz auch wieder zentral und daher in der Fußgängerzone gelegen. Das bedeutete automatisch - gerade in diesen Zeiten: "Wehe wenn sie losgelassen!" ... und es bedeutet daher nächtlichen "Lärm" - genau genommen habe ich wohl so zwischen zwei und drei Stunden geschlafen ... nun ja ...

Sechseinhalb Stunden Zugfahrt erwarten mich ab Feldkirch - am Anfang ganz okay - nachdem sich der letzte Wagen des Zugs, den Fahrradteil mit dem Familienteil teilt, ist echt nicht viel Ruhe zu erwarten - das lasse ich mal so stehen ... im weiteren Verlauf der Fahrt steigen immer mehr Reisende ein, der Zug wird langsam wirklich voll - von Mindestabstand oder ähnlichen Fantasien, ist nicht viel zu sehen, immerhin tragen die allermeisten Mitfahrenden eine FFP2 Maske - ein schräg gegenüber sitzender Gast meint bei der Fahrkartenkontrolle (und mit Hinweis von der Kontrolleurin), dass er von der Maske befreit ist; er zeigt auch ein entsprechendes Dokument vor. Was mich allerdings wundert ist, dass, wie kann man befreit sein (das muss ich mal Nachwassern), wenn man dieselbe Physiologie hat und dementsprechend auch Viren züchten und weitergeben kann - ich glaube nicht, dass er ein Alien war ...

Ich erreiche St. Anton und zumindest der Weg bis hierher und auch die nächsten Kilometer bis nach Innsbruck, zeigen mir im Schnellablauf bekannte Orte, die ich die letzten Tage passiert habe. Es ist schon ein tolles Gefühl, all das mit dem Rad abgefahren zu sein und mittlerweile kommt nach dem Gefühl "ich habe es mir vorgenommen, also ziehe ich es durch" auch ein wenig Zufriedenheit und Stolz auf..

Ab Salzburg/Linz allerdings wird die "Reisendensituation" nahezu unerträglich - wäre auch ohne Pandemie so. Der Zug fährt mit 200km/h dahin, die Fahrt ist teilweise recht "rumpelig" und in den Gängen stehen Reisende, die einfach keinen Sitzplatz mehr bekommen haben. Das liegt vermutlich am ehesten an der Umleitung oder der Streichung von Zügen, denn auch in Teilen Österreichs ist das Hochwasser angekommen und Zugverbindungen mussten gesperrt bzw. umgeleitet werden.

Um 14:43 komme ich in Wien an - ein paar Minuten später als der Fahrplan es ausgibt. Willi, der Freund meiner Tochter Nathalie, wartet mit unserem Auto auf mich. Wir haben unterwegs miteinander telefoniert und wir waren uns nicht sicher, ob der Donauradweg nach Klosterneuburg überhaupt befahrbar ist. Tatsächlich war die Straße dann gesperrt. Regen hätte es bis nach Hause keinen gegeben, aber sicher war sicher ...

... am Abend sind wir dann noch gemeinsam Essen gegangen, Nathalie, Willi und Miriam meine zweite Tochter (ihr Freund musste leider arbeiten - beide sind in der Hotellerie beschäftigt). Der Tag endet dann mit Auspacken, Wegräumen - gewaschen hatte ich noch in Bregenz ... aber irgendwie hängt mir die mit wenig Schlaf gesegnete Nacht in Bregenz nach ... ich falle recht früh ins Bett und freue mich schon echt auf die Arbeit morgen UND meine Arbeitskolleg*innen. Viereinhalb Wochen waren doch eine seeehr lange Zeit. Wie gesagt, das Fazit kommt noch aber es gibt seit dem Anfang der Touren ein Motto und das gilt auch für diese Jahr ...


… NACH DER TOUR IST VOR DER TOUR …

… und die Planung für das nächste Jahr spielt sich schon im Kopf ab ...


Was aber ist das Fazit, mittlerweile sind zwei Wochen vergangen und Text sowie Bilder sind mit Rechtschreibkorrektur nach bestem Wissen und Gewissen ins Word übertragen worden. Beim Übertragen der Zeilen habe ich die Tour nochmals erlebt und viele Erlebnisse im Geiste erneut intensiv erleben/fühlen dürfen. 


Während der letzten zwei Wochen haben mich viele Freund*innen, Kolleg*innen, Gesprächspartner nach DEM Besonderen der Tour gefragt. Es gibt nicht DAS Besondere oder DAS Highlight; die Tour war so außergewöhnlich vielfältig und abwechslungsreich, sodass es mir unmöglich ist, etwas herauszugreifen. Von super schönen Radwegen, faszinierenden Raderfahrungen, von sehr schönen Wanderungen, den kulturellen Besuchen, aber auch von den vielen Gesprächen und den neuen Kontakten habt ihr gelesen. Es war einfach für mich DER perfekte Urlaub.


Auf meiner Besichtigungstour durch Österreich war ich 4 Wochen und 4 Tage unterwegs, bin vom Neusiedlersee zum Bodensee von Ost nach West durch 8 Bundesländer gefahren (nur Oberösterreich hat gefehlt), habe dabei etwa 1.200 Kilometer zurückgelegt und um die 12.000 Höhenmeter bewältigt. 60 Stunden saß ich strampelnd auf dem Rad (also 1,5 Arbeitswochen 😉). Dem Wettergott bin ich überaus dankbar, es war nur die letzten paar Tage nicht so, wie es sein sollte. Das Rad hat einen perfekten Job gemacht und auch ich habe es echt gut überstanden – was ja nicht selbstverständlich ist. 


Daher freue ich mich schon wieder aufs nächste Jahr – ihr werdet rechtzeitig auf meiner Seite www.spittler.at über meine Plänen informiert.


Ach ja, eins noch. Auch dieses Jahr, wie die letzten Jahre, wird es wieder eine Buchversion von meiner Tour geben, allerdings nach einer gründlichen Überarbeitung des Online Reiseberichtes (ausmerzen von Fehlern, eventuell noch ein paar Gedanken einfügen etc.). Sollte jemand von den Leserinnen und Lesern Interesse haben, darf sie oder er es gerne über den Handel beziehen. Sobald es erschienen ist, werde ich hier den Link von verschiedenen Anbietern bereitstellen.


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