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1. Endlich geht es los ...
... Anreise nach Hamburg und dann nach Wuppertal ...

8.8. Donnerstag: Es geht also los ... es ist 19:50, das Motorrad wurde gerade verladen und ich musste alle "Weichteile" abbauen und mit ins Abteil nehmen, eine ziemliche Plackerei. Die Sonne ist schon hinter den hohen Gebäuden verschwunden, aber am Wiener Hauptbahnhof hat es immer noch 28°C; vielleicht sehne ich diese Temperaturen im Verlauf meiner Reise zurück, doch jetzt sitze ich hier im Abteil, bin noch der erste Reisende und trinke ein Bierchen. Das Service, was vor ein paar Jahren am Bahnsteig angeboten wurde - ein gut gekühltes Bier oder auch andere gut gekühlte Getränke, gibt es leider nicht mehr, bedauerlich! Wifi wird zwar angezeigt, funktioniert aber auch nicht, leider ... so muss ich auf meine Freieinheiten im Netz vom Handy aus zurückgreifen. 

Der heutige Tag war doch ziemlich arbeitsam, auch wenn ich zu Hause war. Ich habe noch Einiges aufarbeiten müssen und bin auch nicht ganz fertig geworden. Dies werde ich dann in Wuppertal zu Ende bringen. 
Wie immer an dieser Stelle ein Bild vom vollgepackten Motorrad vor der Haustür und, diesmal nicht vom verladenen Gefährt, sondern mit einer Gruppe von ItalienerInnen, die sich ebenfalls auf dem Weg nach Hamburg befinden und von dort über Dänemark nach Schweden fahren wollen. 
Für heute soll es echt genug sein; ich warte auf eine funktionierende Klimaanlage und auf das ..... was die Nacht bringen wird. Vielleicht eine spannende Unterhaltung ... wir werden sehen ...
Mittlerweile ist es schon Samstag und ich reiche ein paar Erlebnisse der nächtlichen Zugfahrt von Wien nach Hamburg nach sowie von der Fahrt von Hamburg nach Wuppertal. 
Zunächst aber zur Zugfahrt - während ich noch alleine in "meinem" Abteil herumsitze und leicht transpirierend die vorhergehenden Zeilen schreibe, kommt ein noch älterer Herr wie ich ;-) ins Abteil und nimmt Platz. Er macht einen sehr netten Eindruck und irgendwoher kenne ich diesen Dialekt, er ist Oststeirer. Dazu gesellt sich ein jüngerer Bursch. Ich habe einen Gangsitzplatz entgegen der Fahrtrichtung, meine bisherigen zwei Begleiter sitzen am Fenster. Am Hauptbahnhof Wien werden noch zwei weitere Zuggäste zusteigen die bis Göttingen fahren. Ein Platz bleibt zunächst leer und wird später in Regensburg von einem weiteren Fahrgast besetzt. Somit ist das Abteil mal wieder vollkommen ausgebucht, das gleiche dürfte für den ganzen Zug gelten, da kein einziger Sitzplatz mehr frei zu sein scheint. Die Zeiten, an denen ich nachts mit der Eisenbahn gereist bin und ein Abteil oder zumindest die Hälfte eines Abteils für mich gehabt habe, sind endgültig vorbei. Das hat sich schon in den letzten Jahren immer wieder gezeigt, wo wir wie die Sardinen nächtens im Abteil versucht haben, ein wenig Schlaf zu finden. Umso unverständlicher ist es, dass bei dieser anscheinenden Auslastung der Autoreise-Nachtzug von Wien (der größten Metropole in Österreich) nach Düsseldorf (in das Herz des bevölkerungsstärksten deutschen Bundeslandes) gestrichen wurde. Ich muss bei Gelegenheit die OEBB mal anschreiben, was das eigentlich sollte, diese Begründung wüsste ich nur zu gerne. So aber werde ich durch Nordrhein-Westfalen fahren und erst in Hamburg den Zug mit meinem Motorrad verlassen. Trotzdem sind es fast 600 leere Kilometer weniger, als wenn ich die gesamte Strecke von Wien nach Wuppertal fahren würde.
Der Zug hat sich langsam in Bewegung gesetzt und nach 2 Minuten hält er am Wiener Hauptbahnhof; dieser wimmelt nur so von Leuten - also gut besetzt der Zug ;-). Es steigen die zwei angekündigten Mitfahrenden zu, ein recht verliebtes Pärchen (stellt sich im Laufe der Zugfahrt heraus) jenseits der Lebensmitte. Der Zug setzt sich in Bewegung und wir werden, naja nicht alle, aber doch zumindest wir drei, die an der Verladestelle eingestiegen sind, die nächsten 12 Stunden miteinander verbringen. Das wird eine lange Zeit werden - wir sitzen also schweigend herum, es passiert so gut wie nichts, die Sonne geht jetzt endgültig unter und eine freundliche Zugbegleiterin steckt den Kopf zur Tür hinein. Mit der Frage, ob wir gerne etwas trinken oder essen möchten, trifft sie zumindest bei mir und dem noch älteren Herrn, den Nagel auf den Kopf: wir bestellen ein Bier - na also, es geht doch!
Immer noch kein Gespräch, es sind alle sehr intensiv mit ihren Handys beschäftigt. So entscheide ich mich ebenfalls mein Handy und meine Bluetooth Kopfhörer zu nehmen und gerade als ich beginne mein Hörbuch zu suchen, beginnt die erwartete Plauderei. Ich werde von dem Oststeirer gefragt, wer ich denn bin, wo ich hinfahre und was ich vorhabe. Recht viel Information in einer kurzen Zeit, aber er geizt zumindest auch nicht mit seinen Auskünften. Er ist mit seinem Enkel auf dem Weg nach Schweden, wo sein Enkel sich eine Existenz aufbauen möchte, so eine Art Zweig-Zweitgeschäft. Er ist nämlich Unternehmer in der Oststeiermark mit einem recht ansehnlichen Betrieb von mehr als 100 MitarbeiterInnen. Sehr interessant was er erzählt, er ist schon seit einiger Zeit pensioniert, macht aber einen total fitten Eindruck, er wird also so um die 70 Jahre herum sein. Seine Arbeit hat er geliebt, grammatikalisch stimmt die Zeit nicht, er liebt seine Arbeit und begleitet auch deswegen seinen Enkel nach Schweden. Übrigens ist er täglich in seiner Firma und schaut mal nach dem Rechten. Ich kann mir vorstellen, dass seine MitarbeiterInnen ihren Chef sehr gerne sehen, er ist echt nett. So stellen wir gemeinsam fest, dass wir doch beide im Grunde zu einer privilegierten Gruppe gehören - Menschen, denen ihre Arbeit sehr viel Spaß macht und schon fast als Hobby bezeichnet werden kann. Das ist ein wirkliches Privileg und kann leider nicht jeder von sich behaupten. Unter anderem erzählt er von zwei syrischen Flüchtlingen, die er als Lehrlinge aufgenommen hat. Nach anfänglichen Vorurteilen von Teilen seiner Belegschaft, möchten die Abteilungsleiter, denen sie zugeteilt wurden, sie nicht mehr hergeben. Sie sind sehr sehr wertvolle Mitarbeiter geworden. Schön, auch diese Seite zu hören! 
Der jüngere Knabe lauscht unserem Gespräch schon die gesamte Zeit sehr intensiv, sodass es langsam an der Zeit ist, ihn ebenfalls ins Gespräch mit einzubeziehen. Für das Pärchen ist die Zeit noch zu früh, sie sind anderweitig beschäftigt. Wir fragen ihn also, was er so macht - er ist 20 Jahre alt, Student an der TU Wien und überführt einen Ferrari von Wien nach Hamburg. Eigentlich nicht wirklich, denn er ist nur dazu beauftragt, das Auto während der Fahrt zu bewachen. Wie das gehen soll, weiß ich nicht, denn es ist ja immerhin nicht im Abteil, sondern wurde auf dem Anhänger verladen. Naja, der Herr, für den er dies tut, wird schon wissen warum. In Hamburg angekommen hat er dann die Aufgabe es noch irgendwo hinzufahren, es wird dann von seinem Geldgeber wieder in Empfang genommen. Er fliegt nach Hamburg und benutzt nicht den Zug. Vorwegnehmen möchte ich, dass der Herr das Auto dann selbst von dem Anhänger gefahren hat, da es ihm möglicherweise dann doch zu kritisch war. Er hatte das Auto in Wien auch schon selbst auf den Autowaggon gefahren. Unser Student erzählte uns nämlich, dass an jeder Seite nur ca. 2 cm Patz seien, was aber durchaus ausreichen sollte. Um welchen Auftraggeber es sich hier handelt, werde ich natürlich nicht sagen, aber nur soviel - er hat in einem Wiener Luxushotel Garagenplätze dauergemietet, wo er eine zweistellige Anzahl von Luxusautos geparkt hat. Er erzählte dann noch Einiges über seinen Auftraggeber, von dem ich natürlich nichts wiedergeben kann, aber dieser Ferrari dürfte eher etwas aus der Portokasse sein, trotzdem muss auf dieses Schmuckstück geschaut werden, denn immerhin hat es ja ein wenig an Wert. Unser Student wird also in der Nacht die Fahrt im Zug nach Hamburg verbringen und sich dann zum Flughafen begeben, um in die Heimat zurückzufliegen. Wie aber kommt man zu so einem Job, er ist immerhin erst 20 Jahre. Sein Lebensziel ist die Formel 1 bzw. der Motor GP. Das war auch schon sein Kindheitstraum, somit hat er sich über die Fotographie in dieses Genre gekämpft, hat mittlerweile eine Agentur und ist bei allen Großveranstaltungen direkt am Ort des Geschehens dabei. Fotos verkauft er auch - alle Achtung - zielstrebig der Knabe.
Jetzt wird auch unser Pärchen langsam aufmerksam, denn diese Geschichten kann man auch bei anderen angenehmen Beschäftigungen nicht gänzlich ignorieren. Es stellt sich heraus, dass die Dame Sängerin im Wiener Musikverein war und unter anderem auch unter Karajan gesungen hat. Ihn hat sie als Despoten bezeichnet, mit dem sehr sehr schwer zusammen zu arbeiten war. Zumindest war dies ihre Erfahrung. Was sie und ihr Begleiter derzeit machen, kommt nicht heraus. Sie möchten nur wissen, da sie über Göttingen nach Hamburg fahren, was in Hamburg sehenswert wäre. Meine bescheidenen Kenntnisse gebe ich gerne weiter.
Mit all den Erzählungen ist es mittlerweile 1:30 geworden, der letzte Fahrgast für unser Abteil ist dann ebenfalls in Regensburg noch zugestiegen, und wir beschließen, dann doch mal ein Nickerchen zu machen.

9.8. Freitag: mit dem Nickerchen ist es nur so halbwegs etwas geworden. Das war die schlafärmste Nacht, die ich bisher auf einer Zugfahrt erlebt habe. Ich oder besser wir drei Übergebliebenen, verlassen um kurz nach 9 Uhr den Zug am Bahnhof Hamburg-Altona. Wir verabschieden uns per Handschlag, da wir ja immerhin einen Menge von uns in Erfahrung gebracht haben - natürlich sind wir mittlerweile alle per Du, so wie es sich gehört. Es braucht 20 Minuten bis unser Fahrzeugtransportwaggon an der Entladestelle ankommt und ich mit meinem Fahrzeug in Richtung Wuppertal aufbrechen kann. Das Wetter in Hamburg ist schön, aber frisch. Bald bin ich auf der Autobahn und es warten 380 Kilometer fade Fahrt auf mich. Je weiter es in Richtung Süden geht, um so bewölkter wird es. Die Wetter App hat für Wuppertal  ab 15 Uhr schlechtes, regnerisches Wetter angesagt. Bis dahin bin ich aber sicher dort. So geht es zunächst auf verschiedenen kürzeren Autobahnabschnitten dahin, bis der Abzweig zur A1 kommt, die ich erst wieder in Wuppertal verlassen werde. Gegessen und getrunken habe ich heute auch noch nichts und so lege ich nach 230 Kilometern einen Tankstopp ein, kaufe mir ein Mineralwasser und ein Snickers und verzehre beides nach dem Bezahlen an der Kasse, bevor es dann zügig gen Süden geht. Das Wetter wird leider schlechter und der erste heftige Schauer erwischt mich am nördlichen Rand des Münsterlandes. Ich war einfach zu optimistisch, oder auch zu faul, um meine Regenkleidung auszupacken, so werde ich also zum ersten mal nass. Ganz so schlimm ist es allerdings nicht, ich fahre ja auf meinem Großraumroller, der hat eine in der Höhe verstellbare Frontscheide. Die fahre ich nach oben - sie ist elektronisch während der Fahrt verstellbar - und bin somit ein wenig wettergeschützt. Trotzdem werde ich nass, was sich durch den Fahrtwind und der somit guten Fönwirkung schnell wieder zum Trockenen wandelt. Übrigens ist die Temperatur von anfangs 16°C auf 27° angestiegen, sodass das mit dem Fön schon fast hinkommt. Ab Hagen wird es dann ungemütlich und ich überlege mir, ob ich nicht doch noch mein Regenzeug auspacke. Ich entscheide mich dann dagegen, da es ja nur noch wenige Kilometer nach Wuppertal sind. Die Ausfahrt genommen, es sind jetzt nur noch 7 Kilometer und es wird schwärzer. Es fängt zu Schütten an, noch 2 Kilometer, dann bin ich da. Mein Bruder und meine Schwägerin erwarten mich bei geöffneter Haustür, begrüßen mich und wir wechseln ein paar Worte. Fünf Minuten später haben sie das Haus verlassen und befinden sich auf dem Weg nach Berlin, um Freunde zu besuchen. Somit habe ich das Haus für mich alleine, da auch ihre Jungs nicht da sind. Ich esse die Hälfte des Ciabattas, welches mir meine Tochter für die Fahrt mitgegeben hat und sehe, dass das Wetter besser wird. Dieses günstige Wetterfenster werde nutzen, um meine Mutter im Heim zu besuchen. Ziehe mich also wieder an, begebe mich auf mein Zweirad und düse in Richtung Wülfrath. Nach einem kurzen Besuch, den nächsten Regenschauer abwartend, mache ich mich wieder auf den Heimweg, bevor das Gewitter und der große Regen kommen, die für den Spätnachmittag angekündigt sind. Unterwegs nehme ich noch mein "fast" Lieblingsessen zu mir: Currywurst pikant mit Pommes Majo ;-). Nachdem ich die Haustür aufgeschlossen habe, und mich meines Gewands entledigt habe, falle ich aufs Sofa und mache ein Schläfchen. Ich bin wirklich fertig und brauche Ruhe. Die werde ich mit heute Abend gönnen ... und dann bald schlafen gehen, um dann morgen wieder etwas fitter zu sein ... mal sehen.

10.8. Samstag.: Um 7 Uhr kitzelt die Sonne auf meiner Nase - wow - kein Wölkchen am Himmel, schönstes Wetter. Trotzdem beschließe ich noch ein wenig liegen zu bleiben. Mein Körper fühlt sich immer noch gerädert an und irgendwie will ich mir dieses Gefühl nicht gönnen. Um 8:30 geht's dann aber endgültig aus den Federn, zwei Kaffee, um irgendwie etwas munterer zu werden, es hilft. Dann schreibe ich eben noch die Zeilen von der Zugfahrt und dem restlichen gestrigen Tag und mache mich um 10:30 auf den Weg. Die Tagesplanung beginnt mit einem Einkauf beim Aldi. Meine ersten Tagesrationen für die geplante Tour kommen in den Einkaufswagen, noch ein Bier für heute Abend und dann geht es zum nächsten Punkt, Louis in Wuppertal. Louis ist ein Motorradbekleidungs- und Zubehörgeschäft, dass es in ganz Deutschland aber auch in Wien gibt. Von Zeit zu Zeit kaufe ich dort ein und jetzt brauche ich noch einen entsprechenden wetterfesten Packsack, der meine Isomatte trocken halten soll. Eigentlich ist es die zweite Hälfte. In die erste Hälfte habe die sebstaufblasende Matte schon reingezwängt, über die zweite Hälfte hängt ein labbriger größerer Sack, der sich nicht ordentlich verschließen lässt. Also brauche ich die zweite Hälfte, um sie von der anderen Seite drüber zu zwängen. Gesagt getan, das Dreierpack gekauft, dann noch ein paar Kompressionsbeutel, irgendwie muss ich Platz sparen und ein paar Verzurrgurte dazu. Ich weiß wo das Geschäft in Wuppertal ist, also brauche ich auch kein Navi und lasse es zu Hause. Am Geschäft angekommen, prangt mir ein Schild entgegen - Umgezogen. Die Adresse kenne ich nicht, schaue auf meine Navi App im Handy und ich soll zum Wicküler Park fahren. Den kenne ich! Gesagt, getan, das Geschäft gefunden und die paar Sachen eingekauft. (Kurze Nebenbemerkung: während ich hier soeben diese Zeilen schreibe, kommt eine Nachricht von meinem Kontaktformular vom Blog herein. Ich hatte eine kurze Plauderei vor dem Louis Geschäft mit einem sehr netten Paar. Sie planen ebenfalls größer angelegte Touren und ich sagte Ihnen, dass ich dieses Mal nach Schottland und Irland fahren werde und letztes Jahr am Nordkap war. Sie planen auch für demnächst mal eine Tour nach Schottland. Um den Beiden etwas den Mund wässrig zu machen, erzähle ich ihnen von meiner Seite und siehe da - sie wird gelesen - vielen Dank!).
Mein nächster Stopp ist das Friedrich Engels Haus. Für alle, die es noch nicht wissen, Friedrich Engels ist einer der großen Söhne, wenn nicht DER große Sohn von Wuppertal. Dass Friedrich Engels Haus wird derzeit leider renoviert, doch gibt es in einem Barackengebäude direkt angrenzend, eine Ausstellung und einige Infos zu seinem Leben. Um den Lesern Friedrich Engels näher zu bringen, möchte ich an dieser Stelle Wikipedia zitieren, verweise aber auf den ganzen Artikel. 
"Friedrich Engels (* 28. November 1820 in Barmen (heute Stadtteil von Wuppertal) in der preußischen Provinz Jülich-Kleve-Berg; † 5. August 1895 in London) war ein deutscher Philosoph, Gesellschaftstheoretiker, Historiker, Journalist und kommunistischer Revolutionär. Darüber hinaus war er ein erfolgreicher Unternehmer in der Textilindustrie. Er entwickelte gemeinsam mit Karl Marx die heute als Marxismus bezeichnete Gesellschafts- und Wirtschaftstheorie. 
Engels beschäftigte sich schon vor Marx mit der Kritik der politischen Ökonomie. Die 1844 erschienenen Umrisse zu einer Kritik der Nationalökonomie wurden für Marx zum Ausgangspunkt seiner eigenen Arbeiten. Bereits 1845 erschien die gemeinsame Schrift Die heilige Familie, mit der Engels und Marx begannen, ihr Theorieverständnis zu formulieren. Im Jahr 1848 verfassten sie im Auftrag des Bundes der Kommunisten das Kommunistische Manifest. ...
... Neben seinen ökonomischen und philosophischen Studien befasste sich Engels auch intensiv mit der Entwicklung der Naturwissenschaften und der Mathematik und schuf damit den Grundstein für den späteren dialektischen Materialismus.
Die Gefahr eines Weltkriegs in Europa sah er deutlich voraus und versuchte noch 1893 mit einer Artikelserie im Vorwärts einen Anstoß zur Reduzierung der stehenden Heere zu geben. ..."Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Engels  (10.8.2019).
Besonders bemerkenswert ist, dass Engels seine Theorien schon entwickelt hatte, bevor sie von Karl Marx übernommen wurden und er diese, bzw. sie gemeinsam, weiterentwickelten. 
Bemerkenswert ist der Text, der am Sockel des Engels Denkmals zu lesen ist: "Die Arbeit ist die Quelle alles Reichthums, sagen die politischen Oekonomen. Sie ist dies - neben der Natur, die ihr den Stoff liefert den sie in Reichtum verwandelt. Aber sie ist noch unendlich mehr als dies. Sie ist die erste Grundbedingung alles menschlichen Lebens, und zwar in einem solchen Grade, dass wir in gewissem Sinn sagen müssen: Sie hat den Menschen selbst geschaffen. (Dialektik der Natur)". 
"Das Kapital" - dazu braucht man eigentlich nicht viel zu sagen - ist eine Analyse und Kritik der kapitalistischen Gesellschaft mit weitreichenden Wirkungen in der Arbeiterbewegung und der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Es gäbe noch so viel von Engels zu berichten, doch möchte ich auf Wikipedia oder entsprechende Fachliteratur verweisen. Weitere Ausführungen wären zwar sehr interessant, würden den Rahmen dieses Blogs jedoch deutlich sprengen. 
Eine kurze Bemerkung gibt es noch zur Skulptur vor dem Engels Haus: diese ist von Alfred Hrdlicka, dem österreichischen Bildhauer. Sie trägt den Titel "Die starke Linke"

Von hier aus geht es nur wenige Meter entfernt zum Schwebebahnhof Barmen. Die Schwebebahn ist ebenfalls äußerst sehenswert, da sie in ihrer Konstruktion einzigartig auf der Welt ist. "Sie ist ein am 1. März 1901 eröffnetes öffentliches Personennahverkehrssystem in Wuppertal. Die Hochbahn gilt als Wahrzeichen der Stadt und steht seit dem 26. Mai 1997 unter Denkmalschutz. Betreibergesellschaft sind die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) beziehungsweise deren Tochtergesellschaft WSW mobil. Der offizielle Name lautet Einschienige Hängebahn System Eugen Langen, Langen selbst kreierte die Wortschöpfung „Schwebebahn“. Vor Gründung der Stadt Wuppertal 1929 war die Bezeichnung „Schwebebahn Barmen-Elberfeld-Vohwinkel“ geläufig." 

Wie schon aus diesem Zitat zu ersehen ist, wurde die Schwebebahn vor der Gründung der Stadt Wuppertal gebaut und verband die damaligen selbständigen Städte Barmen, Elberfeld und Vohwinkel miteinander. Sie ist ein ausgesprochen sinnvolles Verkehrsmittel, welches die natürlichen Gegebenheiten des Tales nutzt und somit zum idealen Verkehrsmittel der Stadt Wuppertal wurde. Das Tal an der Wupper ist an vielen Stellen nur wenige hundert Meter breit. Die Talsohle hat eine Meereshöhe von ca. 170 Metern, daneben erheben sich "Berge" mit einer Höhe bis zu 360 Metern über dem Meer. Platz im Tal ist und war also Mangelware. So wurde eben der Wasserweg, die Wupper genutzt, um über ihr eine Verbindung der Städte zu bauen - sehr schlaues System. Diejenigen unter Euch, die sich näher mit diesem genialen Bauwerk beschäftigen möchten, denen lege ich diesen Beitrag ans Herz. https://de.wikipedia.org/wiki/Wuppertaler_Schwebebahn Der Artikel bietet sehr umfangreiche Informationen über Geschichte, Hintergründe, Vorfälle und noch mehr.
Ein paar wenige Bilder sollen dieses Verkehrsmittel illustrieren, dass zu Zweidrittel über der Wupper fährt und zu einem Drittel über Straßen. Es quert dabei Flüsse, Eisenbahnen, Straßen, Verkehrsknotenpunkte wie das Sonnborner Kreuz, ein Zusammenschluss von Autobahnen und Schnellstraßen. Von der Schwebebahn aus hat man einen wundervollen Blick auf die Stadt Wuppertal und Teile ihrer Industrie. Wuppertal ist Heimatort des Bayer Werkes, welches rund 20 verschiedene Wirkstoffe in Wuppertal herstellte, bevor sie dann an andere Bayer-Standorten weiterverarbeitet und in die ganze Welt versandt wurden. Übrigens wurde im Bayer Werk in Wuppertal auch das Heroin "erfunden", welches Morphium ersetzen sollte, da es als nahezu nebenwirkungsfrei galt. Dass es dann doch ein paar Nebenwirkungen hatte, zeigte sich erst im Laufe der Jahre und wurde somit vom Markt genommen.
Morgen habe ich eine längere Fährenfahrt vor mir, die ich eventuell nutzen werde, um die Videos mit der Schwebebahnfahrt zurechtzuschneiden und in dieses Blog zu geben. Mal sehen ...
Das Video habe ich fertiggestellt und es befindet sich unter den Bildern. Es ist kein Ton enthalten, also nicht wundern. Es wurde ringsherum so viel gequasselt, dass ich mich entschieden habe, die "Störgeräusche" herauszunehmen. Der Übergang zwischen Straße und Wupper ist als Abschnitt von der Station Sonnborner Straße zu der Station Stadion am Zoo aufgenommen. Die jetzigen Schwebebahnwagen sind hochmodern. Sie fahren sehr leise, ruhig und haben mittlerweile Klimaanlage - unfassbare Entwicklung wenn ich an früher denke! Die damaligen Wagen waren laut, rumpelten daher und quietschten, zumindest in jeder Kurve. Wie das die Menschen ausgehalten haben, bei denen die Schwebebahn mehr oder weniger durchs Wohnzimmer gefahren ist, weiß ich nicht. Lustiger war allerdings das deutlich stärkere Hin- und Herschwingen der Wagen.
Sollte eine Leserin oder ein Leser noch "mehr Appetit" auf der Schwebebahn bekommen haben, dann ist diese unbedingt eine Reise wert! Als Zwischenlösung empfehle ich diesen Link https://www.schwebebahn.de/
Mittagessen hat es natürlich auch gegeben ... und wie sollte es anders sein ... ja, richtig geraten ... Currywurst mit Pommes ;-). Die gibt es genau hier "The best currywurst in town" im Bratwurst Glöckl, eine Institution in Wuppertal, die es schon viele Jahrzehnte gibt und die sich immer noch hält. Alle paar Monate komme ich mal vorbei ;-) und genehmige mir eine ... Okay, man mag dazu stehen wie man will, ich aber mag sie.
Von hier geht es noch zu einem Besuch meiner Mutter nach Wülfrath ins Pflegeheim. Sie wird schon warten, da ich ihr für heute Nachmittag meinen Besuch angekündigt habe. Sie freut sich, mich zu sehen, und ich erzähle ihr von meinen Besichtigungen von heute und bis jetzt. Es interessiert sie sehr und sie meint, es fehlt dann noch die Müngstener Brücke. Sie ist mit ihrem Vater oft dort gewesen, er war von dieser Brücke sehr begeistert. Ich verspreche ihr, ich fahre noch hin und werde ihr von dort aus mit der Postkarten App eine Ansichtskarte schicken. Diese wird sie dann vielleicht am Mittwoch schon erhalten. Die Müngstener Brücke stellt ebenfalls eine Besonderheit dar, wie hier zu lesen ist. "Die Müngstener Brücke (ehemals Kaiser-Wilhelm-Brücke) ist die höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands. Sie überspannt zwischen den Städten Remscheid und Solingen in 107 Metern Höhe das Tal der Wupper in unmittelbarer Nähe des Haltepunkts Solingen-Schaberg." 
Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BCngstener_Br%C3%BCcke (10.8.2019)
Die Brücke ist schon beeindruckend, sie wird gerade renoviert und vom Rost befreit. 
Nachdem ich dann noch einige Zeit durch weitere wunderschöne Teile des Bergischen Landes gefahren bin, habe ich noch eine Stelle gesucht, von der man einen wundervollen Blick auf das Tal der Wupper hat. Es ist ein toller Ausblick von "hier oben" und wenn man genau hinsieht, dann sieht man die Schwebebahn, wie sie sich durchs Tal schlängelt. 

Morgen geht es dann weiter, erst nach Hoeck van Holland und dann mit der Fähre nach Harwich - ich freue mich jetzt schon sehr ... obwohl ... das hatte heute schon etwas von Urlaub ... es war ein wundervoller Tag mit echt schönem Wetter und vielen Eindrücken, die bei mir jede Menge Erinnerungen haben wach werden lassen. ... und ich komme langsam runter und im Urlaub an ...

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