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1. Bratislava ...
... Pressburg, die Hauptstadt der Slowakei ...

Samstag, 22.8.: ... der zweite Teil der diesjährigen Tour beginnt also heute. Es ist kurz nach 8 Uhr und nach einer wundervollen Nacht unter dem Sternenhimmel - im Haus war es doch deutlich zu warm - mache ich mich auf den Weg. Ich wuchte mein Rad, es ist mal wieder vollbeladen und wird erneut mindestens 35 Kilogramm wiegen, die Treppe vom Haus zur Straße hinauf. Die Sonne brennt schon jetzt herunter, kein Wölkchen am Himmel, es wird eine schöne entspannte Fahrt werden und die paar Kilometer, laut Komoot 73, sind schnell gefahren. 
Die ersten 10 Kilometer sind identisch mit meinem Weg zur Arbeit bis ich dann in Nussdorf nicht geradeaus weiterfahre sondern links abbiege und weiter entlang der Donau radle. Ein paar Meter weiter geht es dann auf die Donauinsel - das Freizeitparadies der Wiener. Ich muss gestehen, dass ich den östlichen Teil der Donauinsel noch nicht kenne, so ist auch dieser Abschnitt für mich neu. Kurz zur Info: Die Donauinsel wurde zwischen 1972 und 1988 errichtet. Diese künstliche Insel ist 21,1 km lang und bis zu 250 m breit und liegt zwischen der Donau und der Neuen Donau im Stadtgebiet von Wien und Klosterneuburg (ja, bis nach Klosterneuburg reicht sie). In Höhe von Simmering verlasse ich die Insel und fahre nun den Donauradweg 6 weiter. Für alle diejenigen, die die zwei Schiffe unten nicht kennen, möchte ich sie hier kurz erklären. Umgangssprachlich werden sie oft als Schulschiff bezeichnet, die beiden Schiffe beheimaten aber das Bertha-von-Suttner-Gymnasium in Wien. Das Gymnasium besteht aus den zwei aneinandergekoppelten Schiffen am linken Ufer der Donau und  liegt an der Donauinsel zwischen Floridsdorfer- und Nordbahnbrücke. 
Es folgen endlose Kilometer dieses europäischen Radwegs. Auf diesem Abschnitt ist er nicht besonders abwechslungsreich ... auf dem Hochwasserdamm entlang der Donauauen geht es wie am Lineal gezogen in Richtung Bratislava ... bis ... ja, bis der Radweg plötzlich gesperrt ist. Ein Zaun verhindert die Weiterfahrt und es ist eine Umleitung angezeigt. Nun gut, es wird wohl nicht so arg werden. Die neue Route führt über Eckartsau, über Loimersdorf und durch Stophenreuth (ein geschichtsträchtiger Ort, da im Dezember 1984 bei Stophenreuth die Besetzung der Hainburger Au erfolgte, was dann wiederum zur Gründung des Nationalpark Donau-Auen führte).
Nach diesem ca. 10 Kilometer langen Umweg - hatte ich mir so nicht vorgestellt, zumal die Umleitung mehrheitlich über Landesstraßen führt, nur wenige Abschnitte sind Radwege - erreiche ich die Andreas Maurer Brücke und ich wechsele bei Bad Deutsch-Altenburg auf die Südseite der Donau. Von hier sind es dann nur noch ein paar Kilometer nach Bratislava. In Wolfsthal mache ich noch kurz bei einem Lebensmittelgeschäft halt und versorge mich mit einem Liter Wasser. Ich Trottel habe meine Wasserflasche vergessen und der Flüssigkeitsverlust macht sich mittlerweile doch bemerkbar. So gestärkt sehe ich schon mindestens 10 Kilometer vor meinem Ziel die prominent in der Ferne am Hügel gelegene Burg Bratislava. Die slowakische Staatsgrenze passiert (das Tor ist das Grenztor des Radwegs), kurz ums Eck, ein paar Meter den Burghügel hinauf und ich habe nach 85 Kilometern meine Unterkunft erreicht. Mittlerweile hat es 32°C, es ist schwül und die vorhergesagten Gewitter werden am Abend dann ziemlich sicher eintreffen. Jetzt ist es 18 Uhr und während ich diese Zeilen auf meinem MacBook an der Donau-Uferpromenade auf einer Parkbank schreibe, verbunden mit dem iPhone, welches mir Internet über 4G zur Verfügung stellt, hat es doch schon zugezogen. Ich habe den Nachmittag nach einer kurzen Rast auf dem Zimmer mit einem kleinen Spaziergang durch den historischen Teil von Bratislava genutzt. Diesen werde ich morgen nochmals wiederholen und in Bildern dokumentieren. 
Jetzt habe ich noch zwei Stunden bis die gebuchte Abendtour „Bratislava: nächtlicher Rundgang & Getränk im Aussichtsturm“ beginnt, meine Regenjacke ist im Rucksack, ich hoffe, ich werde sie nicht allzu sehr strapazieren müssen ;-).
19:55 - ich stehe bei dem vereinbarten Treffpunkt, vor dem Haupteingang des Park Inn Hotels. Weit und breit ist kein TourGuide zu sehen und auch Tourmitglieder fehlen derzeit noch. Um Punkt 20:00 kommt eine Dame auf mich zu und fragt, ob ich Andreas heiße ... tja, stimmt, also hat sich die Sache mit dem fehlenden TourGuide erledigt. Alena, stellt sich kurz vor und meint, es müssten noch zwei weitere Personen kommen, da wir die Tour zu Dritt bzw. Viert durchführen werden. Tatsächlich trifft kurze Zeit später ein jüngeres Pärchen ein und wir können unsere deutschsprachige Führung beginnen. Die zwei sind aus Wien und verbringen ihr Wochenende in Bratislava, eine klassische Wochenendstädtebesichtigung. Alena ist eine Fremdenführerin die ausschließlich von diesem Geschäft lebt. Sie wird uns im Laufe des Rundgangs auch einiges über sich erzählen, wie z.B. dem Einbruch ihres Geschäfts in den jetzigen, auch für diese Branche, schwierigen Corona Zeiten. Hätte sie in den letzten Jahren nicht so erfolgreich gearbeitet und doch etwas Geld zur Seite legen können, hätte sie der Lock Down und seine Spätfolgen doch wesentlich heftiger getroffen. Asiatische Gruppen, mit denen sie die letzten Jahre sehr viel unterwegs war, sind dieses Jahr komplett ausgefallen - es ist auch für sie eine harte Zeit und einige ihrer Freunde haben diese Phase finanziell nicht überlebt. Die Slowakei ist bisher sehr gut durch die Krise gekommen, jetzt aber steigen die Infektions- und Erkrankungszahlen stark an, sodass sich die Regierung - nach ihren Aussagen - ab dem 1. September entschlossen hat, erneut verstärkte regionale Bemühungen zu setzen, um der Krise Herr zu werden. Auch mehr als zwei Monate nach meiner ersten Radtour, wird mich dieses Thema begleiten und wie es aussieht, möglicherweise intensiver.
Okay, soviel zu Corona. Wir starten unsere Tour in der Fußgängerzone der historischen Altstadt. In der mit Bäumen angelegten Straße befinden sich eine Unzahl von Eisgeschäften und unterschiedlichen Restaurants. Nicht so gut besucht wie es zu erwarten sein sollte, aber auch nicht gänzlich ausgestorben. Mittlerweile hat es angefangen leicht zu regnen und ich hole meine Regenjacke aus dem Rucksack hervor, schütze denselbigen mit der integrierten Regenhaube - ich habe ja noch mein Notebook dabei - und es kann weitergehen. Alena zeiht sich ebenfalls ihre Regenjacke über, die zwei anderen Kulturinteressierten dürften nicht auf den Wetterbericht geachtet haben. Wir machen daher an einem noch geöffneten Souvenirladen halt und es wird ein Regenschirm gekauft. Das stellt sich im Laufe der Tour dann doch als fast sinnlos heraus, da der Wind immer heftiger wird und der Schirm nur einen unzureichenden Schutz gegen den Regen bietet. Wir passieren die Philharmonie, das Nationaltheater, verschiedene Skulpturen sowie das alte Rathaus, welches aus drei miteinander verbundenen Gebäuden besteht und schlendern dann den Berg hinauf in Richtung Burg. Der Anfang des Weges, bis zum alten Stadttor, ist durch kleine goldfarbene Einlegearbeiten im Boden gekennzeichnet. Wir folgen nämlich dem Krönungsweg der Könige und Kaiser. Viele der Krönungen haben auf der Burg Bratislava stattgefunden, so auch die Krönung von Maria Theresia.
Mittlerweile hat es fast aufgehört zu regnen, die Burg empfängt uns jedoch mit heftigem Wind und obwohl es nicht kalt ist, ist das Wetter doch recht unwirtlich. Vor dem Eingang der Burg befindet sich noch das neu errichtete Neue Parlament und wir bekommen einen kurzen Abriss der politischen Lage in der Slowakei. Morgen werde ich mich nochmals zur Burg begeben und die Besichtigung fortsetzen.
Von hier oben hat man einen tollen Ausblick auf unser nächstes Ziel - den UFO Tower. Dieses Restaurant ist um ein paar Meter höher als die Burg und befindet sich über einer Brücke hoch über der Donau. Die Tour beinhaltet neben der "klassischen" Stadtführung auch die Besichtigung des Turms mit einem Gratisgetränk im Restaurant. Die Innenstadt von Bratislava ist ja nun nicht sehr groß, sodass wir nach wenigen Metern den UFO Tower erreichen. Alena berichtet, dass die Stadtfläche von Bratislava ca. 320 Quadratkilometer umfasst und etwa 450.000 Menschen hier leben. Inoffiziellen Schätzungen zufolge sollen es ca. 600.000 sein. Ein Aufzug bringt uns zum Restaurant und über eine Treppe erreichen wir die Aussichtsplattform auf der Sturm herrscht. Es ist tatsächlich schwer zu fotografieren, da ich zu jeder Zeit damit rechnen muss, dass mir der Wind das Handy aus den Händen reißt. Trotzdem sind ein paar Bildchen zustande gekommen, die die wunderbare Aussicht von hier oben zeigen.
Zurück im. Restaurant und dürfen wir ein alkoholfreies Getränk auswählen. Ich entscheide mich für einen Eistee und es beginnt eine längere Plauderei, das vorherrschende Thema ist natürlich, wie soll es anders sein, Corona und die nächste Zukunft. Die Tour hätte eigentlich um 21:30 enden sollen, mittlerweile ist es 22:15, wir haben durch die vielen Plaudereien wohl die Zeit vergessen und beschließen uns zu verabschieden und wieder unserer Wege zu gehen. 
Gesagt, getan, wir fahren mit dem Aufzug hinunter und queren die Brücke. Es hat erneut begonnen leicht zu regnen, ich hole meine mittlerweile verstaute Regenjacke hervor und als ich mich den Burgberg hinauf zu meinem Quartier begebe, fängt es an zu gewittern und unfassbar zu schütten. Der Weg ist von Bars und Restaurants flankiert; ich möchte mich vor dem Unwetter etwas schützen und frage in einer der Bars nach, ob ich noch ein Bier bekomme. Es wird verneint, da sie ohnehin schon zusperren - Sperrzeit ist Corona bedingt derzeit 23 Uhr und es ist kurz vor 23 Uhr - so mache ich mich die letzten Meter in strömenden Regen (eigentlichen Wolkenbruch) auf zu meiner Unterkunft. Dort angekommen lege ich mich erst einmal trocken und versinke dann in einen wohltuenden Schlaf. Das Trommeln des Regens auf dem Glasdach des Innenhofs der Unterkunft tut sein Übriges ...

Sonntag, 23.8.: Tag 2 in Bratislava und obwohl ich noch nicht einmal 24 Stunden hier bin, kommt es mir doch viel länger vor. Ich habe gestern schon viel gesehen und werde dies heute fortsetzen. Bevor ich mich aber zum Frühstück setze, werden noch die restlichen Zeilen von gestern geschrieben und es folgt jetzt die übliche Information zu der Stadt in der ich mich gerade befinde, sie birgt einige Überraschungen - die ersten Zeilen beweisen es: "Bratislava, bis 1919 slowakisch Prešporok, deutsch Pressburg bzw. vor der Rechtschreibreform 1996 Preßburg, ungarisch Pozsony) ist die Hauptstadt der Slowakei und mit 437.725 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019) die größte Stadt des Landes. Sie liegt an der südwestlichen Grenze der Slowakei am Dreiländereck mit Österreich und Ungarn und ist damit die einzige Hauptstadt der Welt, die an mehr als einen Nachbarstaat grenzt. Mit rund 55 km Luftlinie haben Bratislava und Wien, abgesehen vom Vatikan, der innerhalb Roms liegt, den geringsten Abstand zweier europäischer Hauptstädte.
Als politisches, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum des Landes ist Bratislava Regierungssitz der Slowakei sowie Standort mehrerer Universitäten, Museen, Theater und weiterer wirtschaftlicher, kultureller und wissenschaftlicher Institutionen.
Die Geschichte der Stadt wurde von zahlreichen Ethnien und Kulturen mit unterschiedlicher Gewichtung geprägt, wie Kelten, Römern, Germanen, Awaren, Deutschen, Magyaren, Juden und Slowaken. Bratislava war im Laufe seiner Geschichte eines der wichtigsten wirtschaftlichen und administrativen Zentren Großmährens, des Königreichs Ungarn (auch im Rahmen der österreichischen Monarchie beziehungsweise Österreich-Ungarns) und der Tschechoslowakei. Die Stadt war von 1536 bis 1783 und 1848 Hauptstadt des Königreichs Ungarn sowie von 1939 bis 1945 Hauptstadt der (ersten) Slowakischen Republik. 1968 wurde Bratislava Hauptstadt des Teilstaates Slowakische Sozialistische Republik (slowakisch: SSR) in der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik (ČSSR) und kurz (1990–1992) in der Tschechischen und Slowakischen Föderativen Republik (ČSFR). Seit 1993 ist sie Hauptstadt des selbständigen Staates Slowakei. ..." https://de.wikipedia.org/wiki/Bratislava, Wikipedia, 23.8.2020 - soviel zur Kurzform.

Es ist jetzt kurz vor 9 Uhr und ich begebe mich zum zweiten Mal in Richtung Burg. Vorher mache ich noch ein paar Bildchen von dem Hostel in dem ich untergebracht bin, dem Taurus Art Hostel. Auch wenn es von außen nicht sehr einladend aussieht, der Innenbereich und die Zimmer sind durchaus angemessen für den Preis. Alles ist sehr nett renoviert und liebevoll gestaltet. Mein Zimmer mit der Nummer 4 im ersten Obergeschoss trägt den Namen Jazz, ist irgendwie passend. Es gibt einen überdachten Aufenthaltsbereich im Innenhof - bei Starkregen wird der Trommelwirbel der Regentropfen nett verstärkt. Es ist auch ein Baum dort zu finden - sehr geschmackvoll.  
Die Burg ist von meinem Quartier aus, in nicht einmal fünf Minuten zu erreichen. Das Wetter hat sich deutlich gebessert, die Luft ist klar und die letzten Wolken verziehen sich gerade. Das nächtliche Gewitter hat doch die Luft deutlich gereinigt. Also los dann; zunächst geht es nochmals am neuen Parlament vorbei. Alexander Dubcek, der 1968 bis 1969 der mächtigste Politiker der Tschechoslowakei war und die Leitfigur des Prager Frühlings, ist hier, vor dem Parlament in einer Büste verewigt. Von der Terrasse des Parlaments genieße ich einen super Blick auf die Burg. Die Wolkenstimmung tut ihr Übriges. Der Burggarten ist sehr liebevoll angelegt, doch in seiner Größe nicht so weitreichend wie etwa der Schlossgarten des Belvederes.
Nun geht es wieder hinunter in die historische Altstadt und es folgt der versprochene, in Bildern wiedergegebene Rundgang. Ein Hinweisschild zeigt den Weg in die Altstadt mit kleinen Gässchen und es scheint, als ob Bratislava um kurz nach 10 Uhr noch nicht erwacht ist. Okay, es ist Sonntag, die meisten Geschäfte und Kaffeehäuser öffnen erst um 10 Uhr und ich bin ja der notorische Frühaufsteher; das Stadtbild wird sich dann am Nachmittag doch noch deutlich wandeln, jetzt aber ist nichts los. Ich passiere wieder das alte Rathaus, die gestern angesprochenen Statuen, eine davon ist durch das "Straßen-Verkehrsschild" selbsterklärend - übrigens ganz toll gemacht, wenn sie nicht des öfteren schon entwendet oder beschädigt wurde (hat Alena gestern Abend erzählt). Die zwei anderen Statuen befinden sich zum einen vor der französischen Botschaft, diese zeigt einen französischen Soldaten über der Bank lümmelnd (auch dieser wurde schon in zwei Teile zerstört), die andere stellt einen Wachposten vor der japanischen Botschaft dar. Statuen gehören in Bratislava eindeutig zum Stadtbild und es sind an vielen Ecken solche zu sehen; so auch Hans Christian Andersen am Beginn der Fußgängerzone.
Das ehemalige Stadttor in Nordrichtung, die anderen drei Tore in die anderen Himmelsrichtungen sind nicht mehr vorhanden, wird ebenfalls nochmals besucht und die kleinen Intarsien auf dem Pflastersteinweg, die den Krönungsweg markieren, dürfen nicht fehlen. Es ist einfach eine sehr liebevoll gestaltete Stadt mit Tradition, was doch in der Innenstadt an jeder Ecke zu spüren ist.
Dann an der Oper vorbei und die Philharmonie gekreuzt und ich mache eine kleine Pause in der Fußgängerzone, die die Statue des berühmtesten Dichters der Slowakei zeigt - Pavol Országh Hviezdoslav. "... Hviezdoslav war ein (anfangs von Romantikern beeinflusster) Realist, der die slowakische Literatur um neue Formen und neu geprägte slowakische Wörter bereicherte. Er schrieb lyrische und epische Gedichte, behandelte in Dramen und Verserzählungen biblische Stoffe und Themen aus dem Leben des slowakischen Volkes, und übersetzte auch die Werke von prominenten deutschen, englischen, russischen, französischen, ungarischen und polnischen Dichtern (Johann Wolfgang von Goethe, William Shakespeare, Alexander Sergejewitsch Puschkin etc.) in die slowakische Sprache. Als sein Hauptwerk gilt das epische Versepos Hájnikova žena (1886). Hviezdoslav war in slowakischen und tschechischen Kreisen schon zu Lebzeiten sehr bekannt. Sein Werk wurde noch nicht ins Deutsche übersetzt, was aber auch aufgrund seiner zahlreichen Neubildungen und Wortspiele eine große linguistische Herausforderung sein dürfte. ..." https://de.wikipedia.org/wiki/Pavol_Országh_Hviezdoslav, Wikipedia, 23.08.2020 
Der gesamte Fußgängerbereich ist mit Springbrunnen und Wasserspielen "verziert" - es lässt sich hier aushalten, bevor ich mich zu meinem nächsten Abenteuer begebe ... dazu dann gleich ...
In der Mitte der Fußgängerzone befindet sich ein Markt, dieser bietet allem Anschein nach italienische Produkte an. Möglicherweise handelt es sich um einen wechselnden Markt unterschiedlicher Nationalitäten. Am Eingang des Marktes und da sind wir wieder bei Corona, gibt es eine Information zur Maskenpflicht bei entsprechendem Verkaufskontakt; weiters ist eine Händedesinfektion vorgeschrieben ... die Zeiten sind echt nicht lustig!
Was dann allerdings auf dem Markt angeboten wird, lässt mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Jede Menge unterschiedlicher Käsesorten, Oliven in verschiedenen Zubereitungsarten, Gewürze und was alles, was das Herz so begehrt.
Tja, zurück zum Abenteuer ... gebucht hatte ich ja noch von zuhause eine Scooter Tour entlang der Donau. Start ist 12:30 - also befinde ich mich, wie von GetYourGuide verlangt, 10 Minuten vor dem Start bei der angegebenen Stelle zu einer Einführung ein. Vor mir stehen zwei Mädels, die beiden mögen mir bitte die Ausdrucksweise verzeihen; sie melden sich allem Anschein nach für eine Segway Tour an. Ich frage mal vorsichtig nach, ob ich der einzig Angemeldete für die Scooter Tour bin und meine Frage wird mit einem "Segway ist ohnehin lustiger" (so ähnlich auf Englisch) beantwortet ;-). Tja, das hatte ich so nicht kommen sehen. Vor diesen Dingern habe ich immer schon einen ziemlichen Respekt gehabt und ganz geheuer sind sie mir nicht - ich könnte ja auch Nein "zur Umbuchung" sagen, aber Nein Sagen ist nicht unbedingt meins ... und warum nicht mal was Neues probieren. Nach einer kurzen Einführung geht es dann also los ... im Laufe der Fahrt stellt sich heraus, dass die zwei jungen Damen Karlsruher Zahnmedizinstudentinnen aus Krems sind (sie gönnen sich eine Lernpause am Wochenende - Bratislava ist dafür eine gute Wahl ;-)) - die Welt ist echt klein - und zwischen Sophie, Clara und mir (auch hier hoffe ich, dass ich mir die Namen richtig gemerkt habe und auch richtig geschrieben habe) wird sich dann im Laufe der Tour ein netter Gedankenaustausch entwickeln. Gleich vorweg, es hat Spaß gemacht, mit Euch durch die Gegend zu fahren und zu plaudern.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten meinerseits, das Monster unter meine Kontrolle zu bringen, immerhin ging es gleich nach der Fußgängerzone ein paar hundert Meter auf dem Radweg entlang der Straße zum südlich der Donau gelegenen Park, fühlt es sich schon deutlich sicherer an. Es fängt auch langsam an Spaß zu machen ;-) - nein, im ernst, es ist echt lustig!!! So verbringen wir auf dem Segway doch viele Kilometer, schlussendlich werden es so geschätzte 10 Kilometer sein, die uns dann hinauf zur Burg (für mich das dritte Mal seit gestern, aber genauso faszinierend - weil auch auf dem Segway) und wieder zurück zum Startpunkt bringen. Wer von den beiden Damen die Idee mit der "Blauen Kirche" hatte, weiß ich nicht mehr, sie war aber meinem Blick bisher vollkommen entgangen. Der Abstecher dorthin hat sich aber sehr gelohnt, eine hervorragende Idee! Die nachfolgenden Bilder sprechen für sich und sind ein Auszug aus vielen Bildern, die wie immer nicht alle gezeigt werden können.
Nach einer wohlverdienten Pause, verbunden mit dem Schreiben des Blogs, werde ich mich jetzt auf die Suche nach einem geeigneten Abendessen begeben, bevor ich dann um spätestens 21 Uhr Sky auf meinem iPad starte, um das Champions League Finale zwischen Paris St. German und Bayern München zu schauen. Auf dieses Spiel freue ich mich schon, es wäre schon cool, wenn Bayern nach dem missglückten Saisonstart und dem Trainerwechsel das Triple aus Meisterschaft, Pokal und Champions League gelingen würde - Daumen halten!!!

Bevor ich aber zum Abendessen gehe, besuche ich noch ein "Katzen Café". Zwei Hausnummern den Berg hinauf befeindet sich ein Kaffee, dass sich auf Katzen, oder besser Katzenliebhaber spezialisiert hat. Die pelzigen Vierbeiner laufen im Café herum, lassen sich streicheln (dafür sind sie anscheinend da) oder liegen in einer Ecke herum und dösen vor sich hin. Ist einen Besuch wert, auch wenn in dem Café nur Bares zählt, Karten werden keine genommen.
Jaaaaaa - der FC Bayern München hat es geschafft! Als bekennender Fußball- und Bayern München Fan werde ich diese Tatsache an dieser Stelle auch würdigen ;-). Bayern ist zum zweiten Mal, nach 2013 das Triple gelungen. Die Wiederholung des Triples ist bisher nur dem FC Barcelona vergönnt gewesen. Insgesamt holte der deutsche Rekordmeister bereits fünfmal den Pokal, den sogenannten Henkelpott. Dabei gewannen die Münchner dreimal den Europapokal der Landesmeister und zweimal die Champions League, die seit 1992/93 unter diesem Namen ausgespielt wird. Dies ist also der sechste Titel - Gratulation!.
Es war ein tolles Spiel auf allerhöchstem Niveau. Paris St. German hat einige Chancen ausgelassen; Manuel Neuer, der Bayern Keeper, hat eine Glanzleistung abgeliefert. Insgesamt war es eine hervorragende Mannschaftsleistung des FC Bayerns und sie haben gegen die 400 Millionen Euro Truppe, geführt von Thomas Tuchel, verdient gewonnen. Wer hätte diese Entwicklung des FC Bayern im November 2019 vorhersagen können. Damals an vierter Stelle der deutschen Bundesliga gelegen und nach Expertenmeinung am Boden - dann der Wechsel des Trainers - Hansi Flick war nur als Übergangslösung eingeplant - das hat sich ja mittlerweile geändert - eine tolle Entwicklung dieser Mannschaft. Ein Kommentar von Manuel Neuer nach dem Sieg war: „Es hat wahrscheinlich noch nie so viel Spaß gemacht, in dieser Mannschaft zu spielen.“ So soll es sein, Spaß muss Fußball machen, der Erfolg kommt dann fast von alleine - naja, ganz so ist es dann auch wieder nicht. Insgesamt war es ein äußerst unterhaltsamer iPad-Sky-Fußball-Abend. 
Die zwei nachfolgenden Bilder sind ein bearbeiteter Screenshot des Sky Senders und der ORF Homepage entnommen.
... und morgen geht es dann weiter in die Stadt mit dem unaussprechlichen Namen Mosonmagyaróvár. Wie der Name schon andeutet, werde ich mich auf die andere Seite der Donau, also nach Ungarn begeben - aber dazu dann morgen mehr ...
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