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 5. und nach Zirl
... die letzte Station der diesjährigen Radtour ...

Dienstag, 4.7.: ... es war eine gute Entscheidung, früh loszufahren ...


... um 6 Uhr Aufstehen, noch schnell einen Kaffee gemacht, einen Energy Riegel gegessen, die letzten Sachen in die Radtaschen gepackt und um Halbsieben geht es los. Ein allerletzter Blick auf den Dachstein - ich verstehe mein Drama vom Wochenende immer noch nicht so ganz - und ich schwinge mich auf's Rad.


Es geht zwei Kilometer so dahin, bis der Abzweig einmal nach Krimml und zum anderen zum Gerlospass über die alte Passstraße folgt. Ich nehme die alte Passstraße, aber die hat es gehörig in sich! Steigungen bis zu 17% und mein eBike mag das anscheinend nicht so. Zugegeben, es ist vollbeladen, ca. 18 Kilogramm auf dem Gepäckträger, 3 Kilogramm am Lenker und dann noch ich mit einem Rucksack, der auch gut seine 8 Kilogramm wiegt. Trotzdem kommt das Bike nicht auf die 156 Kilogramm zugelassenes Gesamtgewicht.

Das Bild unten rechts, nach den ersten echt steilen 300 Höhenmetern ist um 7:05 aufgenommen. Hier hat das Bike schlapp gemacht. Zunächst bin ich im Automatic Modus gefahren, ist prima, doch kurz vor dem Schlappmachen, drehte sich dieser Modus zunächst zurück in den Active Modus, um dann in den Tour Modus herunterzuwechseln und anschließend in den Eco Modus ... und das trete ich nun wirklich nicht mehr ... also Motor an der Grenze zur Überhitzung. Immerhin ist eine Sicherung eingebaut ...


Eine Kurze Pause eingelegt, das Rad auch ein paar Meter geschoben und als ich das Gefühl habe, der Motor hat sich erholt, geht's weiter. Zuvor noch ein Blick hinunter auf die Krimmler Wasserfälle (eine Sektion der Wasserfälle ist im Schatten am Gegegnhang als weißer "Fleck" zu sehen); ich bin ja nicht zum ersten Mal mit dem Rad hier. Vor zwei Jahren, habe ich eine ähnliche Tour unternommen, es waren andere Voraussetzungen, doch habe ich damals in Krimml Station gemacht. Ihr könnt es nachlesen, die Krimmler Wasserfälle sind wirklich beeindruckend und jederzeit einen Besuch wert.

Mit der Zwangspause und dem anschließenden ordentlichen Strampeln mit geringeren Unterstützungsstufen, erreiche ich nach 1:15 Stunde (es waren nur 13 Kilometer), die Hochebene des Gerlospasses, geschafft ...

Es folgt der Abzweig nach Zell am Ziller und wie 2021, ist es auch heute morgen recht frisch hier oben und durchgeschwitzt bin ich ohnehin, also ziehe ich vorsorglich als Windschutz meine Radregenjacke über. Sie wärmt zwar nicht, aber ist sehr angenehm und sie erfüllt ihren Zweck.

Wenige Meter später passiere ich die Landesgrenze nach Tirol und es gibt noch einen unglaublichen Ausblick auf den Speicher Durlaßboden mit der Reichenspitze (3.303m) im Hintergrund. Von hier aus geht es dann die ca. 25 Kilometer auf der neuen Gerlos-Bundesstraße in rasantem Tempo hinab, nur zweimal unterbrochen von durch Ampeln regulierte Baustellen. An einer Ampel warten schon einige Autofahrer, ich stelle mich hinten an und hinter mir kommt ein Schwerlaster zu stehen. Das ist doch ein sehr sehr mulmiges Gefühl, dieses Ungetüm im Genick zu spüren. Ich düse so mit 55 Km/h dahin, bis es mir zu bunt wird, ich in die Einmündung eines Feldwegs ausweiche und den Brummer vorbeilasse. Zell am Ziller taucht unten auf und das Zillertal mit seinem Fluss, die Ziller.

Von Zell am Ziller geht es ausschließlich eben bis Zirl (ca. 10 Kilometer westlich von Innsbruck) dahin, es ist ein sehr sehr schöner Radweg und viele Radfahrer sind in beiden Richtungen unterwegs. Bei Strass im Zillertal, am Beginn des Zillertals, wechsele ich die Fahrtrichtung nach Westen, immer entlang des Fernradwanderwegs München - Venedig. Wenn das Wetter bisher großartig war, nicht heiß, sehr sehr angenehme Temperaturen und nur wenig Wolken, ziehen doch jetzt langsam Wolken auf. Diese Wolkenformationen gefallen mir nicht, sie sind schwer und tiefhängend, die Berggipfel sind nicht mehr zu sehen. Es wird das angekündigte Gewitter kommen, das ist wohl sicher, obwohl die Wettervorhersage sich in den letzten Wochen doch einige Male geirrt hat.

Ich fahre duch Innsbruck - diesmal keine Bilder, die kommen ohnehin noch - und erreiche um Halbzwei meine Unterkunft in Zirl, das Hotel Tyrolis. Kurz nach meiner Ankunft und nachdem ich mein Zimmer bezogen habe, beginnt es zu regnen - also eine sehr sehr gute Entscheidung, zeitig loszufahren.

Das Hotel ist die "billigste" Unterkunft, die ich für meinen geplanten Zeitraum über Booking finden konnte (mal abgesehen von Schlafpläten in Schlafsälen von Youth Hotels), eher ungewöhnlich, aber es ist Ferienbeginn. Heute hat die Küche und das Restaurant in dieser 4-Sterne Unterkunft Ruhetag, also gehe ich in der ersten Regenpause zum MPreis und besorge mir meinen geliebten Salat und noch ein paar andere Lebensmittel zum Abendessen. Mittlerweile hat es richtig zugezogen, es grummelt herum und es fängt kurz drauf an, heftig zu gewittern und zu schütten.

Während ich auf dem wettergeschützten Balkon diese Zeilen schreibe, verzieht sich das Wetter langsam. Es ist 19 Uhr und ehrlich, ich spüre meine Beine. Die "Kletterei" am Gerlospass, den insgesamt 960 Höhenmeter und den gefahrenen 115 Kilometern waren nicht ohne, aber es hat echt Spaß gemacht diese Tour heute.


Übrigens gibt es ab drei Nächten in Partnerbetrieben, dazu gehört auch dieses Hotel, die Innsbruck Welcome Card plus, mit dieser sind auch die Öffis umsonst zu benützen und morgen werde ich nach dem Frühstück, die Swarovski Kristallwelten besuchen. Bei weitem nicht zum ersten Mal; das Programm 2021 hat sich sehen lassen können, bin mal gespannt, was es Neues gibt ...


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