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Gedanken und Vorbereitungen


"Vorfreude ist wie immer die schönste Freude" ...

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... es gilt immer noch ...

Bevor es vollkommen verstaubt ausschaut, eine kurze Erklärung: das Motto oben "Vorfreude ist wie immer die schönste Freude", ist ein Lebenselixier von einer zur nächsten Tour und gilt daher jedes Mal neu oder besser, erfährt immer neue Aktualität, je schneller sich die neue Tour nähert ... daher muss es am Anfang als Headline stehen. Es ist einfach unverzichtbar. Zugegeben, das Motto mit dem Wort "Freude", fällt in den jetzigen Tagen wirklich sehr schwer ... aber dazu bei Gelegenheit mehr ...


Sonntag, der 24. April 2022: Nun ja ... nach den wiederholten Fragen, ob ich meinen Blog auch dieses Jahr wieder schreibe oder besser, meine Homepage auch dieses Jahr wieder mit meinen Reiseberichten befülle, kommt jetzt ein eindeutiges Ja. Es ist zwar erst Mitte/Ende April, doch die Planungen haben schon im Jänner begonnen. Irgendwann, ich weiß nicht mehr welches Datum es war, es war wohl Ende Jänner, habe ich mich nach einer gemütlichen Runde und ein paar Bierchen entschlossen, eines meiner "Lebensziele" dieses Jahr endlich anzugehen. Ich habe mein MacBook genommen und geschaut, welche Anbieter es für eine geführte Tour auf den Großglockner (3.798m) gibt. Der Großglockner spukt mir schon sehr sehr lange Zeit im Kopf herum und fündig geworden bin ich dann bei Alpine Welten. Okay, mein Urlaubsantritt ist gefühlt noch recht weit weg, aber zeitlich doch recht nah. Es wird am 28. Mai losgehen (das ist gerade mal ein Monat) und ich werde dann fünf (ja, es sind echte 5 !!!) Wochen auf dem Rad unterwegs sein ... echt der Hammer und da kommt wirklich Freude auf!


So wird die Tour, zumindest ist es so geplant, bis zum höchsten Berg Österreichs ausschauen. Es wird von Klosterneuburg nach Neunkirchen, dann zu meinem Wohnwagen nach Pichl-Großdorf, weiter nach Spielberg und Murau und nach Seeboden am Millstätter See gehen. Dort war ich letztes Jahr schon und habe die Zeit in diesem Örtchen sehr genossen, eventuell bekomme ich auch "meine" Unterkunft wieder. Dann geht es weiter zum Weißsseehaus am Mölltaler Gletscher zur Höhenadaption, ein kurzer Abstecher nach Lienz und dann zum Alpengasthof Lucknerhaus (1.920m). Von dort geht es dann am 25.6. zu Fuß zur Stüdlhütte (2.802m) und am 26.6. auf den Großglockner ... wenn Wetter, Kondition und alle anderen Umstände mitspielen ... das ist das zumindest der Plan ...

Zwischendurch sind einige Wanderungen zur Vorbereitung und Höhenmeter eingeplant, die ich dann an passender Stelle näher beschreiben werde ... es wird aus heutiger Sicht ein Abenteuer werden!


Eins noch vorweg - ... und so wie in den letzten Jahren, möchte ich mich gleich für die vielen Rechtschreibfehler entschuldigen, die im Laufe dieses Blogs wiederzufinden sein werden. Für das bessere Verständnis, dass Rechtschreibung vollkommen überschätzt wird - nein, im Ernst, das war ein Scherz - möchte ich folgenden Artikel von Wissenschaft.de zitieren. Das Bild bzw. der Text um den es geht, ist vorangestellt. Die Leser der anderen Berichte werden das "rote Schriftstück" schon kennen 😉.

Ach ja … und dann kommen vermutlich ab jetzt regelmäßige Updates … möglicherweise auch einige Kommentare und Überlegungen, denn derzeit „spielt es sich ja ordentlich ab im politischen Österreich“ …


Donnerstag, der 26. Mai 2022: mein Gott wie die Zeit rennt, es sind jetzt nur noch zwei Tage und es geht los. Bisher war meine Tour gefühlt noch so weit entfernt, aber zwei Tage sind nichts mehr. Ich werde heute mal mein Gepäck zusammensuchen, es auflegen und dann sehen, was noch fehlt oder was ich zu Hause lassen kann.

Die Wochen vom letzten Eintrag von Ende April sind wie im Flug vergangen, auch deswegen, weil es in der Arbeit sehr intensiv war. Tja, und dann hat es letzte Woche noch einen Kongress gegeben, die sogenannte "Alpenflow" der Österreichischen Gesellschaft für Zytometrie. Das Meeting wurde im Kongress & TheaterHaus in Bad Ischl ausgerichtet (18.-21.5.) und war ein voller Erfolg. Es hat einen unfassbaren Spaß gemacht diese Veranstaltung zu organisieren und zu veranstalten. Ein wissenschaftlich sehr intensives Programm wurde von sozialen Aktivitäten und einem nicht wissenschaftlichen Gastvortrag begleitet.

Als diesjährige Gastsprecherin hatten wir Gerlinde Kaltenbrunner eingeladen. Ihr Vortrag war schlichtweg das positive emotionale Highlight des Meetings. Nur für diejenigen, die Gerlinde Kaltenbrunner nicht kennen, hier eine kurze Einführung, die ich ihrer Homepage entnommen habe:

"Gerlinde Kaltenbrunner, Profibergsteigerin aus Passion, ist wann immer es die Zeit zulässt beim Sportklettern, unterwegs in den Alpen oder beim Expeditionsbergsteigen.
Zunächst diplomierte Krankenschwester, entschied sie sich, nach einer Zwischenstation im Sportbekleidungsvertrieb, zur unsicheren Karriere als Berufsbergsteigerin. Heute vermerkt sie alle vierzehn bestiegene Achttausender Hauptgipfel. Mit der Besteigung des K2, des mit 8611 Metern zweithöchsten Berges der Erde, ist sie die erste Frau, die sämtliche Achttausendergipfel ohne Zuhilfenahme von Flaschensauerstoff und ohne Unterstützung von Hochträgern erreicht hat.
Ihre Passion gilt jedoch nicht allein den hohen Bergen. Auch die Zusammenarbeit mit Menschen bewegt, berührt und beflügelt sie sehr. Innere Begeisterung, Hingabe, Dankbarkeit, ein achtsamer, respekt- und liebevoller Umgang mit der Natur und allen Wesen, sind die Grundpfeiler ihres Lebens. In Vorträgen und Seminaren gibt sie ihre Erfahrungen, Erlebnisse und Erkenntnisse weiter. So inspiriert sie seit vielen Jahren unzählige Menschen, aus verschiedensten Kulturen, Religionen und allen sozialen Schichten."


Diese Zeilen, die zwar dort so stehen, beschreiben in wenigen Worten sehr eingeschränkt die Persönlichkeit von Gerlinde Kaltenbrunner. Wenn ihr einen Vortrag von ihr gehört habt oder die Möglichkeit habt, euch mit ihr auszutauschen, dann wisst ihr, was ich meine. Mal abgesehen von der unfassbaren sportlichen Leistung, die man nur im entferntesten auch nur ansatzweise begreifen kann - wenn das überhaupt möglich ist, ist Gerlinde Kaltenbrunner eine äußerst sympathische, bodenständige und liebenswerte Frau. Am Ende ihres Vortrags wurde es dann sehr sehr emotional, als sie die letzten Schritte zum K2 und die erste Minuten am Gipfel des zweithöchsten Achttausenders beschrieb. Ich hatte mich im Auditorium umgeschaut (und der Saal war sehr gut besucht, ca. 170 Besucher), viele der gebannten Zuhörer*innen hatten Tränen in den Augen - auch mir ging es so, mein Taschentuch leistete mir gute Dienste. 11 Jahre nach der erfolgreichen Besteigung des K2s (es gab vorher sechs erfolglose Versuche), das Erlebte so lebendig den Zuhörer*innen zu vermitteln ist überwältigend - wenn ihr, die geschätzten Leser*innen die Möglichkeit habt, einen Vortrag von Gerlinde Kaltenbrunner zu besuchen, dann tut es - es wird euer Leben bereichern, versprochen.

Das linke Bild ist während des Vortrags entstanden, das rechte Originalbild zeigt Gerlinde Kaltenbrunner auf den letzten Metern zum K2. Dankenswerterweise darf ich mit Erlaubnis von Gerlinde Kaltenbrunner, diese Bilder in meinem Blog/Reisebericht zeigen.

Von diesem persönlich sehr bereichernden Erlebnis zurück zur Tour ... derzeit schaut es so aus, dass der Besuch des Weisseehauses leider entfallen wird, da die Hütte zu meinem geplanten Termin noch nicht geöffnet sein wird. Ich habe mir aber schon eine Alternative überlegt, die mich nach St. Jakob ins Defereggental führen wird. Nach den derzeitigen Überlegungen werde ich dort "mein Höhentraining" absolvieren. Wenn ich die Möglichkeit habe, werde ich im Barmer Haus nächtigen und von dort einige höher gelegene Hütten und Berge besteigen. Das Barmer Haus ist eines der Alpenvereinshäuser der Sektion Barmen in Wuppertal, also meinem Geburtsort. Im Barmer Haus war ich, so weit ich mich erinnern kann, das letzte mal vor 42 Jahren - das klingt irgendwie schrecklich 😧. Den Ort St. Jakob habe ich vor wenigen Jahren mit meinem Bruder Thomas besucht, als wir einmal gemeinsam auf Tour waren.

Mal sehen, was es wird ... das Weisseehaus oder das Barmer Haus - beides ist okay, denn von beiden Häusern ist das Lucknerhaus am Fuße des Großglockners zum geplanten Termin am 24.6. in wenigen Stunden mit dem Rad zu erreichen.


Etwas Planung für die nächste Tage hat es heute morgen auch noch gegeben. Mein erstes Quartier ist schon gebucht und ich werde für zwei Nächte in Neunkirchen/Niederösttereich sein. Von dort fahre ich am Sonntag mit dem Rad nach Puchberg am Schneeberg, um dann mit dem Salamanderexpress auf den Schneeberg zu fahren. Ich werde bei dieser kleinen Tour meine steigeisenfesten Bergschuhe eingehen und ein paar nette Videos mit meiner Drohne machen ... ich lasse es mal langsam angehen. Übrigens kostet die Fahrt 0€, die NÖ-Card macht es möglich. Vor allem aber habe ich die Karte für dieses Jahr erneut aktiviert, um mal wieder einige Museen in Wien im Laufe des Jahres zu besuchen - sie ist aber anscheinend auch für andere Aktivitäten gut 😉.


Mittlerweile ist es 21:30, die intensivere Beschäftigung mit der Tour lässt jetzt endlich einmal echte Vorfreude aufkommen - es wird einfach urcool - mit dem Rad (auch wenn es "nur" ein eBike ist), eine Wandertour zu fahren, hat schon etwas. Die diesjährige Tour wird sich massiv von den bisherigen Touren unterscheiden. Es wird nur wenige Besichtigungen geben - der Schwerpunkt liegt auf Wanderungen, um dann am 25./26.6. halbwegs fit zu sein, um den Glockner zu besteigen - Respekt hab ich schon vor dem Vorhaben und dem Berg ... bin mal gespannt, wie es sich in den nächsten vier Wochen entwickeln wird.


Tja ... und die eventuell adaptierte Route sieht dann so aus ... aber we gesagt, mal sehen was kommt ...


Freitag, der 27. Mai 2022: nach einem Homeoffice Tag ist jetzt Packen angesagt. Gestern habe ich noch alles zusammengesucht, auch die Dinge von der Liste, die die Glocknertour betreffen. Es hat dazu vom Anbieter eine eigene Ausrüstungsliste gegeben, die man erfüllen sollte. Dazu gehören zum Bespiel ein wasserdichter Rucksack, Handschuhe und wasserfeste Überhandschuhe, steigeisenfeste Bergschuhe, eine 3-lagige Goretex Jacke, eine Haube, Stirnlampe (der Aufbruch zum Großglockner wird wohl noch im Finstern von der Stüdlhütte beginnen) und noch ein paar Dinge mehr. Das ist, besonders was die Bergschuhe betrifft, doch einiges an Mehrgepäck. Ich werde vieles in meiner Motorrad Gepäckrolle verstauen - wenn sie auf dem Motorrad bisher gute wasserdichte Dienste geleistet hat, dann wird es auf dem Fahrrad wohl ebenso sein .... und groß genug ist sie für das Mehrgepäck. Mein Rad wird morgen ein wenig überladen aussehen, aber was soll's, es wird schon gehen.

19:40, es ist alles verstaut und jetzt kommt noch ein gemütlicher, ruhiger Abend, bevor es dann morgen für 5 Wochen auf Tour geht - unfassbar, so lange war ich bisher weder mit dem Rad, noch mit dem Motorrad an einem Stück unterwegs. Für die obligatorischen Waschtage habe ich auch 3 Waschpads eingepackt 😉. Einen Waschtag wird es beim Wohnwagen geben, danach werden wir dann sehen.


Also dann bis morgen ... es soll eher kühleres Wetter geben, so knapp unter 20 Grad, aber immerhin kein Regen, somit dürfte die erste Etappe nach Neunkirchen recht angenehm werden.

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