Türkei
Istanbul ... eine weltweit einzigartige Stadt
Donnerstag, 29.5. - "Istanbul ist als weltweit einzige Stadt bekannt, die sich auf zwei Kontinenten erstreckt. Hier treffen sich die Einflüsse von Asien und Europa und verschmelzen zu einer faszinierenden Mischung.
Der Bosporus, die schmale Meerenge zwischen dem Marmarameer und dem Schwarzen Meer, bildet die natürliche Grenze zwischen Europa und Asien. Zu beiden Seiten dieser malerischen Wasserstraße erstreckt sich das Gebiet von Istanbul, wo das Leben von früh bis spät in den Basaren, Einkaufszentren, Teehäusern und Restaurants pulsiert.
Die Altstadt von Istanbul, die sich auf der Halbinsel zwischen dem Bosporus, dem Marmarameer und dem Goldenen Horn befindet, wird von der eindrucksvollen Silhouette zahlreicher Moscheen sowie des Topkapı Sarayı geprägt. Auf der anderen Seite des Goldenen Horns liegt der Stadtteil Beyoğlu, der stärker von westlichen Einflüssen geprägt ist. Hier findet man entlang der Einkaufsstraße İstiklâl Caddesi viele repräsentative Stadtvillen aus dem 19. und 20. Jahrhundert sowie moderne Bürohochhäuser.
In Istanbul treffen die architektonischen Zeugnisse zweier großer Kulturen aufeinander: des Byzantinischen und des Osmanischen Reiches. Im Herzen der Altstadt stehen sich die beiden bedeutendsten Sakralbauten dieser Epochen direkt gegenüber: die Hagia Sophia, einst die größte Kirche der Christenheit, und die Blaue Moschee, ein Meisterwerk osmanischer Baukunst, das durch seine harmonischen Proportionen beeindruckt. Im Inneren der Blauen Moschee entfaltet sich der zauberhafte Anblick aus 1001 Nacht mit großflächig mit floralen verzierten Fliesen aus İznik. Istanbul ist ein Schmelztiegel der Kulturen und Epochen, der seine Besucher mit einem faszinierenden Mix aus Geschichte, Architektur und einzigartiger Atmosphäre verzaubert." ÖAMTC, 29.5.2025
... das wird mich erwarten ... ein paar Stunden Fahrt und dann mit allen Sinnen hinein in die Stadt ... also um 8 Uhr los, war so ausgemacht, denn ich habe den Eindruck, dass ich der einzige Gast bin. Raus aus der Stadt, was ein wenig dauert, dürfte wohl Berufsverkehr sein - keine Ahnung, ob es Christi Himmelfahrt auch hier gibt, wenn aber, dann sind viele Menschen mit Auto unterwegs. Nach kurzer Fahrt geht es hinauf in die Berge - naja, eigentlich sind es Hügel, so wie Wienerwald, aber ich starte schließlich bei Höhenmeter ca. 0 und es geht auf ungefähr 500. Die Fahrt ist super, die Straße ein Traum, meistens jedenfalls und nach so 70 Kilometer tauch dann urplötzlich - ohne irgendeine "Vorwarnung" die türkische Grenze vor mir auf. Meine Papiere habe ich im Rucksack, hole sie also vor und "bewältige" zunächst den Bulgarischen Grenzposten. Es wird alles genau kontrolliert, Pass und Zulassungsschein und dann gehts weiter. Es folgt ein zweiter Grenzposten der es mir einfach macht, meinen Pass anschaut und nicht dann durchwinkt, tja, und dann die dritte Station. Ich werde gebeten, meinen Helm abzusetzen, die Grenzbeamtin schaut den Pass an, dann mich und will natürlich meine "Grüne Versicherungskarte" sehen - und da beginnt die Story. Ich hatte sie mir gestern extra nochmals angeschaut und mit Erschrecken festgestellt, das die Türkei auf dieser ausgestrichen ist. Das ist bitter, also bin ich in der Türkei nicht haftpflichtversichert. Ein Anruf bei der Niederösterreichischen Versicherung beruhigt mich allerdings, dies gilt nur für den asiatischen Teil der Türkei und da werde ich nicht hinfahren, obwohl es sehr reizvoll gewesen wäre, in den asiatischen Teil von Istanbul zu fahren. Was jedenfalls dort nicht gilt, ist die Vollkaskoverischerung. Ich bin zwar nicht gerade, risikoarm veranlagt, aber der Teufel schläft nicht, also lasse ich das einfach aus - somit wähne ich mich auf der sicheren Seite. LEIDER weit gefehlt, die freundliche Grenzbeamtin meint, Türkei ist ausgestrichen, also bin ich nicht versichert und muss eine Haftpflichtversicherung abschließen. Hatte ich schon gelesen, das ist an der Grenze ohne weiteres möglich. Motorrad zur Seite gefahren, damit es bei der Grenzkontrolle nicht im Weg ist, zu einem Kabäuschen gegangen, mit der Bitte um Ausstellung einer Haftpflichtversicherung. Der sehr freundliche Versicherungsherr bietet mir Kekse und Wasser an - unfassbar (!!!) - und stellt dann meine Versicherung aus, sie kostet 20€. Das ist mal erledigt. Dann muss ich noch das HGS System kaufen, das hiesige Mautsystem, kostet nochmals 15€, die sollten für die Strecken, die ich fahre reichen. Ich bekomme einen Chip ausgehändigt und dann gehe ich nochmals zur Zollkontrolle, zeige alles vor und nach 45 Minuten Bürokratie geht die Fahrt weiter.
Auf der türkischen Seite erwarten mich super Straßen, hätte ich so nicht erwartet - der Zustand der Straßen ist hervorragend, bis Istanbul.
Zwischenzeitlich gibt es jedoch Geschwindigkeitsbeschränkungen auf 50 km/h, an die hält sich aber niemand. Grund sind einige Zementwerke auf ca. 10 Kilometer Länge, die jede Menge Staub aufwirbeln und dementsprechend die Straßen rutschig machen. im trockenen Zustand vermutlich kein Problem, in nassem Zustand eine sehr berechtigte Geschwindigkeitsbegrenzung. Irgendwann zweigt diese Straße auf die Autobahn ab und noch ein paar Kilometer weiter, fahre ich den ersten Rastplatz an, um mal etwas zu essen. Es ist mittlerweile 12 Uhr, nachdem ich ja kein Frühstücker bin, verlangt der Körper nach Kalorien. Eine nette Raststelle - zu beachten sind die, mit Teppichen ausgelegten Sitzbänke - ich packe mein Baguette, meinen Käse aus und mümmele vor mich hin, zur Nachspeise eine Banane und einen Müsliriegel. Noch einem kurzes Nickerchen, ich kann hervorragend im Sitzen dösen und es geht weiter.
Mein Navi zeigt mir an, dass ich um ca. 13:50 mein Quartier erreichen sollte, klingt gut. Tatsächlich kommt es ganz anders. Ca. 40 Kilometer vor Istanbul tauchen Hochhäuser am Horizont auf. In Istanbul leben 14 Millionen Menschen und die müssen natürlich irgendwo hin, also auch in die Randbezirke. Dann taucht links von mir eine schwarze Front auf und was die mit sich trägt, ist klar. jede Menge Wasser. Und er Ferne sind auch schon die Regenschleier zu sehen, Wenn es schnell genug geht, entkomme ich vielleicht dem Regen. Tja, leider doch nicht ... 30 Kilometer vor Istanbul Zentrum, ich habe den Stadtrand mt den Hochhäusern erreicht, geht der fließende Verkehr plötzlich in Stop-and-Go über - einfach unfassbar! Es ist einfach unglaublich, wieviele Menschen unterwegs sind. Ein Vergleich fällt mir dazu ein: Istanbul hat 1,5 mal so viele Einwohner wie Österreich; gefühlt ist es so, dass ganz Österreich mit dem Auto nach Wien reist und um Wien herum in einem Radius von 30 Kilometern, die Straßen verstopft - GENAUSO fühlt es sich an. Es sieht auch so aus, und die Sicht nach Vorne ist sehr sehr weit, dass sich das Stauproblem nicht ändern wird. Ein freundlicher Klein-LKW-Fahrer deutet mir, ich soll von der mittleren Spur der dreispurigen Autobahn auf den Standstreifen wechseln. Zuhause hätte ich das schon lange getan, doch hier bin ich ein "Fremder" und weiß mich zu benehmen. Nachdem aber alle anderen Motorrad-, Roller-, Mopedfahrer diesen benutzen, werde ich das ebenfalls tun. Kurze Zeit später, die Regenfront hat uns/mich durchs Langsamfahren leider eingeholt, bricht ein heftiger Regensturz über mich/uns ein. Die Zweiradfahrer suchen Schutz unter Brücken, ich fahre weiter, ich möchte einfach ankommen ... und aus Zucker bin ich nicht, nur nass werde ich, es ist aber nicht kalt, hat so 22 Grad. Was sich noch als sehr beruhigend herausstellt, mein Motorrad - oder besser die Reifen - sind Aquaplaning geeignet, dieser Test ist bestanden! So geht es dahin, bis sich die Front verzieht, leider nicht das Stop-and-Go. Mit einer Stunde Verspätung erreiche ich mein Quartier, dieses ist äußerst zentral gelegen, ich habe mir es auch genau deswegen so ausgesucht. 250 Meter zur Blauen Moschee, ein paar Schritte weiter die Hagia Sophia, alles historische Bauwerke, die ich 2018 schon einmal besucht habe, aber auf die ich mich wieder sehr sehr freue.
Parken vor der Unterkunft, dem Boutique Sultan Hotel, ist nahezu nicht möglich, aber meine unglaublich freundlichen, zuvorkommenden Gastgeber, helfen mir mein Motorrad am Gehsteig gegenüber abzustellen, das sollte so okay sein. Nach der Registrierung, mittlerweile kommt bei meinen Gastgebern/Gesprächspartner/Grenzbeamten immer wieder etwas Bewunderung auf, mit dem Motorrad von Österreich so weit anzureisen, helfen sie mir sogar, mein Gepäck in den zweiten Stock zu tragen - vielleicht sehe ich auch nur fertig aus oder einem über 65jährigen muss geholfen werden 😄 ...
Eine kurze Verschnaufpause und ich gehe zum nächsten Supermarkt, um mich für heute Abend mit Proviant einzudecken. Es geht kurz den Berg hinauf, ich komme an der Blauen Moschee vorbei - Fotos gibt es dann morgen - verweile aber ein paar Minuten vor dem Bauwerk auf einer Bank und wundere mich sehr, was sich am Himmel von Istanbul abspielt. Im (und das ist nicht gelogen) Minutentakt kreisen Jagdflieger (oder wie man sie bezeichnet, ich bin an Top Gun erinnert) am Himmel, machen einen unfassbaren Lärm, keine Ahnung was das bedeutet. Die "Bevölkerung", vermutlich ohnehin fast nur Touristen, blicken kurz auf, aber sonst keine Reaktion. Sie düften das schon kennen, für mich ist es neu.
Den Einkauf erledigt und zurück zum Zimmer. Das Guest House Sultan hat eine Dachterrasse, echt nett und sehr sehr einladend zum Relaxen. Das nutze ich und trinke ein Bierchen. Nach einer kurzen Verschnaufpause am Himmel, beginnt der Top Gun Lärm erneut am Himmel - keine Ahnung warum sie das so intensiv betreiben, mag vielleicht mit der Russischen Delegation zusammenhängen, die am Montag anreist, um über evtl. Friedensverhandlungen mit der Ukraine zu beraten. So eine Art Übungsflug - wie gesagt, keine Ahnung, nur eine Vermutung ...
... das war's für heute - ich hab's bis hierher mit dem Motorrad überlebt - der Verkehr ist der Hammer, die Fahrweise auch nicht von schlechten Eltern. Ich, als defensiver, Abstand haltender Verkehrsteilnehmer bin des öfteren angehupt worden, warum ich nicht dichter auffahre, aber was bringt es, rein gar nichts ...
Morgen geht es dann zu den historischen Bauwerken und zu diversen anderen Sehenswürdigkeiten, also lasst euch überraschen ... bis morgen ...
Freitag, 30.5. - Heute geht es also zur Blauen Moschee, zur Hagia Sophia und zum Großen Bazar. Am Abend habe ich dann noch eine bei GetYourGuide eine Bosporus Dinner Cruise & Show Tour gebucht - dazwischen wird es einen Abstecher aufs Zimmer geben 😉 .
Okay, ein paar Meter den Hügel hinauf, vorbei an einem Café-Haus/Restaurant, in der "Auslage" sich tummelnde Katzen und ich stehe zunächst vor dem riesigen Platz mit drei Monumenten.
Der Hippodrom Platz war ein Platz auf dem während des römischen Reiches Pferderennen stattgefunden haben. Jetzt beherbergt dieser Platz drei Säulen: Der Ägyptische Obelisk, Die Schlangen Säule und die Säule des Kaisers Konstantinus VII. Istanbul Reiseführer, 30.5.2025
Der Obelisk ist 3500 Jahre alt und wurde 15 Jahrhunderte vor Christus vom ägyptischen Herrscher Thutmosis III. erstellt - es ist das Original! Ebenso die Schlangensäule, 497 v. Chr, als Weihegeschenk von 31 griechische Stadtstaaten, die sich ihrem Gott dankbar zeigen wollten, weil sie die Perser bei der Schicht von Plataiai besiegt hatten. Die dritte Sehenswürdigkeit ist 32 Meter hoch wurde zu Kaiser Konstantin VII Zeiten errichtet und war ursprünglich mit Bronzeplatten ummantelt - diese wurden allerdings während des 4. Kreuzzuges abgerissen und eingeschmolzen.
Am Ende des Platzes befindet sich der "Wilhelms-Brunnen". Er wurde 1900 zur Erinnerung an den Besuch des deutschen Kaisers Wilhelm II. in Istanbul errichtet. Der Brunnen ist ein Geschenk des Kaisers an den osmanischen Sultan und gilt als Symbol der Freundschaft zwischen dem Deutschen Reich und dem Osmanischen Reich.
Direkt daneben befindet sich die Blaue Moschee, eigentlich heißt sie nicht Blaue Moschee, ist hat ihren zweiten Namen nur aufgrund der Grundfarbe Blau bekommen, die in vielen Bereichen an, um und in der Moschee anzutreffen ist. Ihr eigentlicher Name ist Sultan-Ahmed-Moschee. Sie wurde im 17. Jahrhundert in der Regierungszeit von Sultan Ahmet I. errichtet. Die
Moschee hat sechs Minarette; nur die Prophetenmoschee in Medina mit zehn und die Hauptmoschee in Mekka mit neun Minaretten haben mehr Minarette als die Sultan-Ahmed-Moschee. Leider ist sie gerade jetzt geschlossen. Sie öffnet ihre Tore erst um 14:30. Derzeit ist sie für das Gebet reserviert - dann werde ich sie heute Nachmittag besuchen.
Die Hagia Sophia (wörtlich übersetzt „Heilige Weisheit“) "ist eine große, ehemalige byzantinische Klosterkirche in Trabzon (früher Trapezunt) im Nordosten der Türkei am Schwarzen Meer. Die Kreuzkuppelkirche wurde im 13. Jahrhundert errichtet, als Trapezunt die Hauptstadt des gleichnamigen Kaiserreichs war, während der osmanischen Herrschaft im 16. Jahrhundert in eine Moschee umgewandelt und mit Unterbrechungen bis in die 1950er Jahre in dieser Funktion verwendet. Nach der Restaurierung der erhaltenen Fresken, die unter einem weiß gestrichenen Wandputz freigelegt wurden, war das bedeutendste Baudenkmal der Stadt seit 1964 als Museum (Aya Sofya Müzesi) zugänglich. Nach einer umstrittenen Gerichtsentscheidung von 2012 wurde die Hagia Sophia wieder in eine Moschee umgewandelt. Im Juli 2013 fand das erste Freitagsgebet statt." Wikipedia, 30.5.2025. Ich habe dieses Bauwerk im Jahr 2018 besichtigt und es hat mich damals schon überaus fasziniert. Die Faszination ist geblieben. Was heute dazugekommen ist, bin nicht sicher, ob es vor 7 Jahren auch schon existiert hat, ist die Virtuelle Führung. Seht euch den Link an, da findet ihr alle Informationen, jede Einzelheit gesprochen wieder. Ich möchte hier zwei ganzseitige Bilder hineinstellen, die die Faszination der Kirche in alten Zeiten und der Moschee in neuen Zeiten ausmacht.
Leider ist der untere Bereich nicht mehr zugänglich, 2018 war er es noch, er war zu dieser Zeit aber schon in Renovierung.
Am Ausgang, in einem Seitenbereich befindet sich noch
ein byzantinisches Mosaik. Es handelt sich um das berühmte Deësis-Mosaik, das die Jungfrau Maria mit dem Christuskind in der Mitte darstellt. Links von ihr steht der byzantinische Kaiser Justinian I., der ein Modell der Hagia Sophia hält, und rechts Kaiser Konstantin der Große, der eine Darstellung von Konstantinopel präsentiert. Dieses Mosaik ist ein herausragendes Beispiel für die byzantinische Kunst mit goldenen Hintergründen und detaillierter Mosaiktechnik.
Nach diesen faszinierenden Eindrücken geht es zum Großen Bazar, der sich ca. 1 Kilometer von hier befindet. Nicht nur Touristen, sondern auch viele Einheimische halten den Großen Basar in Istanbul für eine Sehenswürdigkeit. Der besteht aus viele Gassen, in denen man sich ohne Weiteres verlaufen kann. Es gibt nahezu alles, was man sich vorstellen kann. Allerdings ist dieser Bazar mittlerweile - für mein Empfinden - ausgesprochen touristisch angepasst. Klassische Tee- und/oder Gewürzhändler sind nur noch sehr wenige anzutreffen - sehr schade. Das Basarviertel erstreckt sich in einem breiten Streifen von der Spitze des dritten Stadthügels (Beyazit-Platz) hinunter zum Goldenen Horn bis zur Galata-Brücke. Auch wasserspendende Säulen sind in ihm zu finden. Ein paar Eindrücke solle euch die folgenden Bilder liefern.
So, die Mittagspause ist beendet und ich werde mich jetzt zur Blauen Moschee aufmachen. Ich hoffe sie hat geöffnet, es ist kurz vor Halbdrei ... JA, sie hat geöffnet und es bildet sich schon eine ziemlich lange Menschenkette. Der Eintritt ist frei, doch müssen diese Menschenmassen erst einmal abgefertigt werden. Die Wartezeit ist weniger lang als gedacht. Das Limitierende an dem Besuch, der Wartezeit ist das Schuhe ausziehen. Es ist natürlich verboten, mit Schuhen den Teppich zu betreten. Vor dem Eintritt wird man noch auf die Kleidungsordnung hingewiesen und Frauen ohne ein Kopftuch, bekommen dieses geliehen, Männer mit einer kurzen Hose müssen sich einen Knöchellangen Rock überziehen.
So, jetzt, bevor es hineingeht noch ein paar Worte zur Blauen Moche oder besser Sultan-Ahmed-Moschee. "Die Sultan-Ahmed-Moschee (türkisch Sultan Ahmet Camii) in Istanbul wurde 1609 von Sultan Ahmed I. in Auftrag gegeben und bis 1616, ein Jahr vor dem Tod des Sultans, vom Sinan-Schüler Mehmet Ağa erbaut, sie ist ein Hauptwerk der osmanischen Architektur. Nach der Säkularisation der kaum 500 Meter entfernten Hagia Sophia war sie bis Juli 2020 Istanbuls Hauptmoschee, seit dem 24. Juli 2020 ist die Hagia Sophia wieder die Hauptmoschee der Stadt.
In Europa kennt man sie als Blaue Moschee wegen ihres Reichtums an blau-weißen Fliesen, die die Kuppel und den oberen Teil der Mauern zieren, aber jünger als der Bau selbst sind. Kunsthistorisch bedeutsamer sind die Fliesen auf dem unteren Teil der Mauern und den Tribünen: Sie stammen aus der Blütezeit der İznik-Fayencen und zeigen traditionelle Pflanzenmotive, bei denen Grün- und Blautöne dominieren. Die Ausmalung des Innenraumes wurde auf Rosa geändert. ... Der Gebetsraum ist mit 53 m Länge und 51 m Breite fast quadratisch. Die Hauptkuppel hat einen Durchmesser von 23,5 m und ist 43 m hoch. Sie wird von vier Spitzbögen und vier flachen Zwickeln getragen, die wieder auf vier riesigen, 5 m dicken Säulen ruhen. 260 Fenster erhellen den Innenraum. Die bunten Glasscheiben sind moderne Nachbildungen der ursprünglichen aus dem 17. Jahrhundert." Wikipedia, 30.5.2025.
So wie es sich draußen abgespielt, so viele Menschen sind auch hier im Innenbereich zu finden. Ein Bereich ist für Gläubige abgetrennt, damit sie ungestört ihrem Gebet nachkommen können. Die Pracht dieser Moschee ist kaum zu beschreiben, es gibt an vielen Orten der Erde "Nachbildungen", die letzte dieser Art, die ich besucht habe, war in Tirana, in Albanien ... aber dazu dann bei geeigneter Zeit. Als ich das letzte Mal, im Jahr 2018 hier war, war eine Zwischendecke eingezogen und die Kuppel war nicht zu sehen. Der Teppich war auch anders, damals war er beeindruckender und hat mir wesentlich besser gefallen. Zwei der Bilder von 2018 stelle ich als Vergleich hinein. Übrigens, wie oben im Wikipedia Zitat schon erwähnt, ist im Jahr 2020 mit der Säkularisierung der Hagia Sophia die Blaue Moschee als Hauptmoschee abgelöst worden.
... und hier die Bilder zum Vergleich ...
Im Innenhof der Moscheeanlage sind eine Vielzahl von Tafeln aufgestellt, die den Islam, seine Wurzel, Allah und auch den Stammbaum des Islam darstellen. Eine zweite Tafel, die ich hier zeigen möchte, beschreibt die Rolle von Marie und Jesus im islamischen Glauben. Liest man sich die Tafeln durch, dann kommt man zu dem Ergebnis, dass Muslime, Christen denselben Gott haben und am Ende des Jüngsten Gerichts Jesus die zentrale Rolle spielen wird. Der besseren Lesbarkeit werden die zwei Tafeln nicht nebeneinander dargestellt.
Das war bisher ein sehr sehr ereignisreicher und informativer Tag. In einer Stunde werde ich zur Bosporus-Dinner Fahrt abgeholt. Ein perfekter Ausklang für diesen Tag, das Wetter ist hervorragend, es ist warm, es wird sicher cool werden ...
... I woat auf a Taxi, oba es kummt net ... frei nach DÖF (1983) 😉 - der YouTube Link ist witzig (!!!) und ist ein Ausschnitt aus der ZDF Hitparade mit Dieter Thomas Heck vom 21.11.1983 😂 ... um 19:15 solle ich bereit sein, der Fahrer ruft mich 10 Minuten vor Ankunft an, 19:30 nichts, 19:45 nicht, 20:00 ich schreibe den Fahrer über WhatsApp an ... "ich bin in 10 Minuten hier". Um 20:25 ist er da. Ich bin der letzte den er aufgabelt, die anderen 12 Cruise Teilnehmer*innen sind schon on Board. Was dann folgt grenzt an psychisches Überlebenstraining - wir haben unsere Psyche gut trainiert und es überlebt - der Fahrer heizt durch die Innenstadt, um noch rechtzeitig an der Anlegestelle anzukommen. Gelingt nicht ganz, aber es wird auf uns gewartet. Die meisten Gäste sind dann allerdings schon mit der Vorspeise fertig. Wir bekommen einen Platz zugewiesen, für mich ist es etwas schwieriger, da ich ja alleine reise. Ich hätte mich gerne an einen Tisch dazusetzen lassen, aber dies wollte die Platzdame nicht. Es könnten sich andere Gäste eventuell gestört fühlen. So bekomme ich einen einzelnen Tisch. Wie es auf solchen Fahrten üblich ist, steht ein Tisch an dem anderen und es gleicht eher einer Massenabfertigung, daher werde ich mich doch einige Zeit auf dem oberen Deck aufhalten.
Die Tour ist dann eine abwechslungsreiche Fahrt aus Essen, am oberen Deck verweilen und zeitweilig den Folklore Darbietungen zusehen und lauschen. Das Menu besteht aus einer Vorspeise (sehr ansprechend), einer, für mich vegetarischen Hauptspeise und einer sehr netten Nachspeise. Vegetarisch ist in Istanbul, wie überhaupt bisher auf meiner Tour, in den bis jetzt besuchten Ländern noch nicht so richtig angekommen. Meine Hauptspeise besteht aus Pommes, Nudeln mit einer vegetarischen Sauce und etwas Salat - das muss einfach gezeigt werden 😂 😂 😂 ...
Der verbleibende Anteil des Abends ist recht schnell erzählt. Vom Oberdeck versuche ich ein paar Bilder zu generieren, ist bei Dunkelheit und entsprechender Fahrt nicht sonderlich einfach - daher ist die Qualität nicht so gut wie gewohnt. Herausragend ist natürlich, neben allen anderen Gebäuden, die Bosporusbrücke mit ihren angeleuchteten roten Pfeilern und ihrer Lichterkette. Mittlerweile ist die Brücke umbenannt in Brücke der Märtyrer des 15. Julis, Wikipedia, 31.5.2025
Ein Bild aus dem Jahr 2018 mit besserer Qualität der Bosporusbrücke, der ältesten Brücke die den europäischen Teil Istanbuls mit dem asiatischen verbindet, bekommt die gesamte Bildschirmbreite gewidmet. Diese Brücke ist schon faszinierend und ich hätte sie gerne mit dem Motorrad befahren. Aus erwähnten Gründen werde ich darauf aber verzichten.
Um 23 Uhr erreichen wir unseren Abfahrtspunkt und wir werden von unserer Fahrern bereits erwartet. Nach einer ebenso spannenden Rückfahrt mit dem Kleinbus, werde ich an meiner Unterkunft "abgeliefert" und ein sehr langer, aber auch unterhaltsamer Tag neigt sich dem Ende ... Gute Nacht ...
Samstag, 31.5. - Nach einer doch eher kurzen Nacht, habe ich heute zwei Aktivitäten geplant. Einmal wird es zum Topkapi Palast gehen und zum anderen werde ich die Basilika Zisterne besichtigen. Eine Kurze Nacht war es eher deswegen, weil ich zum einen für meine Verhältnisse doch recht spät ins Bett gekommen bin und zum anderen die Besichtigung des Topkapipalast Palastes sehr früh, also um 9 Uhr empfohlen ist. Da ist der Besucheransturm noch nicht so gewaltig und es wird sich im Laufe des Vormittags herausstellen, dass diese Empfehlung goldrichtig ist. Dafür wird es dann heute ein eher kurzer Tag werden mit Relaxen ab dem frühen Nachmittag.
Also packe ich meinen Rucksack, die übliche Mittagsverpflegung verstaut und es geht los. Da stehe ich gegenüber von meiner Unterkunft, wie sich der Motorradfahrer mit dem Harley Davidson Cruiser und dem Schweizer Kennzeichen gerade zur Abfahrt fertig macht. Ich rede ihn natürlich an, erzähle ihm, das die Yamaha dort drüben mein Gefährt ist und wir kommen ins Quatschen. Er fährt jetzt nach Thessaloniki, meine übernächste Station und er hat eine ähnliche Tour hinter sich, wie ich. Allerdings ist er "mitten" durch Rumänien gefahren und nicht wie ich "außen" herum. Es folgen ein paar Minuten sehr nette Plauderei, wir geben uns die Hand und wünschen uns gute Fahrt, Tschüss ...
Zunächst muss ich noch meine Reservierung gegen ein Ticket eintauschen, dies passiert bei dem Treffpunkt Chimney Bistro. Einige haben ihr Ticket schon abgeholt und zusätzlich einen "Umhänger" bekommen, dessen, wie sich im Nachhinein herausstellt, einige Funktion die Zugehörigkeit zu der Gruppe darstellt. Nachdem wir alle zusammen sind, ich schätze es sind mindestens 100 Personen (die Dimensionen an Besucherströmen sind phänomenal oder besser erschreckend - aber ich gehöre ja auch dazu), gehen wir in Richtung Palast. Der Zugang zum Topkapi Palast liegt direkt neben dem Eingang zur Hagia Sophia. Es ist zwar nicht menschenleer, aber es hält sich noch in Grenzen. Unser Guide, seine einzige Aufgabe ist es, uns an den Warteschlangen vorbei bis zum Areal des Harems zu begleiten - ab dort sind wir auf uns selbst gestellt. Der Palast ist nur wenige Meter vom Treffpunkt entfernt, wir gehen durch das Palasttor und müssen dann, wie es bei allen Einrichtungen hier üblich ist, eine Sicherheitskontrolle durchqueren. D.h. auch in diesem Fall Rucksack runter, auf ein Gepäckband und durch den Scanner, die metallenen Gegenstände in der Hosentasche, Handy, Schlüssel und Kopfhörer, werden direkt neben dem Körperscanner auf eine Ablage gelegt. Die Sicherheitskontrolle erfolgreich durchquert und wir werden zum Eingang des Harem Areals gebracht. Der verabschiedet sich unser Guide, sammelt die Umhänger ein und wir gehen alle unsere eigenen Wege. Zunächst aber ein paar Infos zum Topkapi Palast, die zumindest mal die wesentlichen Informationen enthält:
"Der Topkapı-Palast (osmanisch طوپقپو سرايى Topkapı Sarayı, deutsch ‚Kanonentor-Palast‘) in Istanbul, im Deutschen auch Topkapi-Palast oder Topkapi-Serail, war jahrhundertelang der Wohn- und Regierungssitz der Sultane sowie das Verwaltungszentrum des Osmanischen Reiches.
Mit dem Bau wurde bald nach der Eroberung Konstantinopels (1453) durch Sultan Mehmed II. begonnen. Zunächst ließ er einen Palast auf dem heutigen Beyazıtplatz (Beyazıt Meydanı) errichten. Wenig später entschied er sich dann aber für ein zweites Projekt an anderer Stelle. Seit 1459 wurde auf der heute Sarayburnu genannten Landspitze zwischen Goldenem Horn und Marmarameer ein neuer, zunächst aus zwei Höfen (heute 2. und 3. Hof) bestehender Palast errichtet, der 1468 vollendet war. Dabei wurden Teile des byzantinischen Mangana-Palastes überbaut. 1478 wurde eine Wehrmauer im Abstand um den Palast fertiggestellt, die u. a. den Raum für den heutigen ersten Hof bildete. Damit war die Grundstruktur des Palastes bereits im 15. Jahrhundert in den wesentlichen Zügen festgelegt. Der Bau ist somit auch nach den späteren Umgestaltungen eines der bedeutendsten Architekturzeugnisse der Renaissanceepoche in Europa.
Ihr heutiges Aussehen erhielt die Anlage durch umfangreiche Renovierungen und Erweiterungen bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts. Die letzte große Ergänzung war der Große Pavillon (Mecidiye Köşkü), der 1840 vom armenischen Architekten Sarkis Balyan errichtet wurde. Seit Mehmed II. residierten alle osmanischen Herrscher im Topkapı-Palast, bis Sultan Abdülmecid I. im Jahre 1856 das neue Dolmabahçe Sarayı auf der anderen Seite des Goldenen Horns am Ufer des Bosporus bezog. Beide Paläste sind heute Museen.
Der Palast besteht nicht aus einem einzelnen, sondern getreu der türkischen Tradition aus mehreren Gebäuden in einem großen Garten. Mit einer Fläche von über 69 Hektar und bis zu 5000 Bewohnern war der Palast eine eigene Stadt. Man nannte ihn anfangs Saray-ı Cedîd-i Âmire / سرای جديد عامره oder Yeni Saray / يکی سرای / ‚Neuer Palast‘, bevor sich im 18. Jahrhundert der Name Topkapı Sarayı (Kanonentor-Palast) durchsetzte, nach einem heute nicht mehr existenten Tor in der Nähe. Die Mauern und Palastgebäude bilden vier Höfe mit Gartenanlagen, die durch Tore miteinander verbunden sind. Die Einrichtung der Räume des Palastes zeugt vom unermesslichen Reichtum der osmanischen Herrscher. Nur edelstes Baumaterial wie Marmor und Tropenhölzer, kostbarste Teppiche und teuerstes Mobiliar wurden verwendet; zudem wurde tonnenweise Gold zur Ausschmückung und Verzierung verarbeitet.
Mit seiner Lage auf einer Landspitze bietet der Palast eine beispiellose Panoramasicht auf Istanbul, den Bosporus und das Goldene Horn." Wikipedia, 31.5.2025
Besonders hervorheben möchte ich folgendes: "Die Einrichtung der Räume des Palastes zeugt vom unermesslichen Reichtum der osmanischen Herrscher. Nur edelstes Baumaterial wie Marmor und Tropenhölzer, kostbarste Teppiche und teuerstes Mobiliar wurden verwendet; zudem wurde tonnenweise Gold zur Ausschmückung und Verzierung verarbeitet." Was mich die nächsten drei Stunden erwartet, ist einfach von seiner Vielfalt, seines Reichtums schwer zu begreifen. Es stürmt unfassbar viel auf einen ein und wenn man es genau nehmen möchte, dann sollte man sich für diesen Palast, wenn man nur annähernd alles sehen und lesen möchte, vermutlich zwei Tage Zeit nehmen. So kann es nur eine bruchstückhafte Erfahrung sein, aber die hat es in sich.
Wie schon erwähnt, verlässt uns unser Guide als wir den Eingang zum Harem Areal erreicht haben. Vor diesem gibt es Infos auf einer Tafel, die ich mittels DeepL hier in Deutsch zitieren möchte: "Der Harem war der Bereich, in dem die osmanischen Sultane, Sultanas (Mütter, Ehefrauen, Schwestern und Töchter der Sultane) und Prinzen sowie die ihnen dienenden und diese Dienstklasse verwaltenden weiblichen Bediensteten und die schwarzen Eunuchen, die für den Dienst und den Schutz des Frauenbereichs zuständig waren, ihr tägliches Leben verbrachten.
Der Harem, was wörtlich „etwas oder ein Ort, der geschützt, heilig und ehrwürdig ist“ bedeutet, war die Bildungseinrichtung, in der Frauen in der osmanischen Palastorganisation ausgebildet wurden. Ähnlich wie beim Beförderungssystem in der Enderûn-Organisation gab es auch unter den Frauen im Harem eine Hierarchie von Status und Autorität.
Der ranghöchste Beamte, der für den Harem zuständig war, der der Verwaltung der Mutter des Sultans unterstand, war der Oberste Eunuch des Harems (der Agha von Darüssaâde).
Obwohl das Haremsleben seit der Gründung des Osmanischen Reiches existierte, wurde es während der Herrschaft von Sultan Mehmed dem Eroberer organisiert. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts wurden im Palast spezielle Gemächer für die Frauen und Kinder des Sultanhauses errichtet. Der Harem-Bereich, der hinter dem Reichsrat beginnt und parallel zum Enderûn-Hof verläuft, hatte sich im Laufe der Jahre zu einer Anlage entwickelt, die aus Einheiten bestand, die zum Sitzen, Beten, Arbeiten, Ausruhen, Schlafen, Aufbewahren, Essen und Reinigen dienten."
Einige dieser Rumlichkeiten werden und er Folge gezeigt - wie bereits erwähnt, ist auch dieser Bereich unglaublich groß und es kann nur ein ganz ganz geringer subjektiver Teil gezeigt werden. Übrigens befindet sich unter den Bildern auch ein Musikzimmer ...
Viele Räume sind durch Höfe verbunden, andere führen in Küchen, deren Funktionsweise beeindruckend nachgestellt ist. Es erweckt den Eindruck, ob würde die Person eine lebendige Person sein.
Nach der Besichtigung dieses Areals führt der Ausgang in den dritten Hof. Um diesen herum befinden sich einige Räume, die verschiedene Themen ausstellen. Ein Raum ist zum Beispiel den Gewändern gewidmet, von der täglichen Kleidung bis hin zu prachtvollen militärischen Dienstuniformen.
Seit 1923 ist im Topkapı-Palast ein Museum untergebracht. Es beherbergt Sammlungen von Porzellan, Handschriften wie etwa ein von 1608 bis 1767 benutztes Rezeptbuch der Hofapotheke im Palast, Porträts, Gewändern, Juwelen und Waffen aus dem osmanischen Reich, ferner die islamischen Reliquien, wie Waffen Mohammeds und der ersten Kalifen, eines der ältesten Koranexemplare, die Karte des Piri Reis oder auch Barthaare des Propheten Mohammed. Konservative Muslime fordern deswegen eine Schließung des Palastes für den Tourismus. 1985 wurde der Topkapı-Palast, gemeinsam mit weiteren Bauwerken im historischen Istanbul, in die Welterbe-Liste der UNESCO aufgenommen.
Ein anderer Raum zeigt verschiedene Schriften, die sich überwiegend mit dem Koran beschäftigen.
Der "wichtigste" Raum aber zeigt die unfassbaren Schätze, die überwiegend Geschenke an den Sultan anderer Herrscher waren. Unter den Reichtümern ist auch ein 86 Karat schwerer Diamant zu finden. "Der Spoonmaker's Diamond ist ein farbloser Diamant im Kissenschliff mit einem Gewicht von etwa 86 Karat. Seine Ursprünge gehen auf das 17. Jahrhundert zurück, und sein Name geht auf eine eher romantische Legende zurück. Der Legende nach wurde der Diamant von einem einfachen Löffelmacher auf dem Großen Basar von Istanbul entdeckt. Es heißt, dass der Löffelmacher beim Durchstöbern eines Steinhaufens den Diamanten entdeckte, der zwischen den Steinen versteckt war. Als er seinen Wert erkannte, brachte er ihn zu einem Juwelier, der seinen Wert bestätigte. Anstatt das Vermögen für sich zu behalten, beschloss der Löffelmacher, ihn an den Sultan zu verkaufen.
Während diese Geschichte dem Diamanten eine neue Dimension der Intrige verleiht, bleibt der wahre Ursprung des Löffelmacher-Diamanten etwas im Dunkeln. Einige Historiker vermuten, dass er ursprünglich dem indischen Königshaus gehört haben könnte, da viele der größten Diamanten der Welt auf die Golconda-Minen in Indien zurückgehen, die für die Herstellung einiger der berühmtesten Edelsteine der Geschichte bekannt sind." topkapi-palace.net, 31.5.2025. Es heißt, dass der Diamant der viertschwerste der Welt ist. Daher wird er hier ganzseitig gezeigt 😄.
Weitere Exponate des Museums kommen jetzt ohne diese genau zu kommentieren. Darunter befinden sich prunkvolle alltägliche Gebrauschsgegenstände, Miniaturen, Goldstücke ... es ist frustrierend nur eine Bruchteil von dem zeigen zu können, was im Palast ausgestellt ist - es übertrifft die kühnsten Erwartungen und ich kann euch nur empfehlen - BESUCHT ISTANBUL
Die Aussichten von den verschiedenen Aussichtsplattformen über den Bosporus hinüber auf die Asiatische Seite sind ebenso atemberaubend wir das Ausgestellte.
Nach dreistündiger intensiver Besichtigung verlasse ich den Palast, ich bin ziemlich überwältigt und erschlagen von dem, was mir dort präsentiert wurde. Ich werde mit die vielen anderen Bilder nochmals in Ruhe anschauen müssen und Literatur zur Hand nehmen müssen, um nur irgendwie zu begreifen, welche Schätze dort in den Jahrhunderten angesammelt wurden.
Okay, es ist 12 Uhr und es ist Zeit für meine Brotzeit aus dem Rucksack. Ich suche mir also eine Bank im Schatten zwischen Hagia Sofia und Blauer Moschee und nehme "mein Mahl" ein. Ein Verschnaufpause tut gut. Zwischenzeitlich kommt immer wieder mal ein "Einheimischer" vorbei und fragt mich, wie es mir geht und wo ich herkomme. Die Absicht ist klar, er möchte ins Gespräch kommen, um mir entweder ein Ticket zu verkaufen oder auch eine Teppich. Irgendwie müssen sie ja zu ihrem Lebensunterhalt kommen. Apropos Lebensunterhalt: die Stadt ist für "uns Touristen" unfassbar teuer, man hat das Gefühl, auch im Supermarkt, es wird einem nur so das Geld aus der Tasche gezogen.
Eine Auszeit und dann geht es zu der 200 hundert Meter entfernten Basilika Zisterne:
"Aufgrund seiner geografischen Lage, die Europa mit Asien verbindet, und aufgrund seiner Bedeutung in der Welt des Handels war die Stadt Istanbul im Laufe der Zeit immer ein attraktiver Ort für viele Zivilisationen und Reiche. Besonders Byzantinisches Reich die mithilfe ausgefeilter architektonischer und ziviler Techniken eine sogenannte moderne Stadt voller Einrichtungen errichtet hat. Tatsächlich gilt vieles von dem, was währenddessen gebaut und etabliert wurde, bis heute als Beweis dafür, wie groß diese Zivilisation war, und einer der wichtigsten Beweise ist die Basilika Zisterne.
Während der byzantinischen Zeit gab es in Istanbul überall Zisternen. Diese riesigen Räume wurden gebaut, um Wasser für die spätere Nutzung durch die Menschen zu speichern, aber die wichtigste und größte davon ist die Basilika-Zisterne.
Die Basilika-Zisterne wurde im Auftrag von Kaiser Justinian im Jahr 532 gebaut, als Projekt zum Wiederaufbau der Stadt nach der Zerstörung Konstantinopels durch die Nika-Unruhen. Historische Fakten besagen, dass es sich um die größte erhaltene Zisterne in Istanbul mit einer Länge von 138 m und einer Breite von 65 m und einer Fläche von fast tausend Metern handelt. Sie hat die Fähigkeit, bis zu 80 Kubikmeter Wasser zu speichern, was damals als riesige Menge galt.
Die Basilika Zisterne ist die größte antike unterirdische Zisterne in Istanbul, die in der Vergangenheit zur Wasserspeicherung diente und heute eine beliebte Touristenattraktion ist
Die Arbeit und der Aufwand für den Bau dieser Zisterne mussten unglaublich sein, denn die Zisterne musste stark genug sein, um dem Wasserdruck in ihrem Inneren standzuhalten. So wurde sie mit 336 Marmorsäulen errichtet, die die Struktur stützten und in 12 Reihen von 28 Säulen mit einer Höhe von jeweils 9 m aufgereiht waren. Einige sagen, dass diese Säulen aus älteren Gebäuden in verschiedenen Teilen des Byzantinisches Reich recycelt wurden oder aus Überresten von Bauteilen anderer Gebäude wie z.B. der Hagia Sophia. Es ist immer noch nicht bekannt, warum der Kaiser das Recycling angeordnet hatte, aber einige Leute schlagen als Grund eine Kostensenkung vor." Istanbul.com, 31.5.2025
Zunächst geht es einige Stiegen hinunter, bis die Zisterne erreicht ist. Von der Treppe bekommt man einen Überblick über die Größe. Die Zisterne ist in längsrichtig über Gitterwege zu begehen. Zeitweilig werden "Lichtspiele" veranstaltet, das Wasser und die Zisterne sehenswert enfärben - aber seht selbst.
Vielleicht kennt jemand von euch diese Zisternenlandschaft - mal abgesehen davon, dass er/sie schon selbst besucht hat. Sie ist des Öfteren schon in diversen Filmen aufgetaucht, wie in Inferno (2016) mit Tom Hanks und From Russia With Love (1963) mit Sean Connery,
Diese "Führung" hat naturgemäß nicht sooo lange gedauert, sodass ich mich nochmals auf eine Bank vor der Blauen Moschee setze und die Eindrücke auf mich einwirken lasse.
Es war ein sehr intensiver Tag ... auch das Schreiben an diesem Abschnitt hat einiges an Zeit in Anspruch genommen - damit ist aber Schluss für heute.
Morgen geht es weiter nach Imeros in Griechenland, zu meinem nächsten Zwischenstopp, um dann zwei Tage später nach Thessaloniki zu fahren. Ein paar Meter werde ich noch gehen, diesmal in die andere Richtung, in Richtung Bosporus. Das Wetter ist hervorragend und irgendwie möchte ich doch nochmals vor die Tür ... also dann ...
... nun ... das Dronenvideo von der Blauen Moschee & der Hagia Sophia wurde nachträglich am 2.6. eingefügt. Die Bearbeitung hat doch etwas länger gedauert - und dafür sind Ruhetage ausgezeichnet geeignet 😂. Das Video ist in 4k Qualität, ihr könnt im Video aber auch andere Auflösungen wählen.
Das erstaunliche war beim Starten der Drohen-Fernbedienung, dass die Flugzone als "erlaubt" angegeben ist, nur ein Hinweis mit "vorsichtigem Fliegen" kam. Etwas weiter in der Innenstadt gibt es dann eine Verbotszone, aberr um und über dem Bereich der Blauen Moschee und Hagia Sophia ist es gestattet - SEHR erstaunlich.