Kroatien


... das traumhafte Urlaubsland ...

Mittwoch, 18.6. - 7:45 und ich bin startklar ... es geht los. Für die 337 Kilometer gibt mir mein Navi eine Fahrtzeit von knapp über 6 Stunden an, recht viel für die vergleichsweise wenigen Kilometer - aber TomTom wird schon wissen warum. Ich werde es am Ende des Tages dann auch wissen 😜.


Gleich vorweg, soviel Grenzkontrolle an einem Tag habe ich bisher (ich meine mein gesamtes Leben) noch nicht gehabt. Zunächst Albanien verlassen, dann Einreise nach Montenegro, Ausreise von Montenegro und Einreise nach Bosnien und Herzegowina, Ausreise aus Bosnien und Herzegowina und Einreise in Kroatien. Also vier Länder an einem Tag bereist.


Nachdem ich in Montenegro die Hauptstadt passieren werde, werde ich dort auch einen Zwischenhalt einlegen. Zunächst aber geht es bei wunderbarem (noch) Wetter Landstraße, Autobahn mit Maut und dann wieder Landstraße dahin. Ziemlicher Verkehr, vor Shkodra (noch Albanien), ein recht langer Rückstau, da in der Stadt Ampeln den Verkehr regeln, danach geht es aber zügig weiter und ich komme an einem Palast vorbei, der "In the middle of nowhere" steht. An diesem Palast, ist eigentlich mitten in der Pampas als Hotel gedacht, bin ich schon im November vorbeigekommen bei der Tour nach Theth und dem "anderen" Blue Eye in Albanien. Er wirkt genauso verlassen wie im letzten Jahr. Damals habe ich unseren Tourguide gefragt, was denn dieser Palast im Nirgendwo soll. Seine Antwort war - ich gebe es mal so wieder, ohne Anspruch auf die Richtigkeit seiner Aussage - "Geldwäsche". Womit wir bei dem Thema von gestern Albanien und Korruption wären ... nun ja, es könnte noch ein weiter Weg in die EU sein ...

Kurz vor der Grenze nach Montenegro passiere ich noch einen größeren Binnensee, ein Foto gemacht, es gibt aber nicht allzuviel her ...

Die ersten zwei Grenzformalitänen (Albanien raus, Montenegro rein) erledigt und nach einer weiteren Stunde erreiche ich Podgorica, die Hauptstadt dieses Landes. Gestern habe ich mir noch ein paar Sehenswürdigkeiten herausgesucht, die recht nah beieinander liegen, und die für diese Stadt stehen. Das ist zum einen die Milleniumsbrücke, Die Millennium-Brücke ist eine imposante Schrägseilbrücke. Die 173 Meter lange Brücke über die Morača verbindet die Straße 13. Jula mit dem Bulevar Ivana Crnojevića. Sie wurde am 13. Juli 2005 dem Nationalfeiertag Montenegros eröffnet und gilt als Symbol des Aufschwungs im Land und ist zum Wahrzeichen der Hauptstadt geworden.

Eine Brücke weiter - von dieser ist das erste Bild der Milleniumsbrücke entstanden - befindet sich die Moskauer Brücke. Sie ist eine Fußgängerbrücke. Die Moskauer Brücke wurde vom russischen Unternehmen Energomash erbaut und vom ebenfalls russischen Giprostroymost Institute entworfen. Ihre Eröffnung fand am 19. Dezember 2008 statt. Da die Metallkonstruktionen der Brücke ein Geschenk der Stadt Moskau waren, bekam sie den Namen „Moskauer Brücke“.

Nur wenige Meter weiter befindet sich die Kathedrale der Auferstehung Christi. Sie ist die serbisch-orthodoxe Hauptkirche und das größte Gotteshaus von Podgorica sowie eines der Wahrzeichen der montenegrinischen Hauptstadt (zumindest wird es so angegeben, also neben der Milleniumsbrücke). Sie ist die größte orthodoxe Kirche in Montenegro. Sie wurde von 1993 bis 2013 erbaut und Ihre fast 36 Meter hohe Kuppel dominiert das Bild der Stadt. Am 7. Oktober 2013 – dem 1700. Jahrestag des Toleranzediktes von Mailand – wurde die Auferstehungskathedrale feierlich vom Ökumenischen Patriarchen Bartholomeos I., den orthodoxen Patriarchen von Russland (Kyrill I.), Serbien (Irinej) und Jerusalem (Theophilos III.), den Erzbischöfen von Zypern (Chrysostomos II.), Athen (Hieronymos II.) und Albanien (Anastasios), dem polnisch-orthodoxen Metropoliten Sawa sowie zahlreichen weiteren Vertretern orthodoxer Kirchen eingeweiht. Diese Kathedrale ist also eine sehr junge Kirche und nach ihrer Einweihung erst 12 Jahre "alt", daher gibt es auch zeitgenössische Themen zu entdecken. Ein Fresko zeigt beispielsweise Karl Marx, (den Wuppertaler 😄) Friedrich Engels und den jugoslawische Diktator Tito in der Hölle. Schaut euch das letzte Bild an, es sind auch Politiker und andere Würdenträger auf der Wandmalerei verewigt.

Das war also ein kurzer Abstecher in die Hauptstadt Montenegros. Nachdem ich von allen Ländern, die ich bereise, einen Magneten mitnehme - wisst ihr ja bereits, bin ich hier auch auf der Suche nach einem. Montenegro hat es nicht so mit Magneten, ich bin leider nicht fündig geworden, auch in dem sehr angenehm klimatisierten Einkaufszentrum nicht, das ich bei der Ortsausfahrt besuche - leider Fehlanzeige. Von hier aus geht es also weiter den Berg hinauf, bis knapp über 1.000 Meter. Mittlerweile hat es ordentlich zugezogen und in der Ferne blitzt und donnert es. Es beginnt zu regnen und ich werde mich zunächst einmal unterstellen. Das Wasser von oben fürchte ich nicht, eventuell das Wasser auf den sehr kurvigen Bergstraßen. Was ich aber überhaupt nicht brauche, ist durch ein Gewitter zu fahren, das sollte erst einmal vorbeiziehen. Also Halt gemacht und einen netten, ebenfalls alleinreisenden Motorradfahrer aus Wolfsberg in Kärnten getroffen. Die üblichen Plaudereien, er hat es noch weiter heute und startet im Regen. Für mich sind es noch eindreiviertel Stunden, also bleibe ich noch ein wenig sitzen und warte ab. Zumindest das Gewitter hat sich verzogen und ich starte in Richtung Bosnien und Herzegowina. Grenzflaggen von diesen Ländern gibt es übrigens nicht, ich habe zumindest keine gesehen, finde ich schade, denn die machen sich immer ganz nett hier. So gibt es ein Foto vom Halt vor der Grenzkontrolle. Das Nummernschild ist mittels der Funktion  "Bereinigen" unkenntlich gemacht 😉.

Beim Regenstopp habe ich mir noch die Wettervorhersage angeschaut. Sie ist für die Berge nicht  besonders, es wird sich die nächsten Stunden nicht viel am Regen ändern. Lust meine Regenkleidung auszupacken, habe ich nicht, also werde ich wohl nass. Bei mittlerweile 17° aber mal eine angenehme Dusche und Abwechslung. An der Küste ist dann besseres Wetter und ich werde mich dann "Lufttrocknen".

Noch ein paar Kilometer nach Dubrovnik, das werde ich am Freitag besuchen und besichtigen und 17 Kilometer später habe ich meinen Zielort für die nächsten drei Tage erreicht, Trsteno. Zuvor allerdings, fotografiere ich noch die Franjo-Tuđman-Brücke. Sie ist nach Franjo Tuđman benannt, dem ersten Präsidenten Kroatiens nach Erlangung der Unabhängigkeit des Landes im Jahr 1991. Das Bauwerk überspannt bei Dubrovnik den Stadtteil Gruž mit einer Gesamtlänge von 518 m über eine Bucht der Adria mit der Mündung der Ombla. Dadurch verkürzt sich die Autostrecke zwischen Dubrovnik und Split um 12 km. Die Brücke wurde zwischen 1998 und 2002 errichtet.

Um kurz vor 18 Uhr erreiche ich meine Unterkunft - ein ziemlicher langer Tag auf dem Motorrad. Aber echt interessant, spannend, abwechslungsreich, 4 Länder, Regen, kühl, aber auch 36 Grad (kurz nach Podgorica) ... coooool ...


Zunächst ein paar Worte zu Kroatien: "Kroatien (kroatisch Hrvatska [xř̩ʋaːtskaː], amtlich Republika Hrvatska, d. h. Republik Kroatien) ist ein demokratischer Verfassungsstaat in der Übergangszone von Mittel-bzw. Ostmitteleuropa und Südosteuropa. Das Staatsgebiet Kroatiens erstreckt sich über ein teils in der Pannonischen Tiefebene liegendes kontinentales Binnenland, verbunden mit einem entlang der östlichen Adria verlaufenden mediterranen Küsten- und Hinterland, welches vom Dinarischen Gebirge als Wasserscheide zwischen Adria und Donau durchzogen wird. Hauptstadt von Kroatien ist Zagreb, die größte Stadt vor SplitRijeka und Osijek. Neben der Titularnation der Kroaten sind auch nationale Minderheiten Teil des Staatsvolks, von denen die serbische die zahlenmäßig größte ist. 

Die Wirtschaft Kroatiens wird stark vom Tourismus bestimmt, so dass 2019 die Einnahmen daraus 19,2 % des Bruttoinlandsprodukts ausmachten. Kroatien ist Mitglied der Vereinten Nationen, der Europäischen Union, der NATO, der OSZE und der Welthandelsorganisation. Seit 2023 gehört Kroatien zum Schengen-Raum und zur Eurozone." Wikipedia, 19.6.2025


Und noch ein paar Infos zum Tourismus: "Der Tourismus ist ein wichtiger Zweig der Wirtschaft Kroatiens. Das Land ist eines der sehr häufig besuchten Urlaubsreiseziele Europas. Mit rund 16 Millionen ausländischen Besuchern und 90 Millionen Übernachtungen im Jahr 2016 war Kroatien eines der besucherreichsten Urlaubsziele der Welt. Acht Gebiete wurden zu Naturschutzparks erklärt. Die Landschaft dieser Gebiete erhielt Schutz vor Entwicklungsprojekten.

2005 wurde Kroatien vom Verlagshaus Lonely Planet zur Destination of the Yeargekürt. Im Rahmen des Projektes Ethical Travel aus Berkeley wurde Kroatien 2008 hinsichtlich ethischem Tourismus zu einem der zehn empfehlenswertesten Reisezielen unter den Entwicklungsländern bestimmt. Kriterien für die Zusammenstellung der Liste sind der Umweltschutz, die Menschenrechte und die soziale Gerechtigkeit. 2010 ist Kroatien nicht mehr gelistet, da das Land gemäß der Weltbank nicht mehr als Entwicklungsland gilt. Die Redaktion von National Geographic Adventure äußerte im Hinblick auf die Schönheiten des Kornati-Archipels, dass Kroatien zu den meistersehnten Reisezielen gehört. Auch die US-amerikanische Vereinigung der Reiseveranstalter (USTOA) ließ Ende 2005 anhand der vorliegenden Buchungslage verlauten, dass Kroatien 2006 zu den begehrtesten Reisezielen der Amerikaner zählen werde." Wikipedia, 19.6.2025


Donnerstag, 19.6.
- ein ruhiger Tag, Feiertag ... man merkt es; das einzige Geschäft im Ort, das Lebensmittelgeschäft "Studenac Market" hat geschlossen. Immerhin habe ich gestern schon für drei Tage eingekauft, sodass ich versorgt bin. Übrigens gibt es in Trsteno auch kein Restaurant - eben ein seeehr kleiner Ort.

Nach einem Kaffee setze ich mich auf die hauseigene Terrasse und schreibe die Erlebnisse von vorgestern und gestern zusammen. Da ist doch einiges zusammengekommen und es braucht seine Zeit. Die Luft ist bis Mittag sehr angenehm, es knallt nicht herunter und ein paar Stündchen sind es schon - auch im Liegestuhl - unter der mit Pflanzen bewachsenen und schattengebenden, kühlenden Überdachung - Urlaub eben. Ein kurzes Mittagessen, ein Mittagsschläfchen und dann gibt es einen Nachmittagspaziergang hinunter zum "Hafen" und zum "Strand" - hinunter heißt 600 Meter Gehstrecke und 110 Höhenmeter. Der Ort liegt halt doch etwas erhöht am Hang. Beide Begriffe, Hafen und Strand, sind ihrer Bedeutung nicht so richtig würdig, aber wie gesagt, ein sehr kleiner Ort. Aufgrund des fehlenden Sandes ist das Wasser kristallklar und es gibt eine Besonderheit, die ich in dieser Form noch nicht gesehen habe, ein Meeresschwimmbecken. Dieses hat einen kleinen Zu-/Ablauf - zum Schwimmen ist mir heute nicht, daher teste ich die Wassertemperatur nicht. Jugendliche nutzen die Straße, um ihre Sprungkünste ins tieferliegende Meer zu demonstrieren (das unscharfe Bild wurde aus einem Video extrahiert).

Im Schatten am Wasser ist es soooo angenehm - ich höre Harry Hole und lasse die Seele baumeln - irgendwie wird mir das, wenn ich wieder zurück bin, abgehen 😄.

Die 110 Höhenmeter wieder hinauf, diesmal mit einer Abkürzung - auf dem Hinweg bin ich die Straße hinunter zum Hafen gegangen, jetzt geht es durch eine parkähnliche Anlage, die zum Arboretum Trsteno gehört. Der Großteil der Anlage ist nur gegen Entrichtung einer Eintrittsgebühr zu besichtigen.

Nun, das war's dann für heute. Den Rest des Tages werde ich mit der Planung für meinen morgigen Dubrovnik Ausflug verbringen und bei einem Film am Macbook ...