Korfu


... eine sehr abwechslungsreiche Insel ...

Traurigkeit, Trauer, Verzweiflung, Mitleid, keine Worte, warum, was ist das Motiv ... wie kann das bei uns in Österreich passieren ... seit gestern Vormittag/Mittag ist Österreich geschockt und wie gelähmt. Wenn ich ehrlich bin, hat mich die Wahnsinnstat am BORG in Graz viele Gedanken gekostet und auch die ein oder andere Träne - es ist unfassbar, es bleibt unfassbar und wird uns noch längere Zeit beschäftigen. So ist auch der eigentlich erfreuliche Ausgang des Länderspiels gestern Abend zur absoluten Nebensache geworden. Ich habe es zwar geschaut, doch hat man vor, während des Spiels und nachher bei den Interviews von Spielern und Trainern gesehen, dass das Spiel und das Ergebnis vollkommen nachrangig und nebensächlich war. Heute, nachdem ich den ganzen Tag gereist bin und gedanklich um Punkt 11 Uhr (10 Uhr Österreich) eine Gedenkminute eingelegt habe, sind meine Gedanken immer noch bei den Angehörigen und Freunden der Opfer ....


Mittwoch, 11.6. - heute geht es also nach Korfu, die "Besichtigungstour" wechselt in zu einer "Relaxtour". Das heißt nicht mehr durch überfüllte Städte gehen - Athen hängt mir echt nach, das hatte ich mir anders vorgestellt. Vielleicht war es auch die Kombination aus sehr hohen Temperaturen und den vielen Touristen (mich eingeschlossen), die Warteschlangen waren nicht lustig - allerdings, das Kap Sounion war super - also doch nicht sooo negativ 😉. Ich werde mich ab jetzt dem "Seele baumeln lassen" widmen, soweit  ich das überhaupt kann ... wir werden sehen.

Natürlich wie immer, geht es um 8 Uhr bei 27°C los. Einige Ampelphasen und ich komme auf die Schnellstraße/Autobahn. Es war gestern Abend schon ziemlich stürmisch und bei meinem kurzen Spaziergang zum Hafen, hat es mir meinen Sonnenhut vom Kopf geweht, habe ihn dann aber wieder eingefangen und habe das Kinnband angelegt - es war echt ziemlich windig. Der Wind setzt sich heute morgen fort und ich spüre einen gehörigen Seitenwind. Das ist ein kleines Hindernis, denn in wenigen Minuten passiere ich die Rio-Andirrio-Brücke.  Sie ist ziemlich ausgesetzt und die folgende Beschreibung wird es verdeutlichen - es ist echt lesenswert: "Die Rio-Andirrio Brücke (griechisch Γέφυρα Ρίου-Αντιρρίου Géfyra Ríou-Andirríou) oder offiziell Charilaos-Trikoupis-Brücke (Γέφυρα Χαρίλαος Τρικούπης) ist eine Straßenbrücke in Griechenland über die Meerenge von Rio-Andirrio (Στενό Ρίου-Αντιρρίου), die den Eingang zum Golf von Korinth bildet. Sie wurde 2004 eröffnet und verbindet Andirrio am Nordufer mit Rio auf dem Peloponnes, acht Kilometer östlich von Patras. Sie erregte Aufsehen, weil es lange für unmöglich gehalten wurde, eine Brücke in einem Erdbebengebiet über eine 2,5 km breite und 65 m tiefe Meerenge ohne stabilen Boden zu bauen.

Die von vier Pylonen getragene Schrägseilbrücke mit fächerförmigen Seilanordnungen hat in jeder Richtung zwei Fahrbahnen mit einer Standspur sowie einen Fußgänger- und Radfahrerweg außerhalb der Seilbefestigungen. Die insgesamt 2883 m lange Brücke besteht aus der 2252 m langen Hauptbrücke über dem Meer, der 392 m langen Rampenbrücke für die Zufahrt bei Río sowie der 239 m langen Rampenbrücke bei Andírrio. Die Hauptbrücke hat Stützweiten von 286 m, dreimal 560 m und 286 m. Die beiden mittleren Pylone sind insgesamt 230 m hoch, sie stehen in 65 m tiefem Wasser und erheben sich weitere 164 m über den Meeresspiegel. Die beiden äußeren Pylone stehen in etwas weniger tiefem Wasser und erreichen eine Höhe von 141 m über dem Meeresspiegel. Das Brückendeck erhält dadurch eine die ganze Meerenge überspannende Wölbung nach oben. Die mittlere Durchfahrt hat eine lichte Höhe von 52 m. Auf der Basis der Länge der Hauptbrücke ist sie die zweitlängste Schrägseilbrücke der Welt (nach dem 2460 m langen Viaduc de Millau)." Wikipedia, 11.6.2025, Quelle des ersten Bildes der ganzen Brücke: Pelleponnes.eu, 11.6.2025 - unter diesem Link befinden sich weitere sehr interessante Informationen.


Es weht ordentlich aus dem Golf von Korinth, zwar nicht ganz so, wie ich das mal im sehr hohen Norden in Norwegen erlebt habe. Da dachte ich echt, es weht mich von der Brücke. Doch das Gefühl ist immer noch präsent, da es sehr sehr beängstigend war. Die Enden der Trägerseile haben eine gewisse Breite und sie geben einen gewissen Windschutz, d.h, bei. Fahren von ca. 80 km/h macht das Motorrad mit mir dann immer leichte Schlenker - ist ein echt unangenehmes Gefühl. Bei echtem Sturm, und dafür ist diese Brücke ebenfalls bekannt, möchte ich sie nicht fahren - besonders keine zwei Kilometer, das ist Stress und Adrenalin pur!

Nach dem geglückten Überqueren der Brücke geht es dann recht gemächlich - unterbrochen durch vier Mautstellen - nach Igoumenitsa, einer der Fährhafen auf die Insel Korfu. Ich bin mal wieder viel zu früh dran, habe die Fähre für 14:30 gebucht und jetzt ist es gerade mal "High Moon", tja, das heißt warten. Ich tausche zunächst mein elektronisches Ticket gegen ein Papierticket bei dem blauen Häuschen, das elektronische gilt nicht und setze mich dann an den Rand und beobachte ... hole mein Baguette mit dem Käse hervor, mümmele herum und es kommt ein weiterer Motorradfahrer. Er kommt aus Frankreich und bereist die Welt sehr sehr intensiv mit seinem Zweirad. Das Gespräch, der Gedankenaustausch zwischen uns ist einfach toll. Er hat seinen Übersetzungsautomaten dabei und er spricht, ja klar, was sonst, französisch - ich bekomme es übersetzt und umgekehrt.

Ich habe seinen Vasco Translator V4 später mal gegoogelt (ich habe es zunächst für ein Handy mit entsprechender App gehalten) und finde das Teil unfassbar genial! Soll jetzt keine Werbung sein, aber es funktioniert irre gut, ist immer mit dem Internet verbunden - d.h. weltweit, hat also eine eingebaute eSIM, die überall gültig ist und keine Folgekosten hervorruft - echt genial! Zwar nicht ganz billig auf der Herstellerseite (389€), aber dafür kann man sich auf der vermutlich gesamten Welt verständlich machen. Genug der Werbung  😄.

Mein Motorradkollege nimmt eine andere Fähre, deutlich früher, aber die Verabschiedung ist sehr herzlich - auch ein gemeinsames Selfie hat sich noch ergeben ... Um 14 Uhr kann ich dann auf die Fähre fahren, ich bekomme einen Platz zugewiesen und ich muss mein Motorrad nicht "verzurren", habe ich so noch nicht erlebt. Es ist wohl mit keinem Wellengang und keinen Erschütterungen zu rechnen.

Ein letzter Blick auf den Hafen, und wenn ma genau hinschaut, dann schlängelt sich eine Straße den Berg hinunter, die genau am Hafen endet - auch das war cool ...

Die Überfahrt dauert ca. 75 Minuten. Möwen fliegen in  gleichem Tempo mit der Fähre mit. Es scheint ihnen Spaß zu machen. Ich habe eine dieser Möwen in ihrem Flug mit Slow Motion gefilmt, die Grazilität und die Leichtigkeit wie sich diese Vögel bewegen, ist schon sehr beeindruckend. Nur wenige Flügelschläge und sie bleiben im Tempo der Fähre, bis sie dann abdrehen und wieder zu einem neuen "Begleitflug" ansetzen.

Die Ankunft und das "Entladen" verläuft sehr schnell, ich bin einer der ersten, der das Schiff verlassen darf. Von der aus sind es 15 Kilometer bis zu meinem Quartier, einer sehr netten Ferienwohnung, die ich euch morgen präsentieren werde. Nach einer kurzen Rast geht es noch zum nächsten Supermarkt, irgendwie steht mir der Sinn nach etwas anderem als Käse, z.B. Salat und ich spaziere ein paar Meter am Strand entlang. Das Wasser werde ich morgen testen - bin mal gespannt. Wie gesagt, die "Meersalzwasserratte" bin ich ja nicht, aber mal sehen ...


Korfu (neugriechisch Κέρκυρα Kérkyra ​[⁠ˈkʲɛrkʲira⁠]​ (f. sg.); altgriechisch Κόρκυρα Kórkyra) ist mit einer Fläche von rund 585 Quadratkilometern die zweitgrößte der Ionischen Inseln und die siebtgrößte Griechenlands. Sie liegt, getrennt durch die Straße von Korfu, vor der bis zwei Kilometer nahen albanischen Küste. Die Apenninhalbinsel im Westen ist knapp hundert Kilometer entfernt. Korfu wird wegen seiner Vegetation auch „die grüne Insel“ genannt und zählt zu den wohlhabendsten Regionen Griechenlands. Die Insel und das sie umgebende Gebiet ist in drei Gemeinden untergliedert, der auch die Diapontischen Inseln als Gemeindebezirke angehören. Diese Gemeinden und die Gemeinde Paxi bilden zusammen den Regionalbezirk Kerkyra, der bis zur Umsetzung des Kallikratis-Programms den Status einer Präfektur innehatte. Hauptort ist die gleichnamige Stadt Korfu (Kerkyra). Die mehr als 100.000 Inselbewohner werden auch Korfioten genannt.

Korfu erstreckt sich über rund 60 Kilometer Länge vor der albanischen und griechischen Westküste im Ionischen Meer, rund 75 Kilometer südöstlich der Straße von Otranto. Die engste Stelle der Straße von Korfu zwischen dem Nordosten der Insel und dem albanischen Festland ist rund zwei Kilometer breit (westlich von Ksamil). Die Insel ist von Hügel- und Bergland geprägt, zwei Höhenzüge gliedern die Insel: im Norden die Kette des Pantokrator (bis 911 m Seehöhe) und in der Mitte der Agii Deka mit 576 m Höhe.


Donnerstag, 12.6. - ein sehr relaxten Tag ... und tatsächlich habe ich mich in aller Herrgottsfrühe ins Wasser gewagt. Das Meer ist glasklar, der Strand, zugegeben, nicht sonderlich breit, aber um 30 Minuten durch die Gegend zu schwimmen okay - was sage ich, ein Traum - mir entkommt ein echt ehrlich gemeintes WOW. Die Wassertemperatur ist der Hammer, sie liegt bei 23°, also fast Badewanne. Zum Schwimmen einfach genial. Hätte ich mir so nicht gedacht. Ich bin dann mal in mich gegangen und habe mir meine Abneigung für Salzwasser angeschaut. Das Ergebnis ist relativ simpel: vor vielen Jahren war ich mal auf einer Geräteeinschulung in Miami und wie ich es meistens gehandhabt  habe, habe ich anschließend eine Woche Urlaub angehängt, um auch ein wenig die Gegend kennenzulernen. Dazu gehörte natürlich auch Schwimmen im Atlantik vor Miami. Tja, und meine Angewohnheit bis zu diesem Tag war immer, recht weit hinauszuschwimmen. Ich war noch nicht so weit draußen, aber plötzlich spürte ich irgendetwas um meine Beine herumschwirren. Tausend Gedanken gleichzeitig, es gibt ja Haie vor Miami, ist das so einer, Panik geschoben und möglichst schnell wieder zurück zum Strand. Seit dieser Zeit habe ich echt ein komisches Gefühl im Meer schwimmen zu gehen - vielleicht unbegründet, aber das Gefühl ist da. Ist so ähnlich wie mit dem Wind gestern auf der Brücke ... extreme Gefühle bleiben nachhaltig hängen.

Hier allerdings nicht wirklich, denn es gibt einen durch Bojen abgegrenzten Bereich für Schwimmer. Bis zur Boje geschwommen, wieder zurück und dann noch ein paar Längen parallel zum Strand. Es ist gerade mal 9:30 und der Ort hier schläft noch. Geschäfte öffnen gerade, Menschen sind so gut wie keine auf der Straße, am Strand; das wird sich später dann ändern. Nach dem erfrischenden Nass noch die "Uferpromenade" entlang spaziert und zu Mittag aufs Zimmer. Es ist heute nicht ganz so heiß wie gestern.

Mittlerweile ist es später Nachmittag, ich bin nochmals eine halbe Stunde geschwommen, es ist einfach super und jetzt ist es leicht bewölkt, durchgängig und die Sonne schimmert so andeutungsweise durch die Wolkendecke. Meine Apartment ist 5 Minuten vom Wasser entfernt, sodass ich, solange ich hier bin, zumindest einmal am Tag ins Wasser hüpfen werde.

Übrigens Apartment, das Gorgona apartments & studios in Ypsos gefällt mir, obwohl es sehr unterschiedliche Bewertungen bekommen hat. Ich bewohne eine dieser Wohneinheiten im ersten Stock. Das Zimmer besteht aus einem großen Raum mit Bett, kleinem Tisch und zwei Sesseln, einem Einbauschrank sowie einem Kühlschrank und einer kleinen Küche. Private Parkplätze gibt es auch und wenn man im zweiten Bild genau hinschaut, steht mein Motorrad direkt hinter dem weißen Tor unter dem Baum - gut versteckt 😉. Natürlich hat das Apartment auch ein Bad. Die Aussicht von der Eingangstür geht in Richtung Berge und ist gut herzeigbar. Die Aussicht vom Balkon, der vorderste rechts, ist nicht so weltbewegend ...

Bis morgen sollten die Wolken dann verschwunden sein, angekündigt ist zumindest wolkenloser Himmel. Wäre prima, denn Ich habe eine Ganztagestour gebucht, mit einer Kreuzfahrt nach Paxos, Antipaxos und zu den Blauen Höhlen. Das wäre für superschöne Fotos natürlich optimal 😜. Zeit zum Schwimmen wird es auch geben - ich freue mich auf einen sehr sehr netten Ausflug, meine Drohne wird mich begleiten ...


... also dann bis morgen oder übermorgen - je nachdem, wie spät es morgen wird ...