Trsteno
... ein kleines Urlaubsdorf unweit von Dubrovnik ...
Donnerstag, 19.6. - ein ruhiger Tag, Feiertag ... man merkt es; das einzige Geschäft im Ort, das Lebensmittelgeschäft "Studenac Market" hat geschlossen. Immerhin habe ich gestern schon für drei Tage eingekauft, sodass ich versorgt bin. Übrigens gibt es in Trsteno auch kein Restaurant - eben ein seeehr kleiner Ort.
Nach einem Kaffee setze ich mich auf die hauseigene Terrasse und schreibe die Erlebnisse von vorgestern und gestern zusammen. Da ist doch einiges zusammengekommen und es braucht seine Zeit. Die Luft ist bis Mittag sehr angenehm, es knallt nicht herunter und ein paar Stündchen sind es schon - auch im Liegestuhl - unter der mit Pflanzen bewachsenen und schattengebenden, kühlenden Überdachung - Urlaub eben. Ein kurzes Mittagessen, ein Mittagsschläfchen und dann gibt es einen Nachmittagspaziergang hinunter zum "Hafen" und zum "Strand" - hinunter heißt 600 Meter Gehstrecke und 110 Höhenmeter. Der Ort liegt halt doch etwas erhöht am Hang. Beide Begriffe, Hafen und Strand, sind ihrer Bedeutung nicht so richtig würdig, aber wie gesagt, ein sehr kleiner Ort. Aufgrund des fehlenden Sandes ist das Wasser kristallklar und es gibt eine Besonderheit, die ich in dieser Form noch nicht gesehen habe, ein Meeresschwimmbecken. Dieses hat einen kleinen Zu-/Ablauf - zum Schwimmen ist mir heute nicht, daher teste ich die Wassertemperatur nicht. Jugendliche nutzen die Straße, um ihre Sprungkünste ins tieferliegende Meer zu demonstrieren (das unscharfe Bild wurde aus einem Video extrahiert).
Im Schatten am Wasser ist es soooo angenehm - ich höre Harry Hole und lasse die Seele baumeln - irgendwie wird mir das, wenn ich wieder zurück bin, abgehen 😄.
Die 110 Höhenmeter wieder hinauf, diesmal mit einer Abkürzung - auf dem Hinweg bin ich die Straße hinunter zum Hafen gegangen, jetzt geht es durch eine parkähnliche Anlage, die zum Arboretum Trsteno gehört. Der Großteil der Anlage ist nur gegen Entrichtung einer Eintrittsgebühr zu besichtigen.
Nun, das war's dann für heute. Den Rest des Tages werde ich mit der Planung für meinen morgigen Dubrovnik Ausflug verbringen und bei einem Film am Macbook ...
Freitag, 20.6. - was für eine Stadt ... Dubrovnik - sowas von dicht, nicht nur die Erlebnisse sondern besonders die Enge der Altstadt, umgeben von einer unfassbaren Stadtmauer. Es sind übrigens weit über einhundert Bilder entstanden, Dubrovnik ist einfach fotogen, ich kann natürlich nicht alle zeigen. Das Video ist unter "erschwerten Bedingungen" entstanden. Bei der Inbetriebnahme meiner Drohne wurde ich daraus hingewiesen, dass ich mich in einer erhöhten Warnzone befinde und ich somit die gesamte Verantwortung übernehme; dies musste ich am Display auch bestätigen. ist ein wenig einschüchternd und mahnt zur vermehrten Vorsicht.
"Die historische Stadt Dubrovnik erstreckt sich entlang der glitzernden Adriaküste in der bezaubernden Region Dalmatien im wunderschönen Kroatien. Die Stadt wird oft liebevoll als die "Perle der Adria" bezeichnet, da sie von außergewöhnlicher kultureller und historischer Bedeutung ist und Besucher aus aller Welt anzieht.
Die UNESCO-geschützte Altstadt begeistert mit unzähligen Sehenswürdigkeiten und ist von beeindruckenden Stadtmauern umgeben, die spektakuläre Ausblicke auf das kristallklare Wasser der Adria bieten. Die gut erhaltenen Gebäude und engen, verwinkelten Gassen erzählen Geschichten aus der glorreichen Zeit der Republik Ragusa, wie Dubrovnik früher hieß und die im Mittelalter und der Renaissance seine Blütezeit hatte."
Heute wird nicht Wikipedia zum Zitieren und als Informationsquelle herangezogen, sondern sämtliche Infos, auch der Eingangstext, stammen von Kroati.de, hinter diesem Link befinden sich die Informationen, die ich in teils gekürzter Fassung mit euch teilen möchte. Also dann auf in den Tag und zur Dubrovnik Stadtführung.
Um 9 Uhr nehme ich den Bus, in dem "gelben" Haus auf dem Bild unten habe ich meine Unterkunft und fahre 35 Minuten zum heutigen Zielort. In Trsteno ist der Bus noch wenig besetzt, bis wir in Dubrovnik ankommen, gibt es noch nicht einmal mehr einen Zentimeter Stehplatz. Etwas oberhalb der Altstadt ausgestiegen, hier verlassen die meisten Mitfahrer den Bus und Google Maps bringt mich zu meinem ersten Highlight, der Festung Lovrijenav.
Festung Lovrijenav: "Westlich der Altstadt, auf einem 37 Meter hohen Felsen, befindet sich die Festung Lovrjenac. Sie diente zur Verteidigung Dubrovniks sowie des westlichen Pile-Tors und ist ein Symbol der Freiheit der Stadt. Über dem Eingang steht die Inschrift "NON BENE PRO TOTO LIBERTAS VENDITUR AURO" (Die Freiheit wird nicht für alles Gold der Welt verkauft). Erstmals 1301 erwähnt, wird die Festung heute als Bühne der Sommerfestspiele, genutzt. Bekannte Schauspieler wie Rade Šerbedžija und Daniel Day Lewis spielten hier bereits Hamlet."
Die Festung gibt sonst nicht besonders viel her, außer ihrer Geschichte und die wirklich traumhafte Aussicht auf die Altstadt mit den umgebenden Festungsmauern und Türmen. Was sich jedoch von genau dieser Stelle anbietet, ist das angesprochene Drohnenvideo - das geht von hier aus super, denn der Empfang zwischen Drohen und Steuereinheit ist in alle Richtungen offen. Beeindruckend ist die Stadtmauer aus der Vogelperspektive, sie umgibt diese Stadt perfekt und die Altstadt inklusive Stadtmauer dient nicht umsonst als Kulisse für Games of Thrones.
Nach dem Drehtermin 😉 geht es wieder hinunter mit einem schönen Blick auf den alten Hafen und "hinüber" zum Eingangstor der Altstadt - es ist nicht gerade wenig los, ist ja such nicht zu erwarten, schließlich haben wir ein verlängertes Wochenende. Ganz so schlimm wie in Athen ist es aber nicht, die Menschenmassen haben noch die Möglichkeit, sich zu verteilen. Kurz nach dem Stadttor beginnt der Aufstieg zur Stadtmauer.
Die Stadtmauern: "Die Stadtmauer von Dubrovnik ist eine der Hauptattraktionen der Stadt und gehört zu den am besten erhaltenen Festungsanlagen Europas. Der 1940 Meter lange Mauerring umfasst fünf Festungen sowie sechzehn Türme und Bastionen. Er ist das ganze Jahr über für Besucher geöffnet und verfügt entlang der Mauer über drei Eingängen an verschiedenen strategischen Punkten. Bei einem Spaziergang entlang der Mauer kann man die Festungen von Dubrovnik wie Minčeta, Bokar und Ivan besichtigen, die die Republik Ragusa verteidigten und heute historische Zeugnisse von Dubrovniks reicher Vergangenheit sind."
Mal abgesehen von dem fast zwei Kilometer langen und der Sonne ausgesetzten Rundgang, sind bei diesem noch 1080 Stufen zu bewältigen. Die Angabe ist nicht offiziell, sie taucht im Internet auf, aber es wird sicher hinkommen - eine gewisse Grundfitness sollte man für diesen Rundgang schon mitbringen, zumal die Stufen nicht das Normmaß haben, sondern meistens um ein paar Zentimeter höher sind - vielleicht sind es nur 2-3 Zentimeter, aber die machen schon etwas aus - einfach Gewohnheit ...
Jetzt aber gibt es einen zwei Kilometer Rundgang über die Stadtmauer in vielen Bildern mit beeindruckenden Ausblicken in Richtung Altstadt, auf tief unten schwimmende Menschen, einem sehr willkommenen Statement und einem grandiosen Ausblick vom höchsten Turm,
Echt keine Ahnung wie lange ich auf der Stadtmauer verbracht habe, ich habe nicht auf die Uhr geschaut - einiges habe ich an Wasser gebraucht, meine Flasche ist leer, aber gleich nach dem Abgang von der Stadtmauer befindet sich, wie an vielen Stellen der Stadt, ein öffentlicher Wasserspender. Hier kann ich meine Flasche auffüllen, was ich im Laufe des Tages nochmals an zwei weiteren Stellen mache. Unten angekommen erwartet mich die Fußgängerzone, die Hauptstraße der Altstadt.
"Der Stradun, auch Placa genannt, ist die Hauptstraße in der Altstadt von Dubrovnik und das pulsierende Herz der Stadt. Mit ihren glänzenden Kalksteinplatten, die im Sonnenlicht leuchten, erstreckt sich die 300 Meter lange Straße vom Pile-Tor bis zum Ploče-Tor. Der Boulevard ist von beeindruckenden historischen Gebäuden gesäumt und bietet zahlreiche Cafés, Restaurants und Geschäfte. Hier finden auch viele kulturelle Veranstaltungen und Feste statt, die die lebendige Atmosphäre der Stadt widerspiegeln. Der Stradun ist ein Muss für jeden Besucher, der das historische und lebendige Dubrovnik erleben möchte."
Alle Sehenswürdigkeiten liegen sehr nah beieinander, sodass viele nur in einem Abstand von wenigen Minuten zu erreichen sind. Auch "ausgefallene" Geschäfte gibt es, wie dieses Süßwarengeschäft, welches eher an einen Obstmarkt erinnert - echt toll. Von den engen Seitengassen ganz zu schweigen, es wird gerade um Mittagsgäste geworben. Es gibt auch eher witzige Geschäfte, wie das "Weihnachtsgeschäft" - man kann nicht früh genug anfangen - wie auf dem Schild des Weihnachtsmann zu sehen, sind es nur noch 187 Tage bis zum Fest 😂 ...
"Dubrovnik ist bekannt für seine beeindruckenden Paläste, die die glorreiche Geschichte und Architektur der Stadt widerspiegeln. Der Rektorenpalast, ein architektonisches Juwel, vereint gotische, Renaissance- und barocke Elemente und dient heute als Museum. Der Sponza-Palast, im 16. Jahrhundert erbaut, diente als Handelszentrum und beherbergt heute das Stadtarchiv. Der Palast der Großen Räte wurde nach einem Brand wieder aufgebaut und repräsentiert den Reichtum der Republik Dubrovnik. Ein weiteres bemerkenswertes Bauwerk ist der Palast des Fürsten (Knežev dvor), der im Renaissance-Stil erbaut wurde."
"Die Altstadt von Dubrovnik ist reich an charmanten Plätzen, die Geschichte und Kultur vereinen. Der Luža-Platz ist das Herzstück, gesäumt von bedeutenden Bauwerken wie dem Glockenturm und dem Sponza-Palast. Der Marin-Držić-Platz vor der Kathedrale führt zum malerischen Stadtteil Karmen. Der Gundulić-Platz, bekannt für seinen täglichen Markt, beherbergt eine Statue des Dichters Ivan Gundulić und den Amerling-Brunnen. Der Ruđer-Bošković-Platz beeindruckt mit der Jesuitenkirche St. Ignatius und den berühmten barocken Treppen. Jeder Platz erzählt eine eigene Geschichte und lädt zum Verweilen ein."
"Nur wenige Meter entfernt befindet sich die Mariä-Himmelfahrt-Kathedrale. Sie wurde im frühen 18. Jahrhundert erbaut und steht an der Stelle einer älteren romanischen Kathedrale, die reich geschmückt und der Legende nach von Richard Löwenherz gestiftet wurde. Er dankte damit für seine Rettung auf der Insel Lokrum nach einem Schiffbruch. Das Innere der heutigen Kathedrale beeindruckt mit zahlreichen Bildnissen und Reliquien, darunter ein Polyptychon von Titian aus dem Jahr 1552, das die "Mariä Himmelfahrt" darstellt. Diese Kunstwerke und historischen Funde machen die Kathedrale zu einem bedeutenden Zeugnis der langen Geschichte Dubrovniks."
"Die Kirche Sv. Vlaha, auch als Kirche des Hl. Blasius bekannt, ist eines der bedeutendsten Wahrzeichen von Dubrovnik und dem Schutzpatron der Stadt gewidmet. Sie wurde 1715 auf den Ruinen einer romanischen Kirche errichtet, die bei einem Brand zerstört wurde. Die prächtige Barockkirche steht auf dem Luža-Platz und ist reich mit barocken Verzierungen geschmückt. Über dem Eingang thront eine Statue des Hl. Blasius, der eine Miniatur der Stadt hält. Das Innere beeindruckt mit einem Hauptaltarbild des Heiligen und einer vergoldeten Statue aus dem 15. Jahrhundert."
"Der alte Hafen von Dubrovnik spielte früher eine zentrale Rolle im Handelsnetzwerk der Stadt sowie der gesamten Region und war ein wichtiger Treffpunkt für Händler und Reisende aus dem Osmanischen Reich. Um Epidemien vorzubeugen, errichtete man 1377 das Lazarett, ein Quarantänelager (Anmerkung: das langerstreckte Gebäude am Hafen unten), bestehend aus acht Gebäuden und fünf Innenhöfen, das 1623 renoviert wurde. Im 17. Jahrhundert war das Lazarett der größte Verkehrsknotenpunkt an der Adria. Heute bietet es vielfältige Freizeit- und Einkaufsmöglichkeiten und ist ein malerischer Ort, an dem Besucher die historische Atmosphäre genießen können."
Nun, das war's ... ein sehr sehr dichtes Programm mit vielen tollen Erlebnissen, Sehenswürdigkeiten und Bildern ... ich mache mich jetzt auf den Weg zum Bus und gehe vorher noch in einem Supermarkt ein wenig Einkaufen. Ein Bus fällt aus, sodass ich auf den nächsten warten muss, kein Problem ich sitze im Schatten.
Um 18:30 erreiche ich meine Unterkunft und für heute ist es genug - außer Schreiben passiert heute nichts mehr. Morgen geht es weiter zu meinem zweiten Halt in Kroatien. Ich werde, nachdem es mehr oder weniger auf dem Weg liegt, einen Umweg über Mostar in Bosnien und Herzegowina machen. Dort lege ich eine recht frühe Mittagspause ein und werde dort das Wahrzeichen der Stadt, die Brücke über die Neretva besuchen ... aber dazu dann morgen mehr ...