Patras
... eine Zwischenstation ...
Montag, 9.6. - ein kurzer Reisetag nach Patras mit einem Abstecher zum Kanal von Korinth.
8:15 fertig gepackt, startklar - das Thermometer am Motorrad (es funktioniert ?!?) zeigt 29°C an. Noch ein paar Meter durch die Stadt und dann zunächst auf die Schnellstraße und dann über die Autobahn nach Korinth. Angenehme "Kühle" bedingt durch 130 km/h lässt die Fahrt zu einem tollen Erlebnis werden. Insgesamt passiere ich bis Patras wieder 5 Mautstellen. Di Fahrt ist landschaftlich ein Traum, entlang des Meeres, dann wieder Gebirge, viele kleine Ortschaften und Strände ...
Nach nicht ganz der Hälfte der Strecke kommt die Abfahrt nach Korinth und überraschenderweise ist direkt anschließend (also nur wenige Meter nach der Abfahrt) ein Besucherzentrum zum Kanal von Korinth. Ich stelle mein Motorrad ab und "erledige" die üblichen Fotos.
"Der Kanal von Korinth trennt bei Korinth die Halbinsel Peloponnes vom griechischen Festland. Er kann einem Schiff die Umfahrung des Peloponnes ersparen und damit den Seeweg verkürzen, zum Beispiel von Piräus nach Patrasum ca. 400 Kilometer. ... Für den in den Jahren 1881 bis 1893 gebauten, 6343 m langen Kanal wurde die Landenge von Korinth, der Isthmus von Korinth, an ihrer schmalsten Stelle durchgraben. Der Bau des Kanals erfolgte unter der Aufsicht der ungarischen Ingenieure István Türr und Béla Gerster. In Erinnerung an die ungarischen Erbauer sind die beiden Steintafeln am Kanal auch auf Ungarisch beschriftet. Die Eröffnung erfolgte am 6. August 1893. Seitdem verbindet der Kanal von Korinth den Saronischen Golf mit dem Golf von Korinth. Dazu wurde bis zu 84 m in die Tiefe durch Felsgestein hindurch gearbeitet. So erreichte man eine Wassertiefe von etwa 8 m. Das Kanalbett ist im Niveau des Wasserspiegels etwa 24,6 m breit, verengt sich jedoch bis zum Grund auf ca. 21 m, während die obere lichte Weite des Geländeeinschnitts durchschnittlich 75 m beträgt. Die Steilwände am Kanal ragen in einem Winkel von 71–77° bis zu 79 m in die Höhe. Auf der Höhenlage kreuzen fünf Brücken den Kanal. Beachtenswert sind die absenkbaren Brücken an beiden Enden des Kanals. Wenn sich ein Schiff nähert, werden sie durch ein motorengetriebenes Gestänge im Wasser des Kanals versenkt. Durch den Kanal verkürzte sich zum Beispiel die Weglänge zwischen den beiden wichtigen Häfen Piräus und Patras von rund 600 km um die Peloponnes herum auf etwa 200 km. ... 1944 sprengte die deutsche Wehrmacht einen Teil der Steilwand und alle Brücken über den Kanal. Um einen späteren Wiederaufbau zu erschweren, wurden zusätzlich Lokomotiven und Eisenbahnwagen im Kanal versenkt und Minen platziert. Der Wiederaufbau wurde mit Hilfe des United States Army Corps of Engineers 1946 begonnen und im November 1948 abgeschlossen. Es mussten mehrere hunderttausend Tonnen Geröll beseitigt werden." Wikipedia, 10.6.2025
Eigentlich habe ich hier ja etwas anderes vor. Ich möchte mit der Drohne durch den Kanal fliegen. Aus dem Besucheranstraom heraus ist das nur schwer möglich, also fahre ich ein paar Kilometer und komme an einen Platz (habe ich gestern schon ins Navi eingegeben), der vollkommen leer ist. Er dürfte als Abbaugebiet für irgendetwas dienen, beachtet die "Einbuchtungen" in der Kanalwand. Zusätzlich sind ehemalige Abwehranlagen zu sehen und die evtl. Abbaugebiete hängen mit den oben beschriebenen Zerstörungen und Wiederaufbauten zusammen, Teile der Wände sind in diesem Bereich ungewöhnlich glatt.
Weit vor der vereinbarten Zeit komme ich in Patras an. Ich lasse meinen Vermieter wissen, dass ich da bin - ich muss noch ca. eineinhalb Stunden bis zum Bezug des Apartments warten - macht aber nichts, denn ich sitze im Schatten eines Baumes und plaudere mit einem ehemaligen pakistanischen Staatsbürger, der mittelweile seit 27 Jahren in Patras lebt und als Koch arbeitet. Er stimmt übrigens auch überein, dass Athen eine ungewöhnlich schmutzige Stadt ist.
Am Ende des Tages und einem Erholen auf dem klimatisierten Zimmer - und dem Anschalten der Waschmaschine, um mal wieder etwas Schmutzwäsche auf ordentlich zu bringen - geht es zu einem naheliegenden Supermarkt und ich versorge mich für die nächsten zwei Tage plus Weiterfahrt nach Korfu.
Die bereits getrocknete Wäsche wird abgenommen und vom Balkon aus dem dritten Stock ein Foto in die eine Richtung auf meine "Warte" Kirche gemacht und in die andere Richtung mit Blick auf den Hafen.
Dienstag, 10.6. - ein echter Ruhetag ist angesagt - mal abgesehen vom Aufarbeiten des liegengeblieben Reiseberichts. Das werde ich bei angenehmen Zimmertemperaturen erledigen, obwohl es mittlerweile doch sechs Stunden in Anspruch genommen hat.
Am späteren Nachmittag werde ich dann noch einen kleinen Spaziergang zum Hafen machen und am späten Abend dann das nächste Fußball Qualifikationsspiel San Marino gegen Österreich schauen, gegen den letzten der FIFA Weltrangliste, Nummer 210. Alles Andere als ein gaaaanz deutlicher Sieg wäre eine Überraschung.
Der Spaziergang zum Hafen hat zwei Dinge gebracht. Das Buch hat leider ein offenes Ende was die Hauptfigur, den Kommissar betrifft, also Buch Nr. 9, Die Larve aus der Hary Hole Krimiserie - tja, Internet macht's möglich - ich habe begonnen Buch Nr. 10 zu hören. Jetzt ruht es wieder bis zum nächsten Gehen/Spaziergang/Wandern. Das zweite - DAS WASSER IST DER HAMMER - und das in einem Jachthafen. Aber seht selbst ...
Übrigens muss ich diesem Apartment, das ist das erste Mal in diesem Urlaub wenn ich schreibe, auf mein 5G Netz zugreifen. Das funktioniert super, belastet aber meine freien GB Einheiten im Roaming. Das WLAN hier ist so grottenschlecht, dass es gerade mal für das Lesen von Nachrichten taugt, aber für sonst so ziemlich nichts. Die Rezensionen haben ein gutes WLAN angegeben, aber auch nach zweimaligem Neustart des Routers, ist bei mir keine Verbesserung eingetreten. Auch wenn es kein WLAN mehr geben sollte bis zum Ende meiner Reise, sollte ich mit meinen Freieinheiten auskommen - sonst lest ihr halt nichts mehr 😉 ...