Albanien
... im Moment noch ein Geheimtipp für Urlaube oder Kurzurlaube ...
Sonntag, 15.6. - heute geht es also weiter nach Albanien. Ich werde die Insel Korfu verlassen - echt schön war's - und mich wieder aufs Festland in "unsere" Zeitzone begeben. Allerdings zum dritten Mal auf meiner reise außerhalb der EU. Bin gespannt, was es diesmal für Grenzformalitäten mit dem eigenen Fahrzeug geben wird. Bisher ist ja alles recht reibungslos verlaufen.
Mal wieder bin ich zeitig dran, die Fähre soll um 12:15 starten, für die Überfahrt von Korfu nach Saranda (Albanien) ist eine Fahrzeit von ca. 40 Minuten eingeplant. Meine Ankunftszeit ist mit 11:50 angegeben - ich komme also früher an, als ich losfahre 😂. Das Beladen des Motorrads ist schweißtreibend, es ist dunstig bewölkt und es dampft ordentlich vor sich hin. Start, ein kurzer Blick zurück und es geht die 17 Kilometer zum Fährhafen los. Der Fahrtwind macht die fahrt angenehm. Es ist noch recht zeitig am Sonntagmorgen und es sind so gut wie keine Fahrzeuge auf der Straße, vereinzelte Schwimmer nehmen gerade ihr Morgenbad.
Am Fährhafen angekommen, irre ich erst einmal mit meinem Motorrad umher, es ist nicht ganz klar, wo die Fähre starten wird. Die Stelle gefunden und ein kleines Schildchen weißt auf die Passkontrolle nach Saranda hin. Der Wartebereich ist angenehm klimatisiert, es ist aber noch nicht geöffnet - wie gesagt, 9 Uhr ist schon etwas früh ...
Nach einiger Zeit des Wartens, es sind übrigens auch schon andere Touristen anwesend, werden wir nach Öffnung der Durchgangstür zur Passkontrolle, freundlich aufgefordert, unsere Fährtickets herzuzeigen. Ich habe meins nicht ausgedruckt, obwohl extra darauf hingewiesen wurde, hatte keinen Drucker zur Verfügung. Wäre auch nicht das Problem, es wird auch mit elektronischer Sichtung akzeptiert, allerdings ... zu bin ich früh dran 😜 ... ich soll warte und um 11 Uhr nochmals nachfragen. Warten, Nachrichten lesen, diesmal gibt es (noch keinen) mit dem ich Plaudern kann. Es ist 11 Uhr ... ich soll warten und um 12 Uhr nochmals nachfragen. Komisch, um 12:15 soll die Fähre auslaufen - okay, soll sein, sie werden schon wissen was sie tun, machen das ja nicht zum ersten Mal. Andere Reisende, die anscheinend ebenfalls dieselbe Fähre gebucht haben, sind nicht ganz so geduldig. Um kurz vor 12 geht es dann tatsächlich los und ich halte mein Ticket und meinen Pass parat. Mittlerweile hat sich ein zweiter Motorradfahrer dazugesellt und wir fangen an zu reden, tja, den Dialekt kenne ich doch - ein Badener 😄 - also fast schon heimatliche Gefühle. Was sie diesmal bei der Ausreise nicht sehen möchten, ist die "Grüne Versicherungskarte". Gelesen hatte ich es anders.
Wir plaudern, tauschen unsere Erfahrungen aus, übrigens ist er ebenfalls vor kurzem 65 Jahre geworden und meinte, er müsste nochmals auf Tour gehen, kommt mir irgendwie bekannt vor ... dürfte das neue Zeitalter der "Midlife Crisis" sein. Dazu gesellt sich dann noch ein Paar, die mit dem Auto hier sind ... sie haben ein "W" Kennzeichen. Der Herr ist gebürtiger Wiener, die Dame ist ein "Zuagrasta", so wie ich, sie kommt aus Heidelberg. Also dann, einige Plauderei, es ist mittlerweile doch einiges nach 12:15, die Fähre noch nicht da, aber in Sichtweise.
Rauf aufs Schiff, Motorräder und Autos verladen und es geht los. Zunächst fahren wir in nördlicher Richtung parallel zur Küste von Korfu, vorbei am höchsten Berg mit 900 Metern und irgendwas, eine echt nette Überfahrt, nette Gespräche, nette Ausblicke, bis dann vor uns Saranda auftaucht. Ein interessantes Wassergefährt taucht plötzlich neben uns auf - schaut es euch mal an.
Bei der Einreisekontrolle bildet sich eine echt lange Schlange und nachdem die Passagiere ohne Fahrzeug beim Verlassen des Schiffs den Vortritt haben, sehen die mit den Fahrzeugen am Ende der Schlange an. Das kann ja dauern. Nebenan wird eine Dame mit Kind und Kinderwagen an dieser vorbeigeführt, die nette Neu-Wienerin kommt auf die Idee zu fragen, ob das die "Spur" auch für "Befahrzeugte" gilt und siehe da, es ist so. Wir umgehen die Wartenden und reichen brav unsere Papiere (Pass und Zulassungsschein) dem Grenzbeamten, Grüne Versicherungskarte braucht er nicht. Das ging aber schnell! Nach der Hafenausfahrt, im Grunde die Einreise nach Albanien, geht es dann echt steil die Stadt hinauf, quer durch die Stadt, am Ende der Stadt wieder hinunter und es geht bei ca. 35° ordentlich dahin. Solange ich fahre, ist die Hitze erträglich, der Fahrtwind kühlt doch ordentlich. Nach so 25 Kilometern tut sich vor mir ein Gebirge auf, zunächst dachte ich, das TomTom würde die Küste entlang navigieren - wohl nicht richtig geschaut. Für meine Navigation habe ich als Grundeinstellungen "Schnellste Route" und als Vermeiden "Unbefestigte Straßen" eingegeben - so geht es über eine sehr sehr gut ausgebaute Schnellstraße bis auf 1000 Meter hinauf, die Berge ringsherum sind ca. 1800 Meter hoch. Das Gebirge überquert und dann hinunter und die Ebene. Eine echt sehr sehr tolle Strecke mit einem Haufen sehr interessanter Kurven auf einer hervorragenden Straße und einer sensationelle Aussicht - Motorradfahrer, was willst du mehr!
Nach ungefähr dreieinhalb Stunden Fahrt und einem Tankstopp, erreich mein Quartier, denke ich zumindest. Meinem Vermieter ein Bild von meinem Standort geschickt, das kennt er nicht, er schickt mir seine Koordinaten - und tja, ich bin ziemlich verkehrt. Zwar im richtigen Ort, in Durres, aber 1,7 Kilometer von meiner Unterkunft für die nächsten drei Nächte entfernt. Neue Koordinaten eingegeben, mich wieder mit einem Foto gemeldet und ich bin an der richtigen Adresse. Ein sehr netter, junger Vermieter, er hilft mir beim Tragen meines Gepäcks in den vierten 😩 Stock - Lift gibt es keinen - und ich kann erst einmal verschnaufen. Motorradgewand ausgezogen, "normale" Kleidung an und ich suche den nächsten Supermarkt, um mich für die nächsten Tage zu versorgen. Selbstversorger werde ich hier nur eingeschränkt nutzen, da eine Pizza so zwischen 4€-6€ kostet. Ein Bier würde im Restaurant übrigens auch nur 2€ kosten. Ich entscheide mich für eine Take away Pizza und setze mich auf meine Terrasse. während ich dem Halli Gallie unten am Strand folge und mir auch die aktuellen Hits zu Gemüte geführt werden 😄.
Es ist/war ein netter Tag, aber die Hitze hat doch wiedermal Spuren hinterlassen, werde heute nicht sehr "alt werden" ... übrigens, für die, die es nicht wissen, ich war letzten November für einen 10-Tage Urlaub hier, so 5 Kilometer von diesem Quartier entfernt, in Golem. Es war letzten Herbst/Frühwinter der Hammer, ein traumhaftes Wetter mit 25° während des Tages. Ich hatte hier eine unfassbar schöne Zeit, sodass ich diesen Ort als Zwischenstation ausgewählt habe. Was ich allerdings im Laufe des Abends feststellen muss, die Sonne geht doch wesentlich unter, sodass das Video, welches ich im November mit der Drohne gemacht habe, zu dieser Jahreszeit nicht wiederholbar ist - ihr werdet es morgen Abend sehen, wenn ich es hier präsentieren werde,
... eine Gute Nacht und bis morgen ... es wird ein Strandtag werden ...
Montag, 16.6. - ein total ruhiger Tag - total nichts - fühlt sich auch gut an 😄 ... ein wenig auf der Strandpromenade Spazierengehen, für eine halbe Stunde ins Wasser schwimmen und plantschen - das Wasser ist kühler hier, auf Korfu war es wärmer ... dann ein paar Lebensmitteleinkäufe, eine Take Away Pizza gekauft und der Tag neigt sich dem Ende.
So wie im November, am Wochenende war der Strand und der Ort "voll" - dem Vernehmen nach, fahren viele Albaner hierher um ihr Wochenende zu verbringen, einige haben auch eine Wohnung am Strand. Heute allerdings ist es nicht ausgestorben, wie letzten Herbst, aber es ist deutlich weniger los. Die Liegestühle sind kaum belegt, der Ort ist (noch nicht) ausgebucht - vielleicht legt es auch daran, dass Albanien tatsächlich im Moment als Geheimtipp gilt, das wird sich sicher in nächsten Jahren ändern, die Bautätigkeit lässt zumindest darauf schließen!
So ... und jetzt zu dem gestern versprochenen Video. Ursprünglich wollte ich dieses mit dem Bild des Sonnenuntergangs von heute gegenüberstellen, dem ersten Bild oder im Browser dem Bild links. Der heutige Sunset gibt zwar auch etwas her, ist echt nicht übel, aber es ist leicht bewölkt und den "echten" Sonnenuntergang wird es heute so nicht geben.
Ich habe das Video mit meiner Drohne, wie gesagt, im November gaufgenommen. Die Sonne geht über dem Meer um Einiges weiter östlich unter. Ein heutiges Video mit einem Flug in Richtung Durres Zentrum, würde die damalige Stimmung bei weitem nicht wiedergeben. Das Video wurde in VideoPad bearbeitet und war ursprünglich 1:15 Minuten lang - es hat aber meines Erachtens etwas gefehlt, die Musik, deren Song ausgespielt gehört. Also habe ich das Video der Songlänge angepasst, somit ist es ein wenig verlangsamt. Stört aber nicht und wenn man es nicht wüsste, dann würde es vermutlich auch nicht auffallen, außer vielleicht anfänglich die kleinen Wellen am Strand, die minimal wie in Zeitlupe dahinplätschern. Die Musik ist übrigens ein Free Download und heißt: "Sunset and You" von TürkFethi und ist auf Pixabay.com zu finden. Die beiden, das Video und die MP3 Datei passen einfach unfassbar gut zusammen. Auch dieses Video gibt es in 4k - also schaut es euch zuhause auf eurem SmartTV an, dreht die Lautstärke auf, stellt die Gespräche ein und versinkt in DIESEM Sonnenuntergang ...
Ein sehr ruhiger Tag neigt sich dem Ende. Morgen heißt es zeitig aufstehen, so gegen 6:45, denn um 7:15 werde ich von meiner Unterkunft (was für en Luxus) zu einer grandiosen Eintagestour abgeholt. Sie liest sich hervorragend, die Bewertungen sind alle sehr gut und ich freue mich schon echt drauf: "Von Durres aus: Blue Eye, Ksamil Inseln und Saranda Tagestour"
Dienstag, 17.6. - 20:30, es ist echt spät geworden und es war eine Ganztagestour. Sehr viel Zeit im Bus verbracht, aber das liegt in der Natur der Sache, wenn man weit entfernte Sehenswürdigkeiten besichtigen möchte. Immerhin gut klimatisiert und sehr nette Teilnehmer:innen auf der Tour. Wir waren nicht viele, 18 Personen in einem Kleinbus, das war echt okay.
Okay, es ist 6:45 und ich bin schon eine zeitlang wach. Zum Langschläfer werde ich in diesem Urlaub auch nicht mehr werden; die 5-6 Stunden Schlaf reichen einfach ... Um 7:00 setze ich mich an den Strand (noch ein wenig leer 😄) direkt vor der Haustür und warte, es kommt eine WhatsApp Nachricht, dass sie sich etwas verspäten werden. Um 7:30 werde ich dann gebeten zur 300 Meter entfernten Hauptstraße zu kommen, warum, wird mr dann gleich klar. Es ist tatsächlich schon der Bus und kein "Zubringertaxi", wie ich es sonst schon erlebt habe. Es werden noch andere Teilnehmende aufgegabelt und dann geht es raus aus Durres/Golem und in Richtung Süden. Unser Tourguide, er hat sich mit Namen Klodi vorgestellt, gibt uns gleich interessante Informationen zum Tourverlauf und zu Albanien. Seine Infos kann ich nicht in Einzelheiten wiedergeben, daher folgt mal wieder eine Interquelle, diesmal NICHT Wikipedia. Fangen wir mit der KI von Google an: "Albanien ist ein kleines südosteuropäisches Land auf dem Balkan. Seine Küste verläuft entlang der Adria und des Ionischen Meeres. Das Landesinnere wird von den Albanischen Alpen durchzogen. Das Land kann mit zahlreichen Burgen und archäologischen Stätten aufwarten. Im Zentrum der Hauptstadt Tirana liegt der großzügige Skanderbeg-Platz, an dem sich das Historische Nationalmuseum mit Exponaten aus der Antike bis zur postkommunistischen Zeit und die mit Fresken verzierte Et’hem-Bey-Moschee befinden. "
Das Infoportal östliches Europa bietet folgende Info (auszugsweise) an: "In Albanien leben 2,8 Millionen Menschen (Stand 2022). Dies sind weniger als noch zu Beginn des Jahrtausends: 2001 waren noch 3,1 Millionen Menschen in Albanien gemeldet. Der Bevölkerungsrückgang ist auf eine stetige Emigration und auf einen Rückgang der Geburten in den vergangenen Jahren zurückzuführen. Charakteristisch für die Geschichte Albaniens ist die Tatsache, dass viele Albaner außerhalb des albanischen Kerngebietes leben. Mit einer Auswanderung von 3,3 Menschen von 1000 pro Jahr liegt Albanien gleich auf mit dem Tschad und Marokko. Derzeit leben etwa 3-4 Millionen Albaner im Ausland, davon knapp 2 Millionen im Kosovo, ca. 0,5 Millionen in Mazedonien, kleinere Gruppen in Montenegro, Südserbien, Griechenland, Süditalien, den USA und Australien. Negativ auf das Bevölkerungswachstum wirken sich auch fallende Geburtenraten aus. Während eine Frau in Albanien 1990 durchschnittlich noch 2,97 Kinder bekommen hat, waren es 2012 nur noch 1,76. ..."
Planet wissen gibt ebenfalls sehr interessante Informationen. Eingeleitet wird der Text mit folgender Überschrift: "Diskriminierung, Armut und Korruption – Albanien hat mit vielen Problemen zu kämpfen. Doch politische Reformen sorgen langsam für eine positive Entwicklung. Seit 2014 ist das Land offizieller Beitrittskandidat der Europäischen Union." Besonders Korruption st nach wie vor allgegenwärtig, wie unser Tourguide uns mitteilt. Diese Info habe ich auch von dem Tourguide im November 2024 bekommen, dieses Problem scheinen sie nicht wirklich in den Griff zu bekommen. Weiter aber zur Info, de dieses Portal zu bieten hat: Die ersten freien Wahlen in Albanien fanden 1991 statt. Seitdem sind in dem Staat auf der Balkanhalbinsel grundlegende rechtsstaatliche Prinzipien in der Verfassung verankert. Zum Beispiel parlamentarische Demokratie, Gewaltenteilung und Grundrechte. Mehr als 40 Jahre lang hatte zuvor die kommunistische "Partei der Arbeit Albaniens" unter Enver Hoxha geherrscht.
Zunächst war Albanien in enger Beziehung zur Sowjetunion, seit 1961 Partner der Volksrepublik China, darauf folgte eine lange Phase in außenpolitischer Isolation. Nach dem Tod Hoxhas im Jahr 1985 dauerte es weitere fünf Jahre, bis das kommunistische Regime gestürzt wurde und eine Öffnung des Landes folgte. Die parlamentarische Republik in ihrer heutigen Form beruht auf der Verfassung von 1998. Seit 2013 wird Albanien von Ministerpräsident Edi Rama (Sozialistische Partei) regiert.
Heute ist Albanien Mitglied der NATO und der Vereinten Nationen. Es gehört nach wie vor zu den ärmsten Ländern Europas. Das albanische Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt liegt mit 5.261 US-Dollar ganze 40 Prozent unter dem EU-Durchschnitt. Der monatliche Durchschnittslohn beträgt um die 400 Euro brutto. Die Arbeitslosenquote lag 2018 offiziell bei 13,7 Prozent, die Jugendarbeitslosigkeit deutlich darüber, bei rund 30 Prozent."
Alle Artikel in gesamter Länge zu lesen zahlt sich aus. Albanien ist eine sehr sehr faszinierendes und für Touristen sicheres Land. Albanien kann auch auf eine lange Geschichte zurückgreifen, die eng mit der griechischen Geschichte und später dem osmanischen Reich verbunden ist. Als Urlaubsland ist es (derzeit noch) perfekt geeignet. Es ist verhältnismäßig günstig, wird sich in den nächsten Jahren sicher ändern, bietet wunderschöne Sandstrände, auch einsame Buchten und im Norden/Osten grenzend an Montenegro und dem Kosovo hohe Berge (bis 2.800m) sowie langsam beginnenden Bergtourismus. Ihr seht, irgendwie bn ich seit letztem November zum Albanien Fan geworden und für einen Kurzurlaub werde ich mal wiederkommen - allerdings dann eher im September/Oktober.
So, das waren mal ein paar Grundinfos zu Albanien, weiter geht's mit der Tour. Ein paar Eindrücke von der Fahrt mit einzelnen Fotos aus dem Bus oder von Fotostopps vermitteln die Schönheit der Natur.
Nach drei Stunden Fahrt erreichen wir unser erstes Ziel, das Blue Eye. Das "blaue Auge", das Syri i Kaltër, ist ein Bergsee am Westhang des Gebirges Mali i Gjerë. Den Namen erhielt der Bergsee Syri i Kaltër durch die Farbe seines Wassers. Die Karstquelle, mit einer Wasserdurchflussrate von 6 m³/s die wasserreichste Quelle des Landes und zeigt Albanien von einer seiner schönsten Seiten. Um zu dem 15 Meter tiefen Blauen Auge zu kommen, wird im Bus abgestimmt, wir werden einen "Zug" verwenden. Wir sind zeitmäßig ein wenig später dran, eine Mitfahrerin hat leider ein etwas gröberes Problem im Bus bei Kurvenfahrten, evtl. auch geschuldet der Fahrweise des Busfahrers. Sie hat es aber schon angekündigt, sodass der sich bei ihr umdrehende Magen, ein paar Zwischenhalte am Straßenrand notwendig machte. Unser Tourguide ist mit dieser Situation hervorragend umgegangen (allerdings nicht alle Mitfahrenden). Er meinte, se soll sich nicht stressen, sie ist immerhin die einzige mit dem Problem, er hatte schon Touren, bei denen es vier Personen ähnlich ergangen ist.
Klodi hat es sich dann nicht nehmen lassen, in dem eiskalten Wasser ein paar Schwimmzüge zu absolvieren. Nach seinen Aussagen hat das Wasser 5-6 Grad - eher frisch also ... Ich diskutiere das mit einem Schweizer Pärchen, sie nutzen den Bus "nur" als Transportmittel von Tirana nach Saranda und werden uns dann dort verlassen. Das Mädel meinte, das ist n echt so arg, sie hat erst im Jänner Eisschwimmen in der Schweiz gemacht. Nun ja ...
Zurück im Bus geht es zu unserem nächsten Punkt, der Burg Lekuresi. Diese befindet sich hoch über der Stadt Saranda im Süden Albaniens und trägt ihren Namen, weil sie im gleichnamigen Ort Lekures liegt. Von den Burgwällen hatte man früher genauso wie heute einen sehr weiten Blick auf die Umgebung. Die Burg stand somit an einem strategisch besonders wichtigen Punkt. Sultan Suleiman ließ die Festung im Jahr 1537 errichten, da er die griechische Insel Korfu attackieren wollte und dazu den Hafen sowie die Bucht von Saranda kontrollieren musste. Außerdem konnte so die bedeutende Straße nach Butrint überwacht werden. Die Burg als solches gibt nicht viel her, sie hat auch keine eigene Webpage, der Ausblick von hier oben ist aber grenzgenial - und das/die Restaurants und die Terrassen auf zwei Ebenen verteilt, werden beim abendlichen Sonnenuntergang sehr sehr gut besucht sein. Die Lage und das Ambiente sind schon ein Traum.
Saranda (albanisch auch Sarandë; griechisch Άγιοι Σαράντα Ágioi Saránta; italienisch Santi Quaranta) ist eine Hafenstadt im äußersten Süden Albaniens mit fast 20.000 Einwohnern (Volkszählung 2023).[1] Saranda ist ein beliebter Badeort am Ionischen Meer unweit der griechischen Insel Korfu.
Übrigens, wenn ihr euch erinnert, in Saranda bin ich vorgestern mit der Fähre von Korfu gekommen, bei genauem Hinsehen ist auch der Fährhafen zu erkennen. Saranda liegt an einer kleinen, nicht sonderlich geschützten und nach Süden offenen Bucht, die von 200 bis 400 Meter hohen Hügeln umgeben ist. Von der fruchtbaren Ebene im Osten ist die Stadt durch einen schmalen Hügelzug getrennt, der sich nach Süden bis zum knapp 20 Kilometer entfernten Vivar-Kanal bei Butrint zieht und sich nördlich der Stadt zu 600 Meter hohen Bergen erhebt. In der Antike hieß der Ort Onchesmos und diente vor allem als Hafen von Phoinike. Diverse Überreste aus der Spätantike sind noch heute im Stadtzentrum zu sehen. Darunter sind auch die Reste einer großen Synagoge, Beweis für die jahrtausendlange Präsenz von Juden in Albanien. Im 6. Jahrhundert wurde oberhalb der Stadt die das „Klosters für die vierzig Märtyrer“ gebaut, vermutlich ein Pilgerort mit großer Krypta. Von ihrem griechischen Namen Hagioi Saranta leitet sich auch der heutige Name Saranda ab.
Unser letzter Besichtigungsort wird Ksamil sein. Ksamil ist ein Badeort ganz im Süden Albaniens am Ufer des Ionischen Meers, Der Ort gibt auch den Namen für die vier kleinen vorgelagerten Inseln und der langen Halbinsel zwischen dem Butrintsee im Osten und dem Meer, auf der der Ort ungefähr 15 Kilometer südlich von Saranda liegt. Südlich des Orts verbreitert sich die Halbinsel und formt eine attraktive Küste mit vielen Buchten mit Sandstrand und einigen kleinen Inseln. Von Ksamil, das an der engsten Stelle der Straße von Korfu liegt, sind es keine vier Kilometer zur griechischen Insel Korfu.
Einige der Teilnehmer:innen machen eine Bootstour zu den vier Inseln, ich werde mich in den Schatten setzen und meine Drohne fliegen lassen. Bilder gibt es daher keine von dem Ort, das Drohnenvideo zeigt auch hier wieder tiefblaues Wasser - ein Traum.
Die Rückfahrt starten wir um 16:45, es ist schon recht "spät", denn die Rückfahrt dauert ... Zunächst in den Bergen, der Süden Albaniens ist an der Küste ziemlich gebirgig, dann durch die Ebene nach Durres. Einen Zwischenstopp legen wir noch ein. Wir halten an einer Tankstelle mit Restaurant mit Blick auf einen Teil des Vjosa River Wild (der Link für zur Original Webseite). Dieser Fluss ist Teil des Vjosa National Parks:
"Der Nationalpark Wildfluss Vjosa in Südalbanien schützt den Fluss Vjosa und vier Nebenflüsse. Die Vjosa gilt als letzter großer Wildfluss Europas außerhalb Russlands. Der 2023 von der Regierung eingerichtete Nationalpark umfasst eine Fläche von 12.727 Hektar.
Der Park umfasst das Flussbett der Vjosa auf ihrer ganzen Länge innerhalb Albaniens von rund 190 Kilometern und dasjenige der Nebenflüsse sowie weiteren Zuflüssen. 47 % des Parks gelten als Wasserfläche, 36 % als Ufer- und Überschwemmungsgebiete, 17 % als Landfläche wie Schluchten und Erosionshänge. Es handelt sich um einen sehr schmalen, rund 400 Kilometer langen Streifen, der sich quer durchs südalbanische Küsten- und Bergland zieht.
Die Vjosa zählt zu den größten verbliebenen Wildflüssen Europas. Das Gewässer ist nicht kanalisiert, gestaut oder verbaut. Es handelt sich um einen freifließenden Fluss, der sich in seinem Bett immer wieder neue Wege sucht und Flächen überschwemmt. Speziell ist, dass auch die bedeutenden Nebenflüsse noch weitgehend naturbelassen sind.
Die Vjosa ist Heimat von 1175 Pflanzen- und Tierarten, darunter auch einige gefährdete. Im ungestörten, bis zu zwei Kilometer breiten Flussbett finden sie eine Heimat, die in Europa sehr selten geworden ist. Wanderfische können ungestört vom Meer zu den Laichgebieten aufsteigen. 39 der entlang der Vjosa nachgewiesenen Arten sind auf der Roten Listeder IUCN, 119 gelten in Albanien als gefährdet. Zu den weltweit gefährdeten Arten gehören der Skutari-Wasserfrosch, der Schmutzgeier, die Turteltaube, der Adriatische Stör, der Sternhausen, der Europäische Stör, der Spanienkärpfling, der Europäische Aal, Gobio scadarensis, Oxynoemacheilus pindus, die Langfußfledermaus, die Bachmuschel, die Bauchige Windelschnecke, die Rosskastanie und das Königin-Olga-Schneeglöckchen." Wikipedia, 19.6.2025 (überarbeitet).
Unser TourGuide wollte gerne ein Drohnenvideo von diesem Abschnitt haben, den Wunsch musste und konnte ich ihm natürlich erfüllen. Dieses Video stelle ich hier auch hinein.
Ein wundervoller, aber sehr langer Ausflugstag hat sein Ende gefunden - viele Erlebnisse, nette Gespräche, interessanten Unterhaltungen mit Klodi ...
Morgen geht es dann weiter nach Kroatien ...